Übergewicht schadet bei der Jobsuche
VON belmedia redaktion Personalleitung Studien
Eigentlich sollen Schönheit und Körperformen ja keine Rolle bei Jobchancen spielen – doch die Realität sieht anders aus. Gerade das Gewicht kann entscheidend bei der Jobsuche sein. Und Frauen werden dabei kritischer beäugt als Männer.
Das zeigt eine neue Studie von Forschern der Universitäten Strathclyde, St. Andrews und Toronto. Dabei wagten sie ein Experiment: Sie verwendeten Fotos von jeweils vier Frauen und Männern – einmal im Original und einmal durch Bildbearbeitung mit mehr Rundungen versehen.
In zwei Durchgängen bewerteten die Probanden, welche Personen sie bei gleicher Qualifikation eher einstellen würden – einerseits für Jobs mit Kundenkontakt (zum Beispiel Kellner), andererseits für solche ohne Kundenkontakt (beispielsweise Küchenhilfe). Männern wurden bessere Jobchancen gegeben als Frauen, die Originalbilder bekamen bessere Bewertungen als die „dicker“ gemachten und bei Jobs ohne Kundenkontakt schätzten die Teilnehmer die Jobaussichten generell grosszügiger ein.
Übergewichtige Frauen besonders benachteiligt
Besonders interessant erscheint jedoch, wem die zusätzlichen Kilos am meisten schaden: „Die Ergebnisse zeigen, dass schon eine kleine Zunahme an Gewicht negative Folgen für die Anstellungschancen von weiblichen Bewerberinnen haben“, heisst es in der Studie. „Bei Frauen scheinen schon vergleichsweise winzige Änderungen bei Form, Grösse und Gewicht ihres Körpers wichtig zu sein.“
Dabei hatten auch jene Frauen, deren Gesichter dicker gemacht wurden, einen BMI, der noch unter Normalgewicht fällt. Verglichen mit Männern, die tatsächlich einen zu hohen BMI hatten, schnitten die Frauen mit mehr Rundungen immer noch schlechter ab. „Aus ethischer Sichtweise sind die Studienergebnisse sehr beunruhigend, was die Geschlechterungerechtigkeiten am Arbeitsplatz angeht und sie unterstreichen die unrealistischen Ansprüche, denen sich Frauen in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen, wie sie aussehen sollen, stellen müssen“, so Studienautor Dennis Nickson.
Artikel von: pressetext.redaktion
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