Generelle Maskenpflicht führt zu Einbussen bei Zürcher KMU

Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich (KGV) muss vermehrt feststellen, dass die vom Zürcher Regierungsrat verhängte generelle Maskenpflicht zu klaren Einbussen und tieferen Kundenfrequenzen bei den KMU geführt hat.

Der KGV fordert den Regierungsrat auf, aktiv zu werden und die KMU von der Maskenpflicht zu befreien.

Der Zürcher Regierungsrat hat im August eine generelle Maskenpflicht in allen Einkaufsläden, Shoppingcenter und auf Märkten im Kanton Zürich beschlossen, welche vorerst bis am 30. September 2020 gelten soll. Shoppingcenter mit grossen Personenansammlungen werden mit dem kleinen Detaillisten, der schon unter normalen Umständen bei der Ausübung seiner Tätigkeit nur wenige Kunden zählt und eine tiefe Kundenfrequenz ausweist, in einen Topf geworfen. Auch eine Unterscheidung nach regionalen Aspekten wurde nicht gemacht.

Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich (KGV) hat diverse Rückmeldungen von betroffenen KMU-Detaillisten erhalten, welche aufzeigen, dass die generelle Maskenpflicht zu klaren Umsatzeinbussen und gesunkenen Kundenfrequenzen geführt hat.

Der KGV fordert vom Regierungsrat, dass dieser von einer generellen Maskenpflicht bei Einkaufsläden, Shoppingcenter und auf Märkten absieht und zukünftig Massnahmen nach verständlichen Kriterien beschliesst. In den Statistiken des Kantons Zürich, in denen ausgewiesen wird, wo sich Covid-Erkrankte angesteckt haben, erscheint der Detailhandel ganz am Schluss.

Für den KGV ist klar: Der KMU-Detailhandel, welche meist mittlere bis tiefe Kundenfrequenzen aufweist, soll von einer Maskenpflicht befreit werden. Es darf nicht sein, dass der Zürcher KMU- Detailhandel neben dem Online-Handel und dem Einkaufstourismus neu auch noch mit der Konkurrenz in Nachbarkantonen kämpfen muss, da diese nicht durch eine Maskenpflicht unnötig eingeschränkt werden.

Einige Beispiele für erhaltene Meldungen von KMU aus dem Kanton Zürich:

Guten Tag
Nun wende ich mich an Sie, da ich nicht genau weiss wo ich mich sonst melden muss.
Es ist so, ich habe einen kleinen Laden in xxxx mit Schuhen und Accessoires, seit der Einführung der Maskenpflicht im Kanton Zürich merke ich, dass sich noch mehr das Verkaufsverhalten der Menschen verändert hat. Man sieht auch viel weniger Leute auf der Strasse, das macht mir extrem Sorgen da ich sehr auf Laufkundschaft angewiesen bin. Die Menschen stecken in Angst und Sorgen, wenn das so weiter geht sieht es sehr schlecht aus für mich und bestimmt ganz viele Läden.
Was kann man tun, kann man sich zusammen tun? Eines ist klar diese unnütze Maske muss weg, es ist auch befremdend. Vor allem erkennt man nicht einmal seine Kundschaft, finde es sehr tragisch wie sich alles entwickelt.
Mit freundlichen Grüssen C.H.
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Guten Tag
Ich bin Mitglied im Gewerbeverein XXX und betreibe selbstständig und alleine einen Kleiderladen namens xxxx in xxxx.
Seit Einführung der Maskenpflicht in unserem Kanton – notabene ohne alle anderen rundherum! – läuft sozusagen nichts mehr im Geschäft! Dies war nach dem sogenannten Lockdown wesentlich anders: Obwohl stark eingeschränkt bezüglich Anzahl Kunden im Laden kamen viele meiner Stammkunden und andere wieder und deckten sich mit Kleidung ein, was ich sehr schätzte und auch benötigte, um geschäftlich zu überleben. Seit der Maskenpflicht ist im wahrsten Sinne ‚tote Hose‘ in meinem Jeansladen!

Dies obwohl ich auch Oberteile wie Hemden, Blusen. Tops, Shirts und diverse Accessoires im Angebot habe.

Es ist offensichtlich, dass man sich momentan – ganz speziell weibliche Kunden – für’s Kaufen und Anprobieren von Kleidungsstücken lieber ohne Maske im Spiegel begutachtet, was im nahegelegenen Rapperswil SG oder Pfäffikon SZ problemlos möglich ist!

Bitte setzen Sie sich doch unbedingt an den richtigen Stellen dafür ein, dass dies schnellstmöglich geändert wird?! Ich nehme doch an, dass auch Sie der Ansicht sind, dass in diesem konkreten Fall unser ‚Kantönligeist-System‘ völlig falsch angewandt wird! Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüssen
M.G.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Unsere Frequenz und damit der Umsatz haben sich seit Einführung der kantonalen Shopping-Maskenpflicht extrem negativ entwickelt: Wir sind seither etwa 65% eingebrochen und entsprechend alarmiert.
Haben Sie irgendwelche Erkenntnisse, ob es sich nur um eine „Gewöhnungsphase“ der lokalen Kunden handelt oder ob wir uns
dauerhaft auf ausbleibende Kundschaft einzustellen haben? Herzliche Grüsse und danke für Ihre Einschätzung ….
J.V.
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Guten Tag
Wir hier an der Grenze zum Thurgau reden von 20-30% Umsatzeinbussen. Gerade als man das Gefühl hatte, es wird langsam wieder besser, erhalten wir vom Kanton den nächsten Nackenschlag. Ich hab mit vielen Dienstleistern mit Kundenkontakt geredet. Alle sagen das gleiche. Zum Teil immer noch bis 40% unter dem Vorjahresniveau halten sich ihre Umsätze. Einige haben bald ihren Coronakredit aufgebraucht und wissen nicht mehr was sie machen sollen.

Bei uns ist der Umsatz ab Maskenpflicht um 20% gesunken und im Cafe kommen wir nicht vom Fleck. Statt 40 Tagesmenues brauchen wir ca. 15-25 pro Tag. Die Köchin hat immer noch 45% Kurzarbeit.
Die einseitige Maskenpflicht für den Kanton Zürich ist ein weiter Entscheid, den viele Gewerbler in die Enge treiben wird. Für mich absolut unverständlich und ungerecht. Manchmal hab ich das Gefühl gewisse Entscheidungsträger wollen sich überbieten im Aktionismus gegen einen Virus, den es noch lange geben wird. Kein Plan und vor allem kein Ziel ist zu erkennen.
Freundliche Grüsse aus xxxx R.M.

 

Quelle: KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich
Titelbild: Juliya Shangarey – shutterstock.com

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