Kreativtechniken für mehr Erfolg und effizienteres Arbeiten

Im Zuge der Digitalisierung etlicher Prozesse in der Arbeitswelt, hat man lange Zeit vergessen, die Kreativität der Menschen zu erhalten, zu fördern oder ihr Platz zu geben. Zwar braucht es kreative Köpfe, doch die Arbeitswelt ist oft kreativfeindlich aufgebaut.

Grosse Konzerne wie Google oder Apple machen es uns vor, wie man die Kreativität seiner Mitarbeiter fördert. Natürlich weiss auch die Spieleindustrie, dass die Kreativität ihrer Mitarbeiter ihre Bank ist und tut oft einfach alles, um seine Spieleentwickler bei ihren kreativen Prozessen zu fördern.

Es ist oft fast niedlich und rührend mitanzusehen in den Dokus, wenn erwachsene Mitarbeiter anscheinend den Tag vertrödeln oder verspielen, aber es ist in jedem Fall effektiv, den Mitarbeitern diesen Freiraum zu geben. Um neue Ideen zu haben und Visionen, braucht es immer wieder neue Impulse, aber auch das Vertiefen in scheinbar belanglose Tätigkeiten oder Prozesse.

Leider nützt es nicht unbedingt, statt der beruflichen Arbeit einfach den Abwasch zu erledigen oder andere profane Dinge wie kehren, sondern es sollten schon inspirierende Tätigkeiten sein. Auch nutzt es nichts, in jeder Pause das Internet zu durchscrollen und sich berieseln zu lassen, sondern es müssen bestimmte Tätigkeiten sein.

Kreativtechniken im Businessbereich


Bildhafte Darstellungen für bessere Ideen. (Master 1305 – shutterstock.com)

Kreative Arbeitsmethoden helfen Unternehmen, innovative Lösungen zu entwickeln, Probleme effektiver zu lösen und die Mitarbeitermotivation zu steigern.

Brainstorming und Design Thinking mithilfe der KI und in der Gruppe: Die Kraft der Ideen

Brainstorming ist eine längst bekannteste und einfache Kreativtechnik. In der Praxis aber löst sie bei vielen Angestellten oder Mitarbeitern einfach einen Gähnreflex aus. Es ist ähnlich wie Meetings, die Pflichtprogramme sind, man aber oft das Gefühl hat, dass hier sinnlos Zeit verschwendet wird.

Damit das Brainstorming wirklich Spass macht und effizient bleibt, sollte es nicht zu sehr erzwungen werden. Auch kommt es auf die Tagesform der Beteiligten an, darauf, wie viel sie schon im Kopf haben und was für Probleme sie gerade haben. Es ist daher hilfreich, die neu verfügbaren KI-Tools zu Hilfe zu ziehen und diese erst einmal in Anwesenheit aller Vorschläge machen zu lassen, bevor man die Gruppe mitarbeiten lässt.

Die KI nimmt vor allem auch Hemmungen, eigene Ideen zu äussern und bringt alle Beteiligten direkt auf Kurs. Die Themenvorschläge der KI können detailliert diskutiert werden oder man pickt sich einige Ideen heraus, die man im Brainstorming mit den anderen konkretisiert. Gemeinsames Arbeiten mit der KI ist unterhaltsam und fördert das Teamdenken.

Das Thema Design Thinking geht hier nahtlos über. Auch für diese Prozesse kann man die KI miteinbeziehen und gemeinsam mit einem Team Kundenwünsche, Kundenprobleme und Kundenfragen erarbeiten. Um dann neue Lösungen zu kreieren.

Mind Mapping: Strukturierte Kreativität


Mind Maps sind keine kindische Spielerei, sondern helfen fokussierter zu werden. (Bild: Andrey_Popov – shutterstock.com)

Mind Mapping ist eine Technik, die viele in ihrer Ausbildung kennengelernt haben und die von manchen als kindisch empfunden wird. Es ist auch nicht jeder ein visueller Typ, der solche bildhaften Darstellungen von Konzepten und Plänen braucht. Aber Mind Maps zu erstellen ist eine angenehme Unterbrechung von anderen Arbeiten am PC.

