Raiffeisen setzt auch in Strafverfahren auf Kanzlei Prager Dreifuss
Die Genossenschaftsbank hat als Privatklägerin die Rechtsanwaltskanzlei Prager Dreifuss im Strafverfahren gegen ihren Ex-Chef Pierin Vincenz mandatiert, wie die „Handelszeitung“ in ihrer neusten Ausgabe schreibt.
Raiffeisen-Sprecherin Cécile Bachmann bestätigt dies: „Wir arbeiten im Strafverfahren gegen Pierin Vincenz mit der Kanzlei Prager Dreifuss zusammen.“
In ihren Eingaben an die Staatsanwaltschaft referiert die Raiffeisen-Kanzlei Prager Dreifuss offenbar auf das von ihr selber für Raiffeisen erstellte interne Corporate-Governance-Gutachten. Dieses Gutachten beleuchtet das Geschäftsgebaren beim Raiffeisen-Beteiligungsvehikel Investnet. In Auftrag gegeben hat es die Raiffeisen-Geschäftsleitung bei Prager Dreifuss im Dezember 2016. Raiffeisen-Chef Patrik Gisel war von 2012 bis 2015 Präsident der Investnet.
Die Wirtschaftskanzlei, die nun gegen den Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz klagt, war bereits zu dessen Amtszeit für die Genossenschaftsbank tätig. Als die Bank 2007 ihr Auto-Leasing-Geschäft von der Raiffeisen-Leasing in eine Gesellschaft namens Raiffeisen Finanzierungs AG überführt, begleitet Prager Dreifuss die Abspaltung. Der heutige Prager-Partner Urs Feller fungiert als Anlaufstelle für Gläubigerforderungen. In dieser Raiffeisen Finanzierungs AG sass damals auch Patrik Gisel im Verwaltungsrat. Die Genossenschaftsbank bestätigt das Leasing-Mandat, betont aber: „Von 2009 bis 2016 hat Prager Dreifuss keine anderen Mandate bei Raiffeisen wahrgenommen.“
Quelle: Handelszeitung
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