Mehr als Gaming: eSports als Geschäftsfeld

Längst sind eSports viel mehr als die blosse Beschäftigung von Gaming-Nerds. In den letzten Jahren hat sich daraus eine ernst zu nehmende Einnahmequelle entwickelt. 2021 wurde weltweit eine Umsatzmarke von 1 Milliarde USD geknackt. Zu den grössten Wachstumsmärkten gehört auch die Schweiz.

Mehr als 550.000 Schweizer Bürger sind bei eSports aktiv, davon generieren mehr als 110.000 regelmässige Einnahmen mit ihrem Gaming. Ein enormes Potenzial, was auch immer mehr Unternehmen erkennen und Einzelspieler sowie Teams durch Sponsoring unterstützen. So ist eSports nicht nur für die Bereiche Gaming und Sport interessant, sondern wird auch zu einer echten Businessoption. Eine gesamte Branche im Aufwärtstrend mit spannenden Job- und Einnahmemöglichkeiten.

eSports-Szene eröffnet vielfältige Tätigkeitsbereiche

eSports sind für viele Gamer keine Freizeitbeschäftigung mehr. Die Besten verdienen dank Preisgeldern, Partnerschaften oder einem Fixlohn in Teams Hunderte oder Tausende Schweizer Franken jährlich. Ihre Medienpräsenz nimmt dank der wachsenden Anzahl der Events und Fans deutlich zu. Grosse Ereignisse werden im Internet übertragen und ziehen Millionen Zuschauende an. Vor allem für Sponsoren ein Hauptgewinn, denn sie haben damit eine optimale Werbeplattform.

Aus diesem Grund unterstützen immer mehr Unternehmen und Marken eSports-Teams und Events. Die Credit Suisse ist beispielsweise Hauptsponsor für eFootball. mYinsanity, das bislang erfolgreichste eSports-Team der Schweiz, konnte sogar einen exklusiven Hauptsponsor für sich gewinnen. Kein geringeres Unternehmen als Samsung unterstützt die Gamer fortan bei ihrer weiteren Erfolgshistorie. Auch international ist eine wachsende Sponsorenbegeisterung für eSports ersichtlich. Die Global eSports Federation konnte beispielsweise unlängst IMG als wichtigen strategischen Partner begrüssen.

Der wachsende eSports-Zuspruch ist nicht nur bei Sponsoren und Fans zu sehen, sondern auch bei Buchmachern. Viele bieten Wetten auf eSports-Begegnungen an, vor allem bei internationalen Wettbewerben. Renommierte Anbieter erweitern neben dem Wettangebot auch den Service. So können Kunden nicht nur Zahlungen mit Kreditkarten beim Wettanbieter vornehmen, sondern auch weitere innovative Zahlungsmöglichkeiten nutzen. Apple oder Google Pay gehören beispielsweise dazu.

Durch die steigende Aufmerksamkeit und zusätzlichen finanziellen Mittel werden Berufe rund um die eSports-Szenerie immer gefragter. Gamer, Teambetreuer, Trainer und Manager sowie Marketingexperte für die Spieler-und Teamaussendarstellung – sie alle profitieren vom Boom. Innerhalb der Schweiz wächst die Nachfrage nach eSports-Veranstaltungen. Hier sind Event-Manager für grosse eSports-Events sowie Ausstatter und Hersteller von Profiequipment für die Gamer gefragt.

So ist die Schweizer eSports-Szene organisiert

Die eSports-Szene in der Schweiz ist im Vergleich zu den EU-Nachbarn deutlich kleiner. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) stellte in Untersuchungen fest, dass mehr als 30 Prozent der Schweizer Bürger eSports kennen und sogar jeder 20. Bürger selbst spielt oder Events verfolgt.

Zu den wichtigsten eSports-Plattformen gehören eSports.ch für News zur Branche, Swiss eSports League (Turnier- und Liga-Plattform) sowie Hero League. Die Schweizer eSports-Branche ist auch gut organisiert und in drei Teambereiche unterteilt: Amateure, Semi-Professionelle und Professionelle.

Amateur-Organisationen sind beispielsweise Whiffmasters, 6 ZIGR, erazed, EG Siwss. Zu den Semi-Professionellen-Organisationen zählen unter anderem Lausanne, Servette, MYI, Babos oder Red Instinct. Ein fixes Monatsgehalt steht Spielern in den professionellen eSports-Organisationen zu. Der FC Basel oder BDS gehören dazu. Die bekanntesten Schweizer Teams sind mYinsanity, BDS Esports und Lausanne eSports. Im Vergleich zu anderen Nationen gibt es in der Schweiz weniger Profispieler. Zu den Namhaften, die auch international Erfolge feiern, gehören LUBO, PaniX, ISSA, Pride, Kinstaar und Noahreily.

Die wirtschaftliche Seite einer Branche mit Spassfaktor

eSports zeichnen sich nicht nur durch Spass, Gamingfreude und sportliche Ambitionen aus. Immer wichtiger wird auch der wirtschaftliche Aspekt. Auch auf den Trikots der Profispieler prangen mittlerweile namhafte Sponsoren. So unterstützt etwa ARMIDA Finance AG als Hauptsponsor Babos Gaming.

Das wachsende Interesse an eSports sorgt auch für ein Einnahmenzuwachs bei den Teams. Verantwortlich dafür sind Ticketverkäufe oder Merchandising. Für die Sponsoren lohnt sich das Engagement ebenso, denn sie erhalten durch die Teamunterstützung mehr Aufmerksamkeit bei Gaming-Interessierten. Für Unternehmen wie Logitech, das auch als Sponsor dabei ist, eine Chance auf Umsatzplus bei Keyboards, Mäusen und Co. Profiteur ist auch die Veranstaltungsbranche, denn die Zahl der eSports-Events in der Schweiz steigt kontinuierlich.

Studie zeigt: So relevant ist die eSports-Szene für die Schweizer Wirtschaft

In der repräsentativen Schweizer eSports-Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt sich, dass vor allem zwei Games boomen: Fifa und Call of Duty. Mehr als 110.000 Gamer verdienen damit ihr Geld und gehören zu den Profispielern, über 67.000 mehr als 2019. Die wachsende Begeisterung sorgt auch bei Spieleherstellern für klingelnde Kassen, denn auch die Umsatzzahlen beim Gaming-Verkauf steigen.

Freuen dürfen sich auch Hersteller von Hardware, denn wachsende Spielfreude bedeutet auch einen höheren Bedarf an PCs und mobilen Endgeräten. Logitech meldete für das Schlussquartal 2021/22 einen Rekordumsatz von 1,23 Milliarden USD. Auch die Umsatzzahlen der IT-Hardware sind auf einem konstant hoch und beliefen sich 2021 auf über 3 Millionen Euro und liegt damit über dem Niveau aus dem Jahr 2018.

 

Titelbild: Gorodenkoff – shutterstock.com

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