Beim Mind Mapping werden andere Gehirnareale beansprucht, als beim reinen Lesen und Bearbeiten von Texten und Bildern. Durch das Linienziehen zwischen zwei Punkten, werden die Inhalte greifbarer. Besonders bei sehr komplexen Inhalten hilft es in Ruhe einzelne Themen visuell zu betrachten und am besten mit Bildsymbolen, nicht nur mit Pfeil und Kreisen.

Bei dieser Arbeit sollten die Kollegen mit einbezogen werden. Entweder erstellt jeder für sich Mind Maps, oder alle arbeiten gemeinsam an einem. Auch wenn dieser Prozess vielleicht für einige langweilig, albern und nicht effizient erscheint, so bedeutet er doch Erholung für Körper und Geist, da es ein anderes Arbeiten und Entwickeln ist, als am Schreibtisch und alleine.

Gamification: Spass bei der Arbeit


Spielelemente dürfen im Business heute Platz haben. (Bild: Prostock-Studio – shutterstock.com)

Gamification ist eine neue Methode, bei der Spielelemente in den beruflichen Kontext integriert werden. Es geht dabei um Wettbewerbe, Belohnungen, Pluspunkte, Minuspunkte. Natürlich sollte es nicht zu sehr in Stress ausarten, aber wenn das ganze spielerisch erfolgt, hat man hier einen angenehmen Gegenpol zum alltäglichen Konkurrenzkampf.

Es gibt sicher einige Mitarbeiter, die so mehr motiviert werden als sonst, die sich dadurch mehr mit dem Unternehmen und ihren Aufgaben identifizieren. Man sollte die Kraft der Spiele und den Spieltrieb auch von erwachsenen Menschen nicht unterschätzen, schliesslich spielen sehr viele Erwachsene heute mehr oder weniger simple Spiele am Handy und co.

Solche Spiele kann man auch vom Bildschirm weg, hinein in die greifbare Realität bringen.

Scrapbooks und Journaling im Unternehmen


Scrapbooks kann man mit Business-Symbolen gestalten, sie sind nicht nur etwas für private Fotos. (Bild: Master 1305 – shutterstock.com)

Das Führen eines Bullet-Journals um eigene Ziele zu verwirklichen, sich zu motivieren und vor allem sich selbst und seinen Tag mehr zu strukturieren, ist längst grosser Trend. Meist werden solche Journale aber privat geführt. Viele Menschen schätzen diese Tätigkeit sehr und es gibt ein grosses Bedürfnis, sich durch solche scheinbar altmodischen kreativen Arbeiten zu entspannen.

Bullet-Journals kann man auch digital führen. Es gibt einige Apps und Programme, die ermöglichen auf dem Tablet ein schön gestaltetes Tages-Journal zu führen. Diese Journals unterscheiden sich von normalen Kalendern durch eine spielerische Optik und vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Ob digital oder analog: Entscheidend bei dieser Tätigkeit ist es, dass man verschiedene Bereiche im Leben, im Alltag und spezielle Aufgaben optisch unterschiedlich kennzeichnet.

Mit  firmeneigenen Scrapbooks kann man Unternehmenserfolge dokumentieren. Sie können digital oder analog hergestellt werden.

Bei den digitalen Journals gibt es eine grosse Auswahl an Stickern, Symbolen, Schriftarten und anderen Gestaltungselementen, die es ermöglichen, sich ein sehr persönliches Journal aufzubauen. Der tägliche Blick in dieses soll motivieren, beruhigen und strukturieren.



Ein nüchterner Terminkalender kann dies nicht bieten. Diese modernen Journals vereinen vor allem viele Aspekte des Lebens und listen nicht rein sachlich Termine auf, die es abzuhaken gilt. Sie sind so gedacht, dass man sich selbst reflektiert, Klarheit über eigene Ziele und Wünsche bekommt und Abstand zu unangenehmen Ereignissen.

Der tägliche oder regelmässige Rückzug ins Journal wird zum Ritual und beruhigt den Geist, der heute vielerlei schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist. Diese Journals lassen sich auch für Unternehmen sinnvoll nutzen. Es kann ein Unternehmens-Journal geführt werden, in das alle Einblick bekommen.

