Chefs können Sinnempfinden leicht zerstören

Chefs können kaum etwas dafür tun, damit Mitarbeiter ihre Tätigkeit als sinnvoll empfinden. Sehr leicht können Vorgesetzte allerdings das Gegenteil bewirken – dass Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit infrage stellen. Das haben Forscher der Universitäten Sussex und Greenwich ermittelt.

Der Untersuchung zufolge ist schlechtes Management dabei das grösste Gift für das Gefühl, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.

Todsünden der Führungskräfte

Der in „MIT Sloan Management Review“ veröffentlichten Studie zufolge unterscheidet sich Sinnhaftigkeit klar von anderen arbeitsbezogenen Einstellungen. Denn sie wird äusserst persönlich und individuell empfunden – und das oft erst bei der nachträglichen Reflektion über die Arbeit, ganz anders als beispielsweise Motivation. Deshalb können Führungskräfte auch kaum positiv eingreifen, um der Arbeit einen empfundenen Sinn zu verleihen. Dafür können sie eben diesen sehr leicht zunichtemachen.

„Wenn wir Arbeit als bedeutungsvoll empfinden, hören wir auf, Arbeiter oder Angestellte zu sein, und gehen eine Beziehung als menschliche Wesen ein“, meint Katie Bailey, Expertin für Mitarbeiterengagement an der University of Sussex.

Die von den Forschern identifizierten sieben Management-Todsünden in Sachen Sinnhaftigkeit gehen eben dem entgegen. Sie umfassen unter anderem, die Mitarbeit der Leute als selbstverständlich anzusehen, sie mit nutzlosen Arbeiten zu beschäftigen oder Mitarbeiter unfair zu behandeln.



Sinnempfinden bietet grosse Chancen

Laut den Forschern ist bei einer wirklich sinnhaften Arbeit längst nicht alles eitel Wonne. Im Gegenteil: Es seien oft eher Situationen gemischter oder sogar eher negativer Gefühle, in denen Menschen einen tatsächlichen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen. Zudem sei es gar nicht möglich, Arbeit ständig bedeutungsvoll zu finden. Das Bewusstsein, dass eine Arbeit sinnhaft ist, entsteht vor allem in Spitzenzeiten, die starke Empfindungen auslösen.

So schwer es ist, Mitarbeitern bei der Sinnfindung zu helfen, sind den Forschern zufolge die damit verbunden Chancen sehr gross. „Organisationen, denen das gelingt, gewinnen und motivieren eher Mitarbeiter, die sie brauchen, um Nachhaltigkeit für die Zukunft zu schaffen und Arbeitsplätze zu schaffen, an denen Menschen arbeiten wollen“, unterstreicht Adrian Madden, Dozent für Arbeitsbeziehungen an der University of Greenwich.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Photographee.eu – Shutterstock.com

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