Wie sorgt man als Manager für motivierte Mitarbeiter? Den Führungsstil situativ anpassen!

Die Zahlen sind ernüchternd: Rund 50 Prozent aller Führungskräfte demotivieren ihre Untergebenen! Dabei zählt es doch gerade zu den geforderten Führungsqualitäten, aus seinem Team an Mitarbeitern das Optimum an Leistungsbereitschaft, Motivation und Einsatzwillen herauszukitzeln.

Diese Umsetzung gelingt jedoch nur wenigen Führungskräften in einer Art und Weise, welche man als produktivitätssteigernd ansehen kann. Wie umgeht man als erfolgreicher Manager der produktivitätsschädigenden Demotivierung von Untergebenen? Gute Manager mit Führungsaufgaben passen ihren Führungsstil an, halten nicht an einer Marschrichtung fest.

Fast jeder zweite Manager weltweit hinterlässt demotivierte Mitarbeiter

Nur rund 37 Prozent aller Führungskräfte mit Personalverantwortung in Deutschland schaffen durch ihren ausgewogenen Führungsstil ein Arbeitsumfeld, welches als Mitarbeiter motivierend und leistungsfördernd bezeichnet werden kann. Circa 14 Prozent des Führungspersonals werden als neutral angesehen und das bedeutet, sie motivieren ihr Personal zwar nicht, aber sie demotivieren es auch nicht. Im Grunde könnte man sie in den Unternehmen von heute auf morgen ersetzen und es wäre theoretisch kein Unterschied spürbar – sieht man von einer Entlastung der Payroll ab.

Ganze 49 Prozent, also fast die Hälfte aller Führungskräfte, sorgen durch ihren Führungsstil dafür, dass die Mitarbeiter ein demotivierendes Arbeitsumfeld vorfinden. Dadurch gehen den Unternehmen weltweit Unsummen an Geldern verloren, die man mit motivierten, leistungsbereiten und engagierten Mitarbeitern, die sich mit dem Unternehmen identifizieren, mehr erwirtschaften könnte.

Deutschland ist im globalen Vergleich noch annehmbar aufgestellt

Vergleicht man nun die ernüchternden Werte aus Deutschland mit den weltweiten Ergebnissen der globalen Studien, sind die deutschen Führungskräfte noch in einem eher „positiven Rahmen“. Schaut man sich die weltweiten Zahlen an, liegt der Mittelwert bei 55 Prozent an Managern, die ihre Mitarbeiter demotivieren und dadurch für ein Leistungsdefizit in personeller Hinsicht verantwortlich zeichnen. Im Rahmen einer weltweiten Studie eines Unternehmens aus dem Bereich der Unternehmensberatungen, deren weltweite Vernetzungen diese Studie erst ermöglichten, wurden knapp 100’000 Führungskräfte befragt. Diese Manager stehen in Spitzenpositionen von rund 2’200 Unternehmen, die global operieren.

Schaut man sich die deutschen Werte an und vergleicht sie mit den Studienergebnissen beispielsweise aus Spanien, Belgien, Italien oder den Niederlanden, werden deutsche Führungskräfte spontan „jubilieren“. Doch bei knapp 50 Prozent demotivierten Mitarbeitern besteht dazu eher kein Anlass – auch wenn es in anderen Ländern der EU noch dramatischer ausschaut.

In Italien sorgen die Führungskräfte in gut 70 Prozent aller Fälle dafür, dass ein demotivierendes Arbeitsklima geschaffen wird. Direkt dahinter rangieren die niederländischen Führungskräfte, die einen Eckwert von rund 68 Prozent an Mitarbeitern generieren, die nicht leistungsfördernd motiviert sind. Belgien und Spanien liegen in dieser Quadriga der Mitarbeiter-Demotivierung bei 62 Prozent. Auch dieser Wert ist im Grunde für die Unternehmen selbst nicht hinnehmbar und es bedarf entsprechender Anpassungen. Die Stellschrauben der Mitarbeiterführung müssen im Interesse der Produktivitätssteigerung neu justiert werden.

Komplettieren wir das Negativbild mit den globalen Spitzenreitern bei der Demotivierung, so stoßen wir auf Indien, Japan und Chile. 73 Prozent der japanischen Führungskräfte schaffen es nicht, ihre Mitarbeiter im Unternehmenssinne zu motivieren, wie das auch 70 der indischen und 67 Prozent der chilenischen Manager mit Führungsverantwortung nicht vermögen. Selbst in den USA findet sich ein Eckwert von 48 Prozent an Mitarbeitern, um deren Motivation und Leistungsbereitschaft es nicht gut bestellt ist.

Worauf gründen die demotivierenden Stimmungen in den Unternehmen?

Was zeichnet nun tatsächlich dafür verantwortlich, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen in einem Rahmen motiviert werden, der nicht mehr in positive Bahnen gelenkt werden kann? Das Problem kann schnell und verbindlich lokalisiert werden: Der Führungsstil des Führungspersonals ist unangemessen! Manager haben offensichtlich ein Flexibilitätsproblem, was ihren Führungsstil angeht. Hat man sich als Führungskraft einmal auf eine Vorgehensweise festgelegt, wird die beibehalten. Dabei wäre es überaus wichtig, den eigenen Führungsstil der jeweiligen Situation und dem Mitarbeiter anzugleichen.

Gerade in Europa findet sich vorwiegend die direktive Führungspersönlichkeit. Das bedeutet, der Vorgesetzte und Chef gibt Anweisungen, die nicht verhandelbar oder zu hinterfragen sind. Die Erwartungshaltung geht dahin, dass die Führungskraft darauf besteht, dass Anweisungen ohne Einschränkungen befolgt werden. Die Führungskraft kontrolliert und darauf basieren die Orders. Den Studien zufolge lassen sich Unsicherheiten in den unteren Ebenen und die daraus folgenden Ergebniseinbrüche vielerorts unmittelbar mit dem Führungsstil korrelieren.


Unternehmen und Führungskrafte im Wandel der Zeit. (Bild: Shutter_M / Shutterstock.com)


Unternehmen und Führungskrafte im Wandel der Zeit

Gerade die jüngeren Mitarbeiter lehnen den direktiven Stil der Führungskräfte alter Schule ab. Junge Angestellte wollen kreativ sein, Eigeninitiative ins Unternehmen einbringen und der direktive Führungsstil beschneidet derartige Freiheiten überproportional stark. Im Grunde lässt sich sagen, dass die direktive Form der Mitarbeiterführung sich selbst überlebt hat. Wer heute als Führungskraft erfolgreich sein möchte, benötigt eine Mixtur aus unterschiedlichen Führungsstilen.

Ein guter Manager, der das Optimum aus seinen Angestellten herauskitzeln will, operiert partizipativ, visionär, aber auch coachend und gleichzeitig den Teamgeist stützend – stets der Situation und den Gegebenheiten angepasst. Der Manager, der seinen Führungsstil durchdacht mixt, verbessert automatisch das Klima und die Leistungen seines Teams. Produktivitätssteigerungen von bis zu 30 Prozent sind dadurch keine Seltenheit, sondern eher die Regel – auch der Unternehmensgewinn steigert sich in entsprechender Größenordnung.

 

Oberstes Bild: © Gonzalo Aragon – Shutterstock.com

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