Produktivität der Mitarbeiter fördern – von den grossen Konzernen lernen

Die ganz grossen Gameplayer wie Google, Apple und bekannte IT-Firmen machen es uns vor: Die Mitarbeiter haben keine normalen Arbeitsplätze mehr, sondern kreative Oasen, in denen sie glatt vergessen können, dass es um Arbeit geht.

Google hat überall auf der Welt beeindruckende Standorte für seine Mitarbeiter errichtet, die man auch besichtigen kann. Am bekanntesten war schon immer das Headquarter in Silicon Valley. Inzwischen gibt es dort einen zweiten futuristischen Bürokomplex, der fast so gross ist wie 24 Fussballfelder.

4000 Angestellte arbeiten dort. Beide Bürogebäude haben viel Platz für Natur gelassen. Die Bauten sind gemütlich zeltartig gehalten. Die Dächer des neuen Gebäudes haben zehntausende Solarpanels verarbeitet, die aussehen wie die Schuppen eines riesigen Reptils. Natürlich kommen auch Windräder zum Einsatz.

Für die Angestellten soll das Arbeiten möglichst angenehm und anregend gestaltet sein. Sie haben zahllose lauschige Innenhöfe, zum Arbeiten unter freiem Himmel. Auch innen gibt es verschiedene Sitzgruppen und Lounges und Rückzugsorte. Innen zirkuliert Aussenluft, sodass man ein besonders gesundes Klima hat.


Sozialer Austausch ohne Hektik und Stoppuhr im Nacken ist wichtig für ein gesundes Arbeitsklima und produktive Zusammenarbeit. (fizkes – shutterstock.com)

Der neue Campus hat eine Eventhalle mit 1000 Plätzen und bietet auch 240 eigene Hotelbetten, denn natürlich gibt es viel Besuch aus aller Welt und Austausch.

Spektakuläre Gebäude gehören bei den ganz großen Tech-Konzernen inzwischen zum guten Ton. Apple, Facebook, Amazon, Youtube und Produzenten von Video-Spielen haben ähnliche Festungen gebaut. Innen fühlt man sich wie in einem Science-Fiction-Film. Man hat viel Platz und tausend Möglichkeiten, fühlt sich aber auch abgeschlossen von der Aussenwelt.

In der Schweiz gibt es diesen Trend ebenfalls. Die Online-Bank Swissquote und die Beteiligungsgesellschaft Partners Group haben nachgezogen. Vorbild ist hier auch Google, welches einen Standort in Zürich hat. Spektakuläre Architektur bieten auch die Unternehmen Roche und Novartis in Basel.

Moderne Architektur ist längst ein Aushängeschild für grosse Konzerne. Nicht umsonst nennen Google und Co. ihre Standorte, „Campus“. Denn wie ein Uni-Campus verfügen die Mitarbeiter über unglaublich viel Platz. Es gibt dort abwechslungsreiche Angebote zur Entspannung, zur Fitness und zur Zerstreuung.


Sich regen bringt Segen am Arbeitsplatz. Grossen Konzernen reichen Dehnübungen am Schreibtisch nicht, sie machen eigene Fitnessangebote. (Dima Berlin – shutterstock.com)

Auch Kochen kann man lernen, Kurse belegen und den Friseurbesuch erledigen. Aber nichts erinnert etwa an ein Einkaufcenter, sondern eher an einen Freizeitpark für Erwachsene. Wer das zum ersten Mal sieht, wird schon sehr verwirrt sein. Warum das alles?

Zum einen will man den Mitarbeitern ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld bieten, zum anderen ihre Kreativität ins Unermessliche steigern. Längst wissen Forscher, dass Menschen Pausen und Ablenkungen brauchen, um dann wieder konzentriert arbeiten zu können. Stundenlanges Brüten und Lernen über einem Thema liegt uns Menschen gar nicht. Zwischendurch eine Runde Billard, Fitness-Training, Schwimmen, Flanieren und auch Ruhen – schon eher!

Bei Google und co. sitzen die Mitarbeiter nicht festgebacken hinter einem Schreibtisch fest, sondern sie haben meist ein Notebook, mit dem sie über das gesamte Areal wandern können. Natürlich gibt es auch Meetings und gemeinsame Projekte, aber alles ist freier, als man es bislang kannte.

Zudem sind die Mitarbeiter in diesen Grosskonzernen meist recht jung, eben wirklich im Studentenalter. Auf sie sind die Angebote auch ausgerichtet, ob sich ältere „Semester“ in den neuen Arbeitswelten richtig wohlfühlen oder doch lieber jeden Tag an ihren Schreibtisch gehen, ist nicht so ganz klar. Denn einen Nachteil haben diese Areale: Es gibt sehr weite Wege zu bewältigen. Auch zur Cafeteria und zum Parkhaus. Wer nicht mehr gut zu Fuss ist, muss nach Lösungen suchen.



