Wie Ihnen das Networking in neuen Unternehmen gelingt

Ein erstklassiger Hochschulabschluss, diverse absolvierte Praktika, Erfahrungen im Ausland – aber von der echten Welt in Unternehmen hat dieser hypothetische Bewerber dennoch keinen blassen Schimmer. Gerade beim Aufbau dringend benötigter Beziehungen tun sich viele junge Fachkräfte schwer. Wir zeigen Ihnen, wie Ihnen das Networking unter den Kollegen auch ohne Erfahrung gelingt.

Ausgesetzt im Dschungel

Junge Mitarbeiter verbindet ein Problem: Sie sind unerfahren und verfügen über keinerlei Kontakte in der Branche oder auch nur in dem Unternehmen, in welches sie einsteigen. Dabei ist es egal, ob es sich nur um eine 17-jährige Lehrkraft handelt oder einen 24-jährigen Kollegen mit erstklassigem Universitätsabschluss. Die Ursache der Probleme ist im fremden Umfeld zu finden: Für viele Menschen ist der erste echte Arbeitstag ein Grund zur Sorge, da sowohl das Umfeld als auch die Mitarbeiter und deren Stärken, Schwächen und Persönlichkeiten vollkommen unbekannt sind.

Es ist zu Beginn oft schwer, in dieses Feld aus erfahrenen Mitarbeitern des Unternehmens zu stossen. Dort haben sich Freundschaften und andere Beziehungen bereits etabliert, Sie hingegen werden nur der oder die Neue sein. Für Ihre zukünftigen Kollegen sind Sie nur ein graues, unbeschriebenes Blatt, das in den nächsten Tagen und Wochen genau beobachtet und durch Gespräche mit Inhalten gefüllt wird. Umso wichtiger ist daher ein erster guter Eindruck, denn sonst haben Sie bereits Probleme, bevor es überhaupt richtig losgeht.

Wir wollen versuchen, Ihnen mit einigen Tipps unter die Arme zu greifen. Selbstverständlich können Sie die folgende Liste auch mit eigenen Vorstellungen erweitern.

Bleiben Sie authentisch und offen:

Ihre Kollegen – so fremd sie Ihnen auch erscheinen mögen – sind auch nur Menschen. Sie lachen über die gleichen Witze, sie essen gerne bestimmte Eissorten und haben wahrscheinlich ebenso merkwürdige Vorlieben und Hobbys wie Sie selbst. Verstellen Sie sich daher nicht und gehen Sie offen auf die Kollegen zu. Behandeln Sie sie nicht wie aussergewöhnlich tolle Menschen – denn Sie selbst sind genauso viel wert. Bleiben Sie locker, stellen Sie sich Ihren Kollegen vor und erwähnen Sie beiläufig Dinge wie „Mit Ihnen zu arbeiten wird sicherlich sehr einfach werden“. Damit haben Sie bereits die Tür aufgestossen.

Beobachten und lernen Sie:

Werfen Sie ein Auge auf Ihre Kollegen. Erfahren Sie durch Gespräche, wer mit wem in welcher Beziehung steht, welche Gruppen an welchen Problemen arbeiten und dergleichen mehr. In jedem Unternehmen gibt es den lauten Redner, den stillen Problemlöser, die „Mutti für alles“, die auf jede Frage eine Antwort weiss, und so weiter. Finden Sie möglichst schnell heraus, welche Persönlichkeiten Ihre Mitarbeiter ausfüllen, damit Sie gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, den falschen Kollegen zur falschen Zeit anzusprechen.


Fragen kostet nichts. (Bild: Palto / Shutterstock.com)


Fragen kostet nichts:

Sie sind neu, Sie können also gar nicht alles über die Abläufe in Ihrem Unternehmen wissen – und das wiederum wissen auch Ihre Kollegen. Sie sollten also so häufig wie möglich und nötig einfach nachfragen, denn das erwarten Ihre Mitarbeiter auch. Signalisieren Sie Interesse und stellen Sie intelligente Fragen ebenso wie alltägliche. „Wie läuft dieser Prozess im Detail ab?“ gehört ebenso dazu wie „Wer kümmert sich um den Kaffee?“. Sie können hier nur einen Fehler machen: zu wenige Fragen zu stellen.

Hilfsbereitschaft zeigen:

Mitarbeiter, die von sich aus die Zügel in die Hand nehmen, sind immer gerne gesehen. Eine einfache Frage, ob es noch etwas Wichtiges zu erledigen gibt oder ob Sie bereits nach Hause gehen können, zeigt: Sie würden zwar gerne Ihre Freizeit geniessen, aber das Wohl des Unternehmens liegt Ihnen am Herzen. Helfen Sie also gerade in der Anfangszeit überall, wo es Ihnen als sinnvoll erscheint. Auch kleine Dienstbotengänge zum Kopierer oder auf Veranstaltungen können Ihnen grosse Sympathien unter den Kollegen einbringen.

Zeigen Sie Interesse:

Es kann nicht schaden, die Aufgaben anderer Mitarbeiter zu beobachten, obwohl sie nicht direkt etwas mit Ihrem Aufgabenfeld zu tun haben. Interesse an einem bestimmten Arbeitsablauf beispielsweise zeigt Ihren Kollegen: Aha, der findet das wirklich spannend. Verstellen dürfen Sie sich dabei aber nicht. „Das finde ich ja herausragend, wie Sie diese Akten abheften“, klingt reichlich übertrieben und unglaubwürdig, was Ihnen dann nur den Ruf eines Heuchlers einbringen würde.

Werden Sie persönlich:

Und damit sind natürlich keine Beleidigungen gemeint. Bemerkungen über ein gerahmtes Bild der Kinder eines Mitarbeiters kommen immer gut an. Möglicherweise haben Sie auch Anregungen für eine freundlichere Gestaltung des Büros. Oder Sie laden bestimmte Kollegen zu einem Kaffee in die Kantine des Unternehmens ein oder gehen gar zusammen am Wochenende weg. Wenn Sie es bis hierhin geschafft haben, sollten Sie überhaupt keine Probleme mehr bekommen, sich über kurz oder lang nahtlos in den Betrieb integrieren zu können. Geduld ist aber notwendig: Nicht jeder Mitarbeiter, den Sie gerne kennenlernen würden, findet Sie ebenso unwiderstehlich.

 

Oberstes Bild: © Mert Toker – Shutterstock.com

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