Schweizer Grossstädte als Touristenattraktion

Verkehrte Welt in der Schweiz. Die klassischen Touristenzentren des Landes rund um Wallis, Graubünden und dem Tessin vermelden eher durchwachsene Besucherzahlen. Demgegenüber legen die eidgenössischen Grossstädte in der Gunst der Feriengäste respektive Touristen deutlich zu. Von dieser erstarkten Beliebtheit profitiert vor allem die Region Zürich, die eine Zunahme von 7,5 % an Logiernächten generieren kann. Auch Genf sowie das Genferseegebiet legen deutlich zu.

Graubünden büsste dagegen im Hinblick auf die Übernachtungsanzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt 6,3 % ein. Ganz so desaströs fiel das Ergebnis im Tessin und im Wallis nicht aus. Trotzdem aber musste das Tessin ein Minus von 1 % und Wallis einen Rückgang um 3 % hinnehmen. Diese Zahlen, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) ermittelt wurden, machen nicht gerade Hoffnung, dass die Tourismusbranche in der Schweiz das Jahr mit einem ähnlich guten Ergebnis wie im Rekordjahr 2013 beenden kann.

Nachfrage aus dem Ausland hat gebietsübergreifend im August stark zugenommen

Auffällig ist dabei allerdings, dass in allen Regionen der Schweiz ein Anstieg der Übernachtungen von gut 2 % zu beobachten war. Verantwortlich für diesen Zuwachs ist die hohe Nachfrage aus dem Ausland. So verzeichnete die Schweizer Hotellerie insgesamt rund 2,5 Millionen Übernachtungen, was einen Anstieg von 4,3 % bedeutet. Inländische Gäste verbrachten dagegen weniger Logiernächte in Schweizer Hotels, Pensionen oder artverwandten Einrichtungen.

Italienische Gäste machten sich im Sommer rar in der Schweiz

Dies mag in erster Linie mit dem allgemein wenig hochsommerlichen Wetter im Monat August zusammenhängen, als oftmals Regen oder gar Unwetter die Szenerie in der Schweiz beherrschten. Die Schweizer sind schlichtweg vor dem Regen geflüchtet und haben Schirm und Gummistiefel gegen Badehose und Sonnencreme an den Stränden Südeuropas eingetauscht. Auch wenn die internationalen Besucherzahlen an sich nach oben gegangen sind, hat die Nachfrage aus Europa im August um 1,8 % abgenommen. Insbesondere die Italiener machten sich rar in der Alpenrepublik. So verzeichnete die Schweizer Hotellerie einen eklatanten Rückgang der Zahl italienischer Gäste. Das BFS hat hier einen Rückgang von 11’000 Übernachtungen ermittelt.

Immer mehr asiatische Gäste entdecken die Schweiz als attraktives Ferienland

Demgegenüber wurde in den Feriengebieten vermehrt Japanisch, Chinesisch oder Koreanisch gesprochen. Alleine die Nachfrage aus der Republik Korea wuchs um eindrucksvolle 70,5 %. Auch im Hinblick auf Gäste aus den Golfstaaten verzeichnete die Schweizer Hotellerie eine Steigerung der Logiernächte um 52,8 %. Insgesamt zählte das BFS hier 110’000 Übernachtungen mehr als im Vorjahreszeitraum. Ebenfalls positiv präsentieren sich die diesbezüglichen Zahlen bezüglich der amerikanischen Gäste. Letztendlich bescherten sie den hiesigen Hotels und Pensionen ein Plus von 19’000 Übernachtungen.

 

Oberstes Bild: © Boris Stroujko – Shutterstock.com

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