Wankt der Bankensektor in der Schweiz?

Banker fahren Mercedes oder BMW und haben zumindest finanziell keine grösseren Probleme? In der nahen Zukunft wird sich das wohl ändern, wenn man den Ausführungen der Mitarbeiter der Branche glaubt.

Denn nicht wenige Bankangestellte sind davon überzeugt, dass es mit der Finanzwelt in den kommenden Jahren bergab gehen wird – und das betrifft sowohl die Gehälter als auch die Stellen selbst, was offensichtlich zu wenig Optimismus in den Kreditinstituten führt.

Die armen Banker?

Mehr als 66 % der Angestellten von Finanzhäusern in der Schweiz denken inzwischen, dass in den Jahren bis 2020 drastisch weniger Stellen vorhanden sein werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Finanzportals finews.ch. Allerdings müssen wohl nicht alle Arbeitnehmer jetzt schon die Stellenanzeigen wälzen: Investmentbanker und Vermögensverwalter stehen zwar nach eigener Einschätzung schlecht da, gut bestellt ist es jedoch um Personen, die sich der Anlagenverwaltung oder auch der Rechtsabteilung verschrieben haben.

Den Kopf in den Sand wollen aber auch die Banker nicht stecken: Dagegen helfen sollen nach Aussagen von 62 % der Befragten vor allem spezialisiertes Fachwissen sowie (58 %) Networking mit wertvollen Kontakten. Auf demselben Niveau befindet sich auch Fachwissen im juristischen Bereich sowie – wir haben es ja immer wieder gesagt – Kompetenz im Umgang mit Social Media. Wer also sichergehen möchte, auch in einigen Jahren noch bei einem angesehenen Finanzdienstleister unterzukommen, sollte sich wahrscheinlich an diesen Zahlen orientieren.

Irreparables Image

Mit der rosaroten Brille gehen die Banker unterdessen nicht durchs Leben. Fast 40 % der Befragten glauben fest daran, dass sich das ohnehin marode Ansehen der Banken noch weiter verschlechtern wird. Eine absolute Minderheit – etwa 12 % – denkt jedoch, dass es mit der Wahrnehmung der Menschen bergauf gehen wird. An den Löhnen der Angestellten ändert dies freilich gar nichts. 40 % glauben fest an leichte Kürzungen bis zum Jahr 2019. Die Hälfte der Banker geht ausserdem davon aus, dass Bonuszahlungen gekürzt oder ganz gestrichen werden.

In den Schweizer Banken herrscht also bereits jetzt eine beinahe apokalyptische Stimmung. Ob die berechtigt ist oder nicht, werden uns die kommenden Jahre zeigen, aber ein deutliches Signal senden die Angestellten der Finanzdienstleister in jedem Fall.

 

Schweizer-Banken-xtock-Shutterstock.com

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