Das Vorstellungsgespräch erfolgreich meistern

Bewerber wollen sich bei einem Vorstellungsgespräch natürlich von ihrer besten Seite zeigen. Bei steigender Nervosität ist das oftmals gar nicht so einfach – wer sich optimal auf das Bewerbungsgespräch und den Ablauf vorbereitet, erscheint deutlich entspannter zu dem wichtigen Termin.

In der Regel gliedert sich das Vorstellungsgespräch in mehrere Phasen, die meisten Gespräche dauern etwa 60 Minuten. Verläuft das Gespräch nicht positiv, ist häufig schon nach weniger als einer halben Stunde Schluss. Insbesondere bei Führungspositionen kann das Bewerbungsgespräch auch deutlich länger dauern, mehrere Termine sind durchaus üblich.

Die ersten Augenblicke entscheiden darüber, ob wir jemanden sympathisch finden. Als Bewerber sollten Sie nicht nur auf einen angemessenen Dresscode, sondern auch auf Ihre Körpersprache achten. Zu Beginn des Gesprächs sollten Sie dem Personalleiter offen und freundlich gegenübertreten. Halten Sie Blickkontakt und versuchen möglichst selbstbewusst den Ihnen zugewiesenen Platz einzunehmen. Wichtig ist, dass Sie versuchen, sich nicht krampfhaft zu verstellen, das wirkt seltsam einstudiert und kommt bei Ihrem Gegenüber vermutlich nicht gut an.

Am Anfang des Vorstellungsgespräch steht ein wenig Smalltalk. Nach der Vorstellung der Beteiligten wird die Atmosphäre etwas gelockert. Mit einem unverfänglichen Gespräch über die Anfahrt zum Gesprächstermin oder das allseits beliebte Wetter werden die ersten Augenblicke ausgefüllt. Vermutlich wird man Ihnen einen Kaffee, Tee oder Mineralwasser aus der Teeküche anbieten. Während dieser Phase haben Sie die Möglichkeit, sich etwas zu entspannen und sich auf die Situation einzulassen.

Der Übergang in die Selbstvorstellung wird in der Regel durch die Aufforderung eingeleitet, etwas über sich selbst zu erzählen. Auf diesen Punkt sollten Sie sich als Bewerber gut vorbereiten – das Auswendiglernen Ihres Lebenslaufs reicht dabei nicht aus. Hier wollen Personalchefs Ihr Auftreten und Ihre Selbsteinschätzung bewerten. Übertreiben Sie nicht, stellen Sie Ihr Licht aber auch nicht unter den Scheffel. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse und geben Sie einen Einblick, warum Sie sich genau für dieses Unternehmen entschieden haben. Treten Sie dabei selbstbewusst auf, verzichten Sie auf Übertreibungen, das kann schnell arrogant wirken.

Gerade in dieser Phase ist eine offene Körpersprache besonders wichtig. Verzichten Sie auf übertriebene Gesten und versuchen, nicht vollkommen steif auf dem Stuhl zu sitzen. Allzu locker sollten Sie das Ganze natürlich nicht nehmen, wer sich mit ausgestreckten Beinen auf den Sitz lümmelt, hinterlässt garantiert keinen guten Eindruck! Natürlich können Sie einige Gesten zu Hause vor dem Spiegel üben. Sie sollten darauf achten, dass die Körpersprache zu Ihnen passt und nicht einstudiert wirkt.

In der nächsten Phase wird der Personaler Ihnen vermutlich etwas über das Unternehmen erzählen. Hier sollten Sie gut vorbereitet sein und sich im Vorfeld genau über den potentiellen neuen Arbeitgeber informieren. Stellen Sie gezielte, aber nur kurze Zwischenfragen und unterbrechen Ihr Gegenüber nicht.

Nun geht es ans Eingemacht: Warum wollen Sie den Job gern haben? Es folgen Fragen über Ihre bisherigen Tätigkeiten. Stellen Sie Ihre Fähigkeiten heraus. Hier kommt es auch auf die Soft Skills an, denn Teamfähigkeit ist in der Regel ein gefragtes Kriterium. Wenn Sie sich neben dem Job ehrenamtlich engagieren, erwähnen Sie das ruhig. Es sollte jedoch nicht so wirken, als hätte das Ehrenamt einen wichtigeren Stellenwert als der Job! Auch Hobbys oder kulturelle Interessen können Sie kurz erwähnen. Bleiben Sie bei der Wahrheit – wer sich als Opernfan outet und in Wirklichkeit keine Ahnung hat, kann durch Nachfragen schnell ins Schleudern geraten! Wichtig ist, dass Sie eine realistische Selbsteinschätzung geben, ohne zu über- oder untertreiben. Während dieser Phase geht es auch um die zu besetzende Stelle – stellen Sie gezielt Fragen und versuchen, sich ein genaues Bild über die geforderte Tätigkeit zu machen. Nehmen Sie Einblick in das Organigramm des Unternehmen, damit Sie Ihre Stellung innerhalb der Firma nachvollziehen können. Informieren Sie sich über konkrete Unternehmenszahlen und Ihren Verantwortungsbereich. Auf Fragen zu freien Tagen oder den nächsten Urlaub sollten Sie verzichten. Machen Sie sich ruhig Notizen und beschränken Sie die Detailfragen auf den künftigen Job. Am Ende können Sie das Ganze noch einmal zusammenfassen – starten Sie mit einer Formulierung wie „Ich habe das Aufgabengebiet so verstanden, dass….“. Damit fassen Sie die Inhalte konkret zusammen. Wenn Sie dann noch erwähnen, dass dieses Aufgabengebiet perfekt zu Ihnen passen würde, haben Sie alles richtig gemacht!


Nervosität vor einem Vorstellungsgespräch ist ganz normal - wer sich über den Ablauf informiert, tritt entspannter auf. (Bild: Blend Images / Shutterstock.com)
Nervosität vor einem Vorstellungsgespräch ist ganz normal – wer sich über den Ablauf informiert, tritt entspannter auf. (Bild: Blend Images / Shutterstock.com)


Nun geht das Gespräch dem Ende entgegen: Üblicherweise teilt der Personalchef nun einige Fristen mit. Er informiert Sie, wie lange das Auswahlverfahren dauern wird und wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können. Wenn Sie nach der genannten Frist nichts gehört haben, können Sie ruhig telefonisch freundlich nachfragen, ob es inzwischen eine Entscheidung gab. In vielen Fällen geht es zum Ende um die Konditionen des Arbeitsvertrages. Kommt Ihr Gegenüber nicht von selbst auf dieses Thema zu sprechen, fragen Sie ruhig nach, wenn die genauen Bedingungen noch nicht klar sind. Treten Sie dabei nicht allzu forsch und fordernd auf, sondern fragen Sie höflich nach.

Bei der Verabschiedung bedanken Sie sich für das freundliche Gespräch und halten auf jeden Fall Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber. Wenn Sie dem Personalchef die Hand drücken, achten Sie auf einen festen Händedruck!

 

Oberstes Bild: © Andrey_Popov – Shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});