Finanzen

Die Woche der Zinswahrheit

Schlag auf Schlag folgen sich am Mittwoch und am Donnerstag die geldpolitischen Entscheide der Fed, der SNB, der Bank of England und zum Abschluss der EZB. Von allen wird ein weiterer Zinsschritt nach oben erwartet. Da hört die Einigkeit aber auch schon auf. Bei der Frage, wie stark die Zinsen noch angehoben und welche Signale für die Zukunft ausgesandt werden, gehen die Einschätzungen weit auseinander. Von deutlich höheren Zinsen bis hin zu vor der Tür stehenden Zinssenkungen ist alles vertreten. Die Ausgangslage der verschiedenen Zentralbanken ist unterschiedlich. Die Fed hat in diesem Jahr den Leitzins in mehreren im historischen Vergleich grossen Schritten von jeweils 0.75% bereits um 4% erhöht. Im letzten Zinserhöhungszyklus hatte sie für eine Erhöhung von 2.25% drei Jahre gebraucht. Die Zinsen in den USA befinden sich nun über dem konjunkturneutralen Wert und wirken damit bremsend auf die Wirtschaft. Eine Abnahme des Tempos und ein absehbarer Stopp zusätzlicher Erhöhungen im nächsten Frühjahr macht daher Sinn.

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Das revidierte Aktienrecht

Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten hat das Parlament im Juni 2020 die Aktienrechtsrevision beschlossen. Aus der einst in Aussicht gestellten „grossen“ Aktienrechtsreform ist wenig übrig, jedenfalls sind die Kernprinzipien weitgehend erhalten geblieben. Neben der Überführung der Abzocker-Initiative in den Gesetzestext wurden Angleichungen an das seit 2015 geltende neue Rechnungslegungsrecht vorgenommen, die Generalversammlung modernisiert, sodass die Nutzung digitaler Technologien erlaubt ist und generell mehr Flexibilität bei der Organisation möglich ist. Zudem erfuhren die Aktionärs– und Minderheitsrechte eine Stärkung und beim Sanierungsrecht wurde insbesondere die Liquidität neben den bisherigen bilanziellen Bezugsgrössen ins Zentrum gestellt. Wir möchten hier näher auf die wichtigsten Neuerungen für nicht kotierte Unternehmen eingehen:

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Was wollen uns die Zinsen sagen?

Seit Mitte Oktober ist die Rendite der 10-jährigen Anleihe der Eidgenossenschaft von 1.50% auf 1.00% gefallen. Bei den 10-jährigen Swapzinsen, welche die Obligationen von Unternehmen mit einer sehr guten Bonität repräsentieren, war das Sinken des Satzes von 2.35% auf 1.50% noch ausgeprägter. Der Zinsrückgang beschränkt sich nicht auf die Schweiz. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe ist auf 3.50% gefallen. Das ist bereits 0.60% tiefer als der aktuelle Leitzins der US-Zentralbank Fed, obschon dieser in zwei Wochen mit grosser Wahrscheinlichkeit um weitere 0.50% angehoben wird. Der deutsche Finanzminister muss für 10- jährige Gelder mit 1.80% weniger bezahlen als die 2.00%, welche die EZB den Banken für ihre kurzfristige Refinanzierung verlangt. Ist das nur Wunschdenken, dass die Zentralbanken rasch wieder zu einer expansiven Geldpolitik übergehen werden oder sieht der Kapitalmarkt etwas, das unseren Augen bisher verschlossen blieb? Die Inflationsraten sind von ihren Höchstständen etwas gefallen, sowohl in der Schweiz, in den USA als zuletzt auch in Deutschland und der Eurozone. Der Rückgang hat viel mit dem oft zitierten Basiseffekt und mit den gesunkenen Energiepreisen zu tun. Die Kernrate, welche den grundlegenden Inflationsdruck besser abbildet, tendiert dagegen überall auf einem zu hohen Niveau seitwärts.

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Aktienhandel für Privatpersonen: Ratgeber für Anfänger

Anders als in der Vergangenheit hat man im heutigen modernen Internetzeitalter deutlich mehr Möglichkeiten, um Investition zu tätigen und letztendlich Geld in die eigene Kasse zu spülen. Eine der populärsten Optionen dieser Art ist der Aktienhandel. Tatsächlich muss man kein Experte sein, um damit anzufangen. Doch wie geht das überhaupt? Was muss man über dieses Geschäft wissen und wie hoch sind die Verdienstmöglichkeiten? Dies ist nur ein kleiner Teil der Fragen, die wir im folgenden Artikel beantworten!

