Die Grossbank Citigroup muss 7 Milliarden Dollar Strafe zahlen

Die hohen Strafen für Banken, die das US-Justizministerium verteilt, reissen nicht ab. Nun hat es die Citigroup aus New York erwischt. Für das ihr vorgeworfene Fehlverhalten bei Geschäften mit Hauskrediten muss die amerikanische Grossbank 7 Milliarden Dollar auf den Tisch blättern. Dahinter steckt allerdings auch ein stark politisiertes Geschacher.

Die Bank und das Ministerium einigten sich auf einen Vergleich, ohne dass es zu einer Anklage gekommen war. Einen ähnlichen Fall gab es im November letzten Jahres, als JP Morgan Chase ebenfalls nach einem Vergleich 13 Milliarden Dollar Strafe zahlte. Im Visier der Behörden stehen noch weitere Grossbanken, mit denen Verhandlungen anstehen. Besonders hart wird es wohl die Bank of America treffen – von ihr verlangt das Justizministerium laut Expertenkreisen 17 Milliarden Dollar.

Der Kern der Vorwürfe ist bei allen beschuldigten Banken in etwa der gleiche. Ihnen wird zur Last gelegt, dass sie vor der Finanzkrise eine grosse Zahl von Investoren über die mangelhafte Qualität von Wertpapieren auf Hypothekenbasis getäuscht haben. Die Euphorie über steigende Hauspreise führte dazu, dass die Banken Hypotheken in grossem Stil und Windeseile herausgaben und anschliessend in risikobelasteten Tranchen an Investoren weiterverkauften. Das Ende ist bekannt. Der Verfall der Preise für Immobilien brachte die weltweite Finanzkrise ins Rollen.

Was an all den bisherigen Verfahren vor allem auffällt, ist die Tatsache, dass regelmässig nur die Banken zur Verantwortung gezogen werden. Aufseher und Politiker, die das Spiel mit den Wertpapieren ungehindert laufen liessen oder aus sozialpolitischer Motivation sogar noch anheizten, kommen ungeschoren davon.

Die 7 Milliarden Dollar von Citigroup werden laut Medienberichten aufgeteilt. 4 Milliarden gehen an das Justizministerium, 2,5 Milliarden sollen als Entschädigungen an verschuldete Hauseigentümer ausgezahlt werden. Die restliche halbe Milliarde ist für die Einlagensicherung FDIC (200 Millionen Dollar) bzw. für die fünf US-Bundesstaaten bestimmt, die das Verfahren gegen die Bank auf den Weg gebracht hatten (300 Millionen Dollar). Börsenanalysten erwarten auf Grund der Strafzahlung ein schlechtes Quartalsergebnis für die Citigroup.

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Ulrich Beck

hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert und ist zusätzlich ausgebildeter Mediendesigner im Segment Druck. Er schreibt seit über 30 Jahren belletristische Texte und seit rund zwei Jahrzehnten für Auftraggeber aus den unterschiedlichsten Branchen.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});