Viel Arbeit nach dem beispiellosen Grossbrand in der PostAuto-Garage Chur

Der Grossbrand in der PostAuto-Garage Chur ist beispiellos in der Geschichte des Unternehmens im regionalen Personenverkehr. Dennoch hat der Betrieb ohne Einschränkungen funktioniert. Wie war das möglich?

Am Tag nach dem Grossbrand vom 16. Januar 2019 abends zeigte sich das erschreckende Ausmass: Die PostAuto-Garage nahe des Bahnhofs Chur war nur noch eine Ruine aus herunterhängenden Stahlelementen, PostAuto-Gerippen und Pfützen mit Löschwasser.

Nicht nur eingefleischten PostAuto-Fans ging der Anblick nahe. Auch die vielen Journalistinnen und Journalisten, die sich am Donnerstagmorgen ein Bild der Lage machten, waren beeindruckt. 20 Postautos und Fahrzeuge hatten bei dem Brand am Mittwochabend Totalschaden erlitten, die geschätzte Schadenssumme an den Fahrzeugen beläuft sich auf 7,5 Millionen Franken. Und dennoch hat der PostAuto-Betrieb ab Chur am Donnerstagmorgen reibungslos funktioniert.

Rückblende: Am Mittwochabend kurz nach 23 Uhr und damit gut zwei Stunden nach Ausbruch des Feuers fand bei PostAuto in Chur die erste Lagebeurteilung statt. Walter Schwizer, PostAuto-Betriebsleiter Gebiet Ost, und die Fachleute vor Ort hatten zwei Sofortmassnahmen definiert: die Mitarbeitenden informieren und den PostAuto-Betrieb vom Donnerstagmorgen sicherstellen.

Umgehend begann die Suche nach Ersatzfahrzeugen in Graubünden, und bereits um 0.30 Uhr stand das erste dieser Postautos in Chur. In der Folge kamen weitere Fahrzeuge aus dem Engadin, dem Prättigau sowie aus der Surselva hinzu. Dank der Parforceleistung aller Beteiligten lief der Betriebsbeginn bereits am Donnerstagmorgen ohne Einschränkungen. Die Fahrgäste spürten nichts von den nächtlichen Umtrieben.

Im Laufe des Donnerstags zeigte sich, dass die Bewältigung der Folgen nach dem Grossbrand einem grossen Puzzle mit unzähligen Fragen gleicht, die es in diesen und den kommenden Tagen zu beantworten gilt. Dabei gab es am Donnerstag auch Fragen, deren Beantwortung keinen Aufschub duldeten. Wie stellen wir den Betrieb in den nächsten Tagen und Wochen sicher? Wo stellen wir die Ersatzfahrzeuge ab? Wo betanken und reinigen wir die Postautos? Wie gehen wir den Kauf der neuen Postautos an? Dies sind Themen, die bereits 12 Stunden nach dem Brand in Angriff genommen wurden.

Heute Freitag, 18. Januar, werden bis am Abend aller Voraussicht nach 20 Ersatzfahrzeuge in Chur sein. Die Hälfte kommt aus Graubünden, der Rest aus anderen PostAuto-Regionen der Schweiz wie den Kantonen Bern, Aargau oder Zürich. Der Betrieb – auch in der anforderungsreichen Wintersaison – ist damit in den nächsten Wochen garantiert. Es kann vorkommen, dass die Aussenanzeigen an den Fahrzeugen nicht immer korrekt sind oder dass ein anderes Fahrzeug als üblich zum Einsatz kommt. Ansonsten sollte sich für die Fahrgäste aber nichts ändern. Im Weiteren hat PostAuto an der Emserstrasse in Chur einen Stellplatz für die Fahrzeuge gefunden.


Allenfalls können 3 Fahrzeuge wieder fahrtüchtig gemacht werden.

Die Arbeit geht den Betriebsleuten aber nicht aus. Bereits kommende Woche macht sich PostAuto daran, die erwähnten Ersatzfahrzeuge für die zerstörten Postautos zu bestellen. Dies läuft im Austausch mit dem Kanton Graubünden als Besteller der Leistungen im regionalen Personenverkehr. Weil es acht bis zehn Monate dauert, ehe die neuen Fahrzeuge dann auch tatsächlich wieder ab der PostAuto-Station in Chur fahren, wird noch oft Improvisationsgabe gefragt sein, um den Betrieb sicherzustellen.

Viele weitere Stellen sind bei der Bewältigung dieses ausserordentlichen Ereignisses involviert: von den Untersuchungsbehörden über die Versicherungsfachleute bis hin zu den Fahrern, die sich auch mal kurzfristig an geänderte Gegebenheiten anpassen müssen. 100 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte waren am Mittwochabend vor Ort, um den Grossbrand zu bewältigen und noch Schlimmeres zu verhindern. Unzählige Stunden sind nun nötig, um bei PostAuto alles wieder ins Lot zu bringen. Doch der Start ist schon mal geglückt.

Titelbild: 20 Postautos erlitten Totalschaden, von vielen blieb nur noch ein Gerippe übrig.

 

Quelle: PostAuto
Bildquelle: PostAuto

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