Apple Bauten – Gigantismus wie in James Bond Filmen

Natürlich scheut auch Apple keine Summe um seinem Ruf gerecht zu werden. Zum Glück achten alle Konzerne darauf, dass die Natur eine ganz wichtige Rolle spielt. Zum einen bei der Gestaltung, zum anderen bei der Energieversorgung dieser riesigen Gebäudekomplexe. Natur, Erholung spielt also eine ganz wichtige Rolle, aber die sehr grossen Areale können Besucher und Mitarbeiter auch etwas verunsichern. Sie sind ja zum Verlaufen gross.

Auch Apple bietet seinen Mitarbeitern enorm viel Zerstreuung, Komfort und Anregung. Gemütliche Ecken, viel Platz und stylische Einrichtungen prägen selbstverständlich das Bild. Hier wird alles dafür getan, damit Apple weiter ganz oben mitspielen kann und damit die Kunden immer wieder aufs Neue überrascht werden von den userfreundlichen Apple-Produkten. Kreativität wird hier wirklich ganz gross geschrieben und man weiss einfach, dass die Mitarbeiter dafür visuelle und andere sinnliche Reize benötigen.



Facebook Mega City – ein Traum für junge Arbeitnehmer

Auch Facebook stellt sich mit seinen Gebäuden als das Weltmacht-Unternehmen dar, das es ist. Hier hat man noch eher ein „Gebäude-Gefühl“, weniger den Campus Effekt, daher nennt man die Anlage auch City.

Facebook findet, dass die Kantine ein absolut wichtiger Ort ist um sich auszutauschen und produktiv zusammen zu arbeiten. Daher haben Kantinen auch optisch noch den Charakter von Kantinen. Sehr geräumig, offen, hell und viele unkomplizierte Sitzgelegenheiten. Auch die Büros sehen tatsächlich noch herkömmlich aus, doch haben die Mitarbeiter die ausdrückliche Erlaubnis, ihre Büros jederzeit verlassen zu dürfen.

Auch hier gibt es parkgleiche Anlagen und viel Freizeitangebote. In der Nähe hat man das Meer. Zuckerberg ist bei der Planung seiner Gebäude aber nicht ganz so futuristisch orientiert wie Google, Apple und co.



Produktivität und Kreativität steigern mit grossartigen Angeboten am Arbeitsplatz

Klar ist, dass nur Konzerne, die unglaublich viel Geld verdienen, es sich leisten können, solche Areale zu bauen. Kleinere Konzerne können sich aber etwas abgucken. Eindeutig ist es so, dass die Produktivität der Mitarbeiter gesteigert wird, wenn es auch Pausen und Zerstreuung gibt.

Besonders Bewegung spielt eine Rolle, wenn der Geist frei sein soll und frische Ideen entwickeln. Vielleicht sind auch deswegen die Wege in diesen Konzernen so weit. Die Einstellung, die früher galt, dass Pausen nicht zur Arbeitszeit gehören und man stumpf stundenlang bei der Arbeit bleiben soll, ist überholt.

Das Arbeiten nach Stechuhr hat sich damit auch nicht bewährt. Arbeitgeber sollten schauen, dass die Büroräume so eingerichtet sind, dass sie zwar konzentriertes Arbeiten ermöglichen, aber auch die Sinne anregen, mit Farben, Motiven und Pflanzen. Möglichst viel Tageslicht, aber auch Sonnenschutz sind wichtig.

Wer die Möglichkeit hat, seinen Mitarbeitern vor Ort Freizeitangebote zu machen, sollte dies nutzen. Besonders wichtig wären Fitness-Angebote, damit gesundheitlichen Schäden durch das lange Sitzen vorgebeugt wird. In Japan hat man auch Ruheräume, damit die Mitarbeiter mal ein Nickerchen machen können. Die Angst, dass Mitarbeiter vor Ort nur faulenzen, spielen und die Zeit totschlagen, scheint sich nicht zu bestätigen.

 

Titelbild: Jacob Lund – shutterstock.com

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Mehr zu J. Florence Pompe

J. Florence Pompe hat Germanistik und Pädagogik studiert und ist seit 2010 hauptberufliche Texterin. Spezialisiert auf die Arbeit mit Wordpress führt sie mit Freude eigene Blogs und übernimmt für Kunden die Blog-Betreuung.

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