Machtkampf um Monster – Offener Brief des Monster-Vorstandes

Der Personaldienstleister Randstad will die Job-Suchmaschine Monster übernehmen. Darauf haben sich beide Partner grundsätzlich geeinigt. Alt-Aktionäre von Monster sollen dabei bar pro Aktie abgefunden werden.

Gegen den Zusammenschluss hat sich jetzt die MediaNewsGroup, die grösster Monster-Aktionär ist, in einem offenen Brief vom 19. August gewandt. Das Monster-Management nimmt zu den Bestrebungen, den Deal zu behindern, jetzt ebenfalls in einem offenen Brief an die Aktionäre Stellung. Wir geben ihn hier im Wortlaut (in wesentlichen Auszügen) wieder.

„Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, stellvertretend für den Vorstand möchte ich näher auf ein am 19. August 2016 eingereichtes Schreiben der MediaNews Group (,MNG‘) eingehen.

MNG macht geltend, dass sie Monsters grösster Anteilseigner sei, was allerdings … erst seit allerkürzester Zeit der Fall ist. Trotz ihrer Position hat MNG nie die in ihrem Schreiben aufgeworfenen Fragen mit der Geschäftsleitung oder dem Vorstand von Monster diskutiert oder versucht zu diskutieren. MNG versucht ganz im Gegenteil, und dies auf rücksichtslose Art und Weise, eine Transaktion zu vereiteln, die jedem von Ihnen einen sofortigen und festbestimmten Geldwert von $3.40 pro Aktie bietet, was einer Prämie von 22.7% zum Schlusskurs der Monster-Aktie am 8. August 2016 entspricht.

MNG offeriert Ihnen nichts für Ihre Aktien, sondern will vielmehr, dass Sie eine signifikante Barprämie JETZT ausschlagen, in der Hoffnung auf die Möglichkeit, dass Ihre Aktien zu einem unbestimmten Zeitpunkt in Zukunft einmal mehr wert sein könnten.

MNGs Hoffnungen beruhen auf unrichtigen und ununterstützbaren Annahmen.

  • MNG fordert drakonische Kostenschnitte und lässt dabei die Tatsache ausser Acht, dass in den vergangenen Jahren bereits mehr als $100 Millionen an jährlichen Betriebskosten gekürzt wurden.
  • MNG fordert, Investitionen zu reduzieren und ignoriert dabei, dass die Kapitalaufwendungen in den letzten Jahren um rund 50% reduziert wurden; Investitionen auf den jetzigen, bereits reduzierten Levels sind für Produktverbesserungen erforderlich, um der gegenwärtigen verschärften Konkurrenz zu begegnen.
  • MNG fordert die Veräusserung von Vermögenswerten und lässt dabei ausser Acht, dass nicht zum Kerngeschäft gehörende Assets und leistungsschwache Vermögenswerte bereits veräussert worden sind.
  • MNG ignoriert, dass der Wettbewerb von zu wesentlich grösseren und besser kapitalisierten Muttergesellschaften gehörenden Unternehmen intensiviert wird, die sich eine aggressive Preisgestaltung im Kampf um Marktanteile leisten können.

Wir sind zu der Schlussfolgerung gelangt, dass unsere Aktionäre vom Erhalt einer sofortigen Barprämie profitieren würden und haben eine Vereinbarung mit Randstad getroffen. In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass der Vertrag vorsieht, dass wir zur Zahlung einer Gebühr in Höhe von nur 2.7% des Aktienwerts verpflichtet sind, falls wir die Vereinbarung zugunsten eines besseren Angebots auflösen.

Sowohl Monster als auch Randstad werden Ihnen weitere detaillierte Informationen zukommen lassen. Wir glauben, dass Sie sich nach Überprüfung dieser Informationen unserer Meinung anschliessen und die Transaktion ebenfalls unterstützen werden.

Hochachtungsvoll,

Tim Yates

CEO, CFO und Director

Monster Worldwide, Inc.“

 

Artikel von: Monster Worldwide, Inc.
Artikelbild: Symbolbild © chainarong06 – shutterstock.com

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