Gemeinsame Ziele werden sichtbar, die eigenen Leistungen werden bewusst und der Arbeitsalltag kann mehr strukturiert werden. Je nach Unternehmen und der dazugehörigen Branche kann man sich überlegen, wie man die Idee eines Unternehmens-Journals umsetzt. Lässt man Mitarbeiter-Teams einzelne Tage und Episoden gestalten oder gibt man eine Grundstruktur vor.

Möglich wäre auch, die Journals im Wochenrückblick zu führen. Dafür macht man sich jeden Tag Stichpunkte, woran man arbeitet, was geschafft wurde und was das nächste Ziel ist und macht dies für alle sichtbar am Ende der Woche. Damit führt sich jeder Mitarbeiter vor Augen, was er geleistet hat.


Ausgeschnittene Wörter und Sätze wirken viel stärker auf das Bewusstsein. (Bild: slava 17 – shutterstock.com)

Damit auch die Kollegen ein Verständnis für die Aufgaben der anderen Mitarbeiter bekommen, ist es sinnvoll, die Journals der anderen hin und wieder zu zeigen. In der Gestaltung sollte man den Mitarbeitern viele Freiheiten bzw. Anregungen und Material bieten. Mit solchen Tätigkeiten wird den Mitarbeitern wortwörtlich mehr „vor Augen“ geführt, wofür sie arbeiten. Dazu sollten immer wieder Erfolgserlebnisse oder Kundenfeedbacks mitgeteilt werden, die die Mitarbeiter mit ins Journal aufnehmen können.

Das Ganze soll und darf aber natürlich nicht in eine Art Kontrolle der einzelnen Arbeitsschritte ausarten, sondern soll das grosse Ganze jedem einzelnen vor Augen führen. Damit die Beteiligung an solchen Kreativtechniken nicht zur Pflicht wird, sollte man sie belohnen, aber nicht erzwingen.

Anwendungsbeispiele von Bullet Journals in Unternehmen


Ein Bullet- Journal muss kein kunterbuntes Durcheinander sein. Es kann auch minimalistisch gestaltet sein. (Bild: ASMAA SAD – shutterstock.com)

Bullet Journals in Unternehmen können die Organisation, die Kommunikation und die Produktivität verbessern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Bullet Journals in einem Teamumfeld genutzt werden können:

Projektmanagement und Aufgabenverfolgung:

  • Jedes Teammitglied kann ein eigenes Bullet Journal führen und es gibt zusätzlich ein gemeinsames.

Besprechungsnotizen und Protokolle:

  • Bullet Journals eignen sich gut zur Dokumentation von Besprechungen, indem einzelne Personen notieren, was während der Sitzung besprochen wurde, welche Aufgaben delegiert wurden und welche Entscheidungen getroffen wurden.
  • Die geteilten Notizen können später von anderen Teammitgliedern eingesehen werden.

Ideenpool:

  • Ein Bullet Journal kann als Ideenpool dienen, in dem Mitarbeiter kreative Vorschläge und Lösungsansätze notieren können.
  • Ideen können gemeinsam diskutiert und weiterentwickelt werden.

Mit dem Führen eines analogen Bullet-Journals in Unternehmens, hat man vielerlei Vorteile geschaffen. Man holt die Mitarbeiter vom Bildschirm weg, was zum einen gesundheitsförderlich ist, anregend und entspannend wirkt.

Man bekommt mehr persönlichen Bezug zwischen den Mitarbeitern und den Vorgesetzten, wenn dies zwanglos und kreativitätsfördernd erfolgt. Um dies im einzelnen, bezogen auf das eigene Unternehmen umzusetzen, kann man Coaches speziell für diese Themen beauftragen.



 

Titelbild: alphaspirit.it – shutterstock.com

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Mehr zu J. Florence Pompe

J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin. Spezialisiert auf die Arbeit mit Wordpress führt sie mit Freude eigene Blogs und übernimmt für Kunden die Blog-Betreuung.

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