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Vögele Shoes stellt Geschäftstätigkeit per Ende Jahr ein

Vögele Shoes befindet sich seit 13. Oktober 2022 in einer definitiven Nachlassstundung, die vorerst auf vier Monate bis zum 13. Februar 2023 befristet wurde. Vorangegangen war eine provisorische Nachlassstundung, welche am 13. Juni 2022 bewilligt worden war. In diesem Zusammenhang wurden das Filialnetz und das Personal deutlich verkleinert, um zumindest einen substanziellen Teil des Unternehmens und der Arbeitsplätze in eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft zu überführen. Da sich der Geschäftsgang seit Beginn der Nachlassstundung nicht wie geplant entwickelt hat, und auch die mit verschiedenen Investoren geführten Gespräche nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, haben Verwaltungsrat und Management in Absprache mit der zuständigen Sachwalterin beschlossen, die Geschäftstätigkeit von Vögele Shoes voraussichtlich per spätestens Ende 2022 einzustellen. Betroffen von diesem Entscheid sind 131 Mitarbeitende. Die Verantwortlichen stehen in engem Kontakt mit den Betroffenen, den Gewerkschaften und HR-Fachleuten. Ebenso laufen Gespräche mit den Partnern und Lieferanten, um die Abwicklung der Standorte und Warenbestände bis Ende Jahr geordnet zu organisieren.

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Das Wort "Rezession" wird überschätzt

Am Dienstag werden die Daten zum Wirtschaftswachstum in der Schweiz für das dritte Quartal veröffentlicht. Die Konsensschätzung gemäss Bloomberg erwartet eine reale Zunahme des BIP von 0.3%. Im Jahresvergleich bedeutet das ein Rückgang des Wachstums von 2.8% im zweiten Quartal auf 1.0%. Der Aufholeffekt nach der Coronapandemie ist endgültig vorbei und die Realität des Winters kommt näher. Die Warnungen vor einer Rezession werden zunehmen. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage mehrheitlich immer noch als gut. Die Produktion ist ausgelastet und die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen hoch. Es gelingt vielen von ihnen auch, die höheren Kosten über Preissteigerungen weiterzugeben. Wenn es um die Einschätzung der Zukunft geht, sieht es jedoch anders aus. Das Einholen neuer Aufträge ist schwieriger geworden. Die Stimmung ist nicht nur bei den Konsumenten, sondern auch bei den Firmen deshalb auf einen tiefen Stand gesunken.

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Comeback der Aktien: Fünf Thesen der St.Galler Kantonalbank für das Anlagejahr 2023

Die St.Galler Kantonalbank publiziert ihren Anlageausblick 2023. Im nächsten Jahr wird sich alles um die Inflationsentwicklung drehen. Der Inflationstrend bestimmt Zins-, Aktien-, Währungs- und Immobilienmärkte. Die SGKB erwartet, dass die Fed und die SNB die Inflation unter Kontrolle bringen. In der Folge dürften sich die Aktien- und Obligationenmärkte erholen.

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Schweizer Finanzsektor: Bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor

Entlang der gesamten Wertschöpfungsketten der Banken und Versicherungen entstand im Jahr 2021 direkt und indirekt eine Bruttowertschöpfung von CHF 92.6 Mrd., verbunden mit 422’100 Vollzeitstellen. Der Finanzsektor gehört zu den produktivsten Branchen der Schweizer Wirtschaft. Dies spiegelt sich auch in der Qualifikationsstruktur wider. Im Finanzsektor verfügen sechs von zehn Beschäftigten über einen Hochschulabschluss.

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An den Kapitalmärkten scheint die Inflation vorbei zu sein

Die Zinsen in der Schweiz sinken wieder. Sie folgen damit dem internationalen Trend. Die Zeit der höheren Zinsen scheint vorbei zu sein. Ob das auf reinem Wunschdenken oder auf einer guten Prognosefähigkeit basiert, werden die nächsten Monate zeigen. Bezüglich letzterem sind Zweifel angebracht. Nichtsdestotrotz: Der Swapsatz für 10-jährige Franken-Anlagen ist seit Mitte Oktober von 2.33% auf 1.68% gefallen. Die 10-jährige Anleihe der Eidgenossenschaft rentiert mit 1.03% nur noch knapp über der 1%- Marke. Von der SNB wird nur noch eine Erhöhung des Leitzinses von heute 0.50% auf 1.25% erwartet. Spätestens im März ist es vorbei mit Zinser- höhungen der SNB.

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Als wäre ein Ballon geplatzt

Die im Oktober tiefer als erwartet ausgefallene Inflationsrate in den USA und eine schlechtere Konsumentenstimmung haben zu einem Sturz des US-Dollars geführt, der an den Devisenmärkten in seinem Tempo und in seinem Ausmass ein seltenes Ereignis ist. Gegenüber dem Franken hat er innert Kürze sieben Rappen verloren. Vor einer Woche musste für einen US- Dollar noch 1.01 Franken bezahlt werden, nun sind es noch 94 Rappen. Während man die Bewegung im CHF/USD-Kurs noch mit einem kleinen Marktvolumen abtun kann, gilt das für den EUR/USD-Kurs nicht. Gegenüber dem Euro hat der US-Dollar in der gleichen Zeit ebenfalls sechs Cent verloren. Es schien, dass mit dem Stich einer Nadel der Ballon der US- Dollar-Hoffnungen geplatzt wäre.

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