Gut geplant ist halb geschafft: Businessplan für Onlineshops

Wer als Startup-Unternehmer finanzielle Unterstützung erhalten möchte, sei es vom Staat oder von Banken in Form von Krediten, muss einen Businessplan vorlegen. Die Vorhersage der Geschäftsentwicklung ist aber nicht nur als Kredibilitätsnachweis, sondern auch für einen selbst eigentlich unerlässlich.

Etwa drei bis fünf Jahre sollte ein Businessplan vorausblicken. Einige Parameter dürfen dabei nicht fehlen. Wir sagen Ihnen, welche.

Grundsätzlich ist es gar nicht so kompliziert. Wer einen Online-Shop gerade startet, hat in der Regel sowieso nur eine geringe Geschäftskomplexität zu verwalten. Die mit Zahlen zu füllenden Positionen lassen sich auf die einfache Formel herunterbrechen: Gewinn = Umsatz – Kosten. Im Businessplan anzugeben wären also zunächst einmal geplante Umsätze und Kosten.

Den Umsatz berechnen

Um auf einen monatlichen (und damit jährlichen) Umsatz zu kommen, muss man folgende Fragen beantworten:

  • Wie viele Besucher kommen in den Online-Shop?
  • Wie hoch ist die Konversionsrate, also welcher Prozentsatz der Besucher kauft auch ein?
  • Wie hoch ist der durchschnittliche Bestellwert pro Bestellung?

Welche Werte hier realistisch sind, lässt sich nicht pauschal sagen – sie hängen stark von der Art des Online-Shops, dessen Bekanntheitsgrad, der Zielgruppe usw. ab. Lesen Sie hierzu entsprechende Tests, konsultieren Sie Experten, Onlineshop-Betreiber oder Bekannte, die damit Erfahrung haben. In der Endfassung könnte dieser Teil des Businessplans in etwa so aussehen:

Onlineshop_Businessplan1

Kann man eine solche Tabelle vorlegen, ist das erste Etappenziel bereits erreicht. Die Aufstellung kann einem umgekehrt aber auch helfen, eigene Ziele zu verfolgen. So kann man sich ein Jahres-Umsatzziel setzen und errechnen, wie viele Shopbesucher bei welcher Konversionsrate man bräuchte. Gleichzeitig findet man durch das Umsatzmodell auch heraus, welche Stellschraube für das eigene Geschäft entscheidend ist. In Frage kommen nur die Anzahl der Shopbesucher sowie die der monatlichen Bestellungen. Gerade die Konversionsrate kann hier aufgrund ihres kleinschrittigen Spektrums viel ausmachen. Kommen Sie in die Gewinnzone, wenn der Anteil der Käufer nur um 0,4 % steigt? Dann überlegen Sie sich Optimierungsmöglichkeiten etwa bei den Produktbeschreibungen oder den besonderen Ansprüchen der weiblichen Zielgruppe. Haben Sie das Potenzial der Konversion schon ausgereizt und schlichtweg zu wenig Besucher? Hierfür kommen Werbemassnahmen wie soziale Netzwerke, PR-Aktionen oder Google AdWords in Frage.

Die Kosten berechnen

Dem Umsatz stehen freilich die Kosten gegenüber. Hierunter fallen neben den Startinvestitionen vor allem die laufenden Kosten. Die bei Onlineshops zu berücksichtigenden grossen Bereiche sind:

Personalkosten

  • Aktualisierung der Webseite
  • Technischer Support
  • Bestellabwicklung
  • Buchhaltung

Sachgemeinkosten

  • Büromiete
  • Kosten für Lagerraum
  • Anschaffungskosten für EDV
  • Eventuell Leasingraten für Pkw


Bild: Thorben Wengert / pixelio.de


Kann ich meinen Businessplan selbst erstellen?

Auch wenn man relevante Zahlen überschlagsmässig selbst errechnen kann, ist es doch mehr als empfehlenswert, für den tatsächlichen Businessplan einen Profi hinzuzuziehen. Banken haben dafür entweder selbst Berater oder können welche empfehlen. Dabei bleiben Sie inhaltlich der Experte, der auch die Zahlen bestimmt. Die bilanztechnischen Formalitäten sollten Sie jedoch jemandem überlassen, der davon wirklich Ahnung hat.

Vertrauen Sie aber auch nicht blind Ihrem Berater. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Nur wenn er eine kompetente und verständliche Antwort geben kann, sollte weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten. Denn unterm Strich stehen Sie für Ihr Businessmodell gerade!

Weiterführende Links:

  • Leitfaden für die Erstellung eines Businessplans für Onlineshops (PDF)
  • Shop-Konzept: Businessplan für Onlineshops

 

Oberstes Bild: © Reimer – Pixelvario – Fotolia.com

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});