Schweizer Finanzsektor: Bedeutender Wirtschaftsakteur im Immobiliensektor
VON belmedia redaktion Finanzen News
Entlang der Wertschöpfungsketten der Finanzwirtschaft entstand im Jahr 2022 gesamthaft eine Bruttowertschöpfung von CHF 101.1 Mrd., verbunden mit 448’200 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente, FTE).
Die Unternehmen des Finanzsektors sind unter anderem auch wichtige Akteure auf dem Immobilienmarkt: Durch die Vergabe von Hypothekarkrediten wird Privathaushalten der Immobilienerwerb ermöglicht. Zudem kommen die Immobilieninvestitionen im Rahmen der beruflichen und privaten Vorsorge der Gesellschaft und Wirtschaft in Form von höheren Vorsorgevermögen sowie Wohn- und Geschäftsliegenschaften zugute. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der neuen Studie von BAK Economics im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung SBVg und des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV.
Die 234’600 Beschäftigten (FTE) der Unternehmen des Finanzsektors erwirtschafteten im Jahr 2022 eine direkte Bruttowertschöpfung in Höhe von CHF 70.9 Mrd. Darüber hinaus sind die Finanzunternehmen auch als Infrastrukturdienstleister sowie als Impulsgeber für andere Branchen wichtig. Durch die wirtschaftliche Verflechtung mit anderen Branchen, die zum einen durch die Vorleistungsnachfrage u.a. nach IT- und Beratungsdienstleistungen und zum anderen durch die Konsumausgaben der Angestellten besteht, löst der Finanzsektor auch Wirtschaftsaktivitäten in anderen Branchen aus. Unter Einbezug dieser indirekten Effekte, entstand entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Jahr 2022 eine Bruttowertschöpfung von CHF 101.1 Mrd., verbunden mit 448’200 Beschäftigten (FTE). Zudem entstanden durch den Finanzsektor insgesamt CHF 18.0 Mrd. Steuereinnahmen bzw. rund 12 Prozent der Fiskalerträge der öffentlichen Hand.
Mit der Vergabe von Hypotheken ermöglichen Banken, Versicherungen und Pensionskassen Privathaushalten den Erwerb von Immobilien der ansonsten meistens nicht finanzierbar wäre. Im Gegensatz zu den Versicherungen und Pensionskassen gehört dies zum Kerngeschäft der Banken, sodass ihnen 95 Prozent des Marktvolumens1 (2022: CHF 1’209 Mrd.) zuzurechnen ist. Darüber hinaus fungieren Banken, Versicherungen und Pensionskassen nicht nur als Finanzintermediäre, sondern sind auch Immobilieneigentümer und treten am Markt als Vermieter von Wohn- und Geschäftsliegenschaften auf. Im Jahr 2022 waren gemessen am Marktwert2 15.3 Prozent dieser Liegenschaften Unternehmen des Finanzsektors zuzurechnen. Die Immobilieninvestitionen, die im Rahmen der Verwaltung der Vermögen in der beruflichen und privaten Vorsorge getätigt werden, kommen der Gesellschaft und Wirtschaft in Form von höheren Vorsorgevermögen sowie Wohn- und Geschäftsliegenschaften zugute.
1 Quellen: BAK Economics, BFS Pensionskassenstatistik, FINMA, SNB
2 Quellen: BAK Economics, BFS Pensionskassenstatistik, FINMA, SNB, Wüest Partner
Quelle: BAK Economics
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