Besonderer Fall von Wirtschaftskriminalität – Polizei warnt vor riskanten Investitionen

Derzeit beschäftigt sich die Polizei in Wilhelmshaven mit einem besonderen Fall der Wirtschaftskriminalität. Die Anzeige erfolgte im letzten Monat über das Onlineportal der Polizeidirektion Oldenburg.

Der Geschädigte beschrieb, dass er Ende 2018 im Internet nach einer Möglichkeit gesucht hätte, Geld zu investieren. Der 51-jährige Wilhelmshavener wurde fündig und trug sich auf der Homepage von FXNobels in einem Kontaktformular ein.

Nach seinem Eintrag meldete sich eine angebliche Mitarbeiterin bei dem 51-jährigen Wilhelmshavener und schilderte ihm verschiedene Investitionsmöglichkeiten.

Im weiteren Verlauf des Kontakts erlaubte der 51-Jährige der Anruferin schließlich den Einsatz einer Fernwartungssoftware, so dass die Installation eines weiteren Programms für den Online-Broker-Handel möglich wurde.

Mit einem DEMO über die Erlangung von Kursgewinnen konnte die angebliche Mitarbeiterin des Unternehmens den 51-Jährigen schließlich überzeugen.

Anmerkung: In diesem DEMO wurde professionell dargestellt, wie man mit Spekulationen in Differenzgeschäften (contract for difference – CFDs), binären Optionen, den sog. Termingeschäften und mit der Cryptowährung, dem Bitcoin erhebliche Gewinne machen könne.

Der 51-Jährige biss an und investierte in mehreren Schritten über 30.000 Euro seines Kapitals.

Entweder erhielt der Wilhelmshavener telefonisch oder mittels Messanger-Dienst die Mitteilung, an welches Unternehmen unter welchem Verwendungszweck die jeweiligen Zahlungen zu leisten wären. Seine Einlage stieg durch angebliche Kursgewinne auf über 50.000 Euro.

Nach einiger Zeit wollte sich der 51-Jährige schließlich einen Geldbetrag in Höhe von 18.000 Euro auszahlen lassen. Er wurde zunächst vertröstet, es würde angeblich 24 Stunden dauern.

Die Ermittler nahmen ihre Arbeit auf und stellten im Rahmen ihrer ersten Ermittlungsmaßnahmen fest, dass bei der Überprüfung der vielen Daten eine litauische Bankverbindung auffällig wurde und dass diese bundesweit, in bereits diversen anderen Ermittlungsverfahren, im Zusammenhang mit Anlagenbetrug steht.

Die Betreiber des Unternehmens FXNobels, sollen ihren Sitz angeblich auf Malta haben, der Betreiber soll Glencoe Partners Ltd. mit Sitz auf den Marshall Inseln sein.

Auch zu diesem Unternehmen bestehen bereits Warnmeldungen der Bankenaufsichten von Malta und Spanien. Die dort bislang angezeigten Anlagebetrugstaten zeigen, dass die Bankverbindung mit einer Vielzahl anderer Unternehmensnamen genutzt wurde bzw. wird.

Seit Dezember 2018 warnt das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor dem Handel mit CFDs und binären Optionen, die Vermarktung, der Vertrieb und der Verkauf von binären Optionen an Privatpersonen ist seit Juli 2018 europaweit untersagt. Seit August 2018 unterliegt die Vermarktung, der Vertrieb und der Verkauf von CFDs an Privatleute ebenfalls stärkeren Beschränkungen.

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt dringend davor, in derartige Geschäfte zu investieren.

Sie sind hochspekulativ und bergen auch im Falle einer korrekten Abwicklung ein hohes Verlustrisiko, so die Warnung der Ermittler!

Anleger sollten die Bankverbindung und die Unternehmensnamen prüfen, ob sie selbst auf diese Masche hereingefallen sind.

Haben Sie Zweifel oder Fragen, wenden Sie sich an Ihre Polizei und sollten Sie bereits geschädigt sein, erstatten Sie Strafanzeige!

Nähere Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Polizei Niedersachsen, dem Ratgeber Internetkriminalität!

 

 

Quelle: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Titelbild: Serg001 – shutterstock.com

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