Inbox - intelligenter Google-Assistent mit vielen Vorteilen

Mit dem Dienst Inbox will Google eine Alternative zum Maildienst Gmail bieten. Dabei will der Suchmaschinenriese die Spreu vom Weizen trennen und vor allem wichtige Nachrichten in den Fokus rücken.

Durch das Sortieren der Maileingänge in bestimmte Ordner behalten Nutzer den Überblick – die Inbox ersetzt auf diese Weise eine Sekretärin, die Posteingänge für ihren Chef ordnet. Derzeit befindet sich der Dienst noch in der Betaphase. Wer als User den intelligenten Google-Assistenten ausprobieren möchte, benötigt eine Einladung von einem Freund, der bereits angemeldet ist. Alternativ gibt es die Einladung auch direkt von Google, die Anforderung ist auf der Webseite möglich. Nutzer von Smartphones können die App für Android und iOS bereits herunterladen und installieren.

Inbox arbeitet als zusätzliche Funktion des Maildienstes Gmail. Dabei lernt die Inbox ständig dazu und orientiert sich an den Nutzungsgewohnheiten des Users. Wichtige Mails, die der Empfänger sofort öffnet, verschiebt die Inbox in den sogenannten Highlights-Ordner. Aber auch Rechnungen oder Einladungen sind dank der übersichtlichen Struktur auf einen Blick zu finden.

Auf seiner Internetpräsenz stellt das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View die Funktionen der Inbox vor. Der Dienst versteht jede eingehende Mail als Aufgabe, die bearbeitet werden muss. Nachrichten gleicher Art, lassen sich gruppieren und übersichtlich in Ordnern darstellen. So bietet die Inbox die Möglichkeit, sich Werbung sortiert anzeigen zu lassen. Wer möchte, erstellt sich eigene Gruppierungen, die sich nach Themen und Nutzern einteilen lassen. Bilder, die der Empfänger per Mail erhält, werden ohne Öffnen der Nachricht gezeigt. Google sortiert die Eingänge automatisch nach sozialen Netzwerken, Werbung oder weiteren vom Nutzer vorgegebenen Kriterien.

Viele Posteingänge sortiert die Inbox direkt von allein, automatisch stehen die Gruppierungen

  • Reisen
  • Käufe
  • Finanzen
  • Soziale Netzwerke
  • Benachrichtigungen
  • Foren und
  • Werbung

zur Verfügung. Eingänge die von Google nicht direkt einsortiert werden können, kann der Nutzer manuell nachbearbeiten – Google merkt sich diese Einordnung und sortiert die nächste Mail von allein der entsprechenden Gruppierung zu. Bei einem Aufruf der Posteingänge sieht der Nutzer nicht wie bisher alle Eingänge untereinander, sondern blickt auf eine Übersicht der verschiedenen Gruppierungen – zunächst sicher ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Besonders praktisch ist die Möglichkeit, den Bestellstatus bestimmter Produkte einzusehen ohne dass die Nachricht geöffnet werden muss. Wer einen Artikel beim Onlinehändler Amazon bestellt hat, sieht auf einen Blick, wo sich dieser gerade befindet. Eine ähnliche Funktion bietet Google auch bei Flugbuchungen oder Eintrittskarten. Bei einem gebuchten Flug besteht die Möglichkeit, direkt einzuchecken, ohne die gesamte Nachricht zu laden – gerade auf dem Smartphone ist das eine sehr praktische Option. Bei dieser Funktion greift die Inbox auch auf Informationen aus dem Internet zu, die nicht in der Nachricht stehen. Bei einem Flug kann es sich beispielsweise um eine verspätete Abflugzeit handeln.

Was früher in den Notizen vermerkt war, übernimmt nun die Inbox: Der User kann sich bei seinen Posteingängen unerledigte Aufgaben anzeigen lassen, die mit einem Klick auf die entsprechende Zeile direkt erledigt werden können. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Hotels buchen oder [Reservierungen in Restaurants] vornehmen. Zudem besteht die Möglichkeit, sich an bestimmte Aufgaben erinnern zu lassen. Der Zeitpunkt der Erinnerung kann vom User direkt bestimmt werden – an weniger wichtige Erledigungen erinnert die Inbox zu einem unbestimmten Termin. Will der User einen Termin bei einem Arzt vereinbaren, zeigt die Box direkt Telefonnummer und Öffnungszeiten an und verbindet nach einem Klick auf die Telefonnummer direkt mit dem Arzt.


Mit dem neuen Dienst Maildienst Inbox will Google Usern die Arbeit mit Posteingängen erheblich erleichtern. (Bild: Cienpies- Design / Shutterstock.com)
Mit dem neuen Dienst Maildienst Inbox will Google Usern die Arbeit mit Posteingängen erheblich erleichtern. (Bild: Cienpies- Design / Shutterstock.com)


Die Inbox arbeitet standortbasiert: Hat der User einen Flug gebucht und befindet sich auf dem Flughafen, stellt die Inbox automatisch das Ticket zum Check-in bereit. Der Dienst erkennt auch, ob sich der Nutzer zu Hause oder im Büro aufhält: Aufgaben, die daheim erledigt werden müssen, werden während der Arbeit nicht angezeigt.

Die Idee Googles, dem Nutzer mit der Inbox das tägliche Leben zu erleichtern, klingt hervorragend. Wer sich für die Nutzung des Dienstes entscheidet, muss in den ersten Tagen konsequent an den Einstellungen arbeiten, um eine perfekte und übersichtliche Ordnung zu erhalten. Zudem ist die Inbox lernfähig und passt sich den Sortiergewohnheiten des Users im Laufe der Zeit an.

Ob die Inbox in Zukunft den Gmail-Dienst Googles ersetzen wird, ist bisher noch nicht sicher, schliesslich gibt es die Anwendung derzeit nur in der Betaphase. Kommt das neue Sortiersystem bei den Usern gut an, ist davon auszugehen, dass auch andere Mailanbieter auf den Zug aufspringen und ihre Dienste um ähnliche Möglichkeiten erweitern.

In einigen Blogbeiträgen geben Kritiker zu bedenken, dass die automatische Sortierung und Anzeige der wichtigsten Inhalte dazu führen könnten, dass der Nutzer einige Mails gar nicht mehr öffnet, sondern nur noch die Überschriften wahrnimmt.

Was zunächst einmal sehr praktisch klingt, birgt natürlich auch Nachteile und ruft vor allem Datenschützer auf den Plan: Der Suchmaschinenriese kontrolliert jede eingehende Mail und untersucht scannt sie auf bestimmte Inhalte. Bei der Datensammelwut Googles klingt das für viele Nutzer nicht besonders verlockend. Wer der Datenkrake Google entgehen möchte, sollte daher seine Mail künftig selbst sortieren, das bietet die höchste Sicherheit!

 

Oberstes Bild: © George Dolgikh – Shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

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