Rekordhoch im 3. Quartal: Schweizer Aussenhandel floriert
VON Michael Radtke News
Der Aussenhandel läuft wieder auf Hochtouren. Trotz aller Unkenrufe und auch Hiobsbotschaften in der Vergangenheit konnten die Schweizer Exporteure im dritten Quartal ihre Ausfuhren um insgesamt 3,6 % steigern. Insbesondere die Juweliere sorgten dabei für mächtig Furore und verzeichneten ein Exportwachstum von eindrucksvollen 22 %. Aber: Zwei Branchen laufen der Musik hinterher und verzeichnen Rückläufe.
Das schmälert die Schweizer Handelsbilanz aber nur unwesentlich. Unterm Strich wiesen die eidgenössischen Unternehmen einen bilanztechnischen Überschuss von 7,7 Milliarden Franken aus. Das ist ein absoluter Rekordwert für die Alpenrepublik; dabei nahmen sowohl die Ausfuhren als auch die Importe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig zu. Die Marke Schweiz mit ihrem Slogan „Swiss Made “ scheint jedenfalls beliebt wie nie zuvor zu sein.
Nordamerika: Die Nachfrage nach Schweizer Produkten steigt stetig
Die genauen Zahlen und die zugehörigen Daten sind Ende Oktober von der Eidgenössischen Zollverwaltung veröffentlicht worden. Demnach wuchsen die Exporte gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % (nominal), was einem Volumen von insgesamt 51,7 Milliarden Franken entspricht. Wird dabei die Teuerung ausgeklammert, bleibt ein Exportplus von 1,8 % über. Auffällig ist diesbezüglich, dass die Nachfrage nach Schweizer Waren gerade in den traditionell starken Abnehmerkontinenten noch einmal deutlich anstieg. So verzeichneten die Schweizer Firmen bei ihren Exporten innerhalb Europas ein Plus von 3,0 %, während in Asien ein Zuwachs von 5,0 % generiert werden konnte. Mit einem deutlichen Plus von sogar 9,0 % zeigte sich diesbezüglich auch der Export nach Nordamerika von seiner besten Seite.
Erzeugnisse der Juweliere und der Bijouterie erfreuen sich wachsender Beliebtheit
Afrika erwies sich ebenfalls als guter Abnehmerkontinent, wie das Exportplus von immerhin 2 % beweist. Einen – zumindest kleinen – Wermutstropfen mussten die hiesigen Exporteure allerdings beim Handel mit Lateinamerika und vor allem Ozeanien schlucken. Hier musste am Ende des dritten Quartals ein Minus von 1 % (Lateinamerika) bzw. 4 % (Ozeanien) verbucht werden. Erfreulich ist aber, dass insgesamt acht der zehn wichtigsten helvetischen Exportbranchen mitunter entscheidend zulegen konnten. Den stärksten Zuwachs konnten dabei die Juwelierwaren und Bijouterie vermelden. Auch die Exporte von Schuhen, Bekleidung und Textilien sowie der chemisch-pharmazeutischen wie auch der Nahrungs- und Genussmittelindustrie verzeichneten ein vergleichsweise starkes Wachstum.
Nichts da mit Frontalangriff von Apple: Schweizer Uhrenbranche verzeichnete ein Exportplus
Apples gross angekündigter Frontalangriff auf die Schweizer Uhrenindustrie ist wohl erst einmal ausgefallen. Zwar stagnierten die Exporte noch im August, wiesen dann aber im September wieder ein Plus von 2,0 % aus. Etwas Sorge bereitet demgegenüber aber die schon seit mehreren Jahren schwächelnde Papier- und grafische Industrie, die auch in diesem Quartal wieder eine Einbusse von 9,2 % hinnehmen musste. Leicht rückläufig präsentierten sich zudem auch die Exportzahlen der Maschinen- und Elektronikindustrie.
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