Swico fordert höheres Kontingent an ausländischen Arbeitskräften
Der Verband der ICT-Anbieter Swico fordert eine deutlich bessere Ausrichtung der Kontingentszahlen an ausländischen Arbeitskräften auf die Bedürfnisse der Wirtschaft. Dies teilte Swico im Rahmen der Anhörung des Bundesrats zur Festlegung der jährlichen Höchstzahlen für ausländische Arbeitskräfte mit.
Demnach seien Schweizer Unternehmer in Zeiten der Frankenstärke und des Brexits auf eine minimale Flexibilität des Arbeitsmarktes angewiesen, um Firmen und Stellen im Inland zu halten.
Der Bundesrat hat sowohl für 2015 als auch für 2016 die Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU/EFTA-Staaten und Drittstaaten markant gekürzt, was Swico schon damals stark kritisierte. Der Bundesrat tat dies primär mit einer politischen Argumentation, die sich auf die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative stützte. Dabei haben diese Kontingente mit Einwanderung nichts zu tun, handelt es sich doch um kürzere Aufenthalte von Spezialisten, die im Ausland angestellt bleiben und auch wieder dorthin zurückkehren. Sie wandern somit weder ins Sozialsystem ein noch haben sie Anspruch auf Familiennachzug.
Die Auswirkungen haben die Swico-Mitglieder seither zu spüren bekommen. In jedem der sechs Quartale seit der Kürzung waren die Kontingente schon in etwa zur Halbzeit aufgebraucht, was zu einem Windhundrennen unter den Firmen sowie zu hoher Unsicherheit z.B. bei der Offertstellung für internationale Projekte führt.
Denn sind die entscheidenden (im Ausland angesiedelten) Spezialisten nicht verfügbar, so können Schweizer Entwickler-Teams entsprechende internationale Projekte nicht übernehmen: Die ganzen Aufträge werden als Folge ins Ausland verlagert, womit nicht nur die Wertschöpfung der Schweiz entgeht, sondern auch mittelfristig die bisher in der Schweiz angesiedelten Stellen gefährdet sind.
Die zunehmende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz, insbesondere auch durch die Frankenstärke, die zunehmende Unberechenbarkeit der politischen Entwicklungen wie auch die ungewissen Folgen der „Brexit“-Abstimmung: All dies erfordert nun rasches Handeln des Bundesrates und eine Rückkehr zu angemessenen Kontingentszahlen. Diese sollen nach Arbeitsmarktkriterien und nicht nach politischen Opportunitäten festgelegt werden, was sich auf den gesamten Schweizer Arbeits- und Lehrstellenmarkt positiv auswirken würde.
Die Stellungnahme im Wortlaut können Sie hier nachlesen.
Artikel von: Swico
Artikelbild: Symbolbild © Rawpixel.com – shutterstock.com
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