Mega-Übernahme unter Versicherern? Helvetia bietet für Nationale Suisse

Auf dem schweizerischen Versicherungsmarkt bahnt sich eine gewaltige Übernahme an. Wie der „Tagesanzeiger“ berichtet, bietet der Konzern Helvetia für seine Konkurrentin Nationale Suisse. Der Deal soll demnach ein Volumen von 1,432 Milliarden Franken haben. Ziel der Übernahme sei es, so heisst es von Helvetia, „eine klare Nummer drei“ auf dem Versicherungsmarkt entstehen zu lassen.

Nationale Suisse empfiehlt die Übernahme

Die 1,432 Milliarden Franken sollen an die Aktionäre fliessen, damit diese ihre Anteile an der Versicherung abtreten. Der Verwaltungsrat von Nationale Suisse hat bereits empfohlen, das Angebot anzunehmen. Man brauche wieder klare Mehrheitsverhältnisse, erklärte das Organ des Versicherers, der noch vor einigen Monaten grossspurig erklärt hatte, man wolle auf keinen Fall seine Eigenständigkeit aufgeben.

Doch seit damals haben sich die Dinge grundlegend gewandelt: Helvetia hält bereits 18,9 % der Aktien. Zwei andere Firmen – Baloise und Mobiliar – halten zudem gemeinsam noch einmal 29 %. Dadurch seien Interessenkonflikte entstanden, die „Mitarbeiter und Kunden“ verunsichert hätten. Darum solle man das Angebot akzeptieren, so der Verwaltungsrat, der sich einstimmig dafür ausgesprochen hatte.

Es gab weitere Angebote

Der Verwaltungsrat von Nationale Suisse erklärte zugleich, dass das Übernahmeangebot von Helvetia nicht das Einzige gewesen sei, das man vorliegen hatte. Allerdings habe es sich um die beste Offerte gehandelt. Möglich wurde dies wohl auch deshalb, weil die Kernaktionäre von Helvetia, nämlich die Partia Genossenschaft, Vontonobel und Raiffeisen, ihrerseits öffentlich Unterstützung für das Vorhaben erklärt hatten.

Die Hochzeit der beiden Versicherer würde diese auf einen Marktanteil von zwölf % in der Schweiz bringen. Helvetia könnte damit einige Verfolger distanzieren und auf die zweitplatzierte Swiss-Life-Gruppe aufholen, die 18 % Marktanteil hat. Die Spitzenposition unter den Versicherern hat deutlich Axa Winterthur inne. Das Unternehmen kommt auf einen Marktanteil von 28 %.

Stellenabbau wohl unvermeidlich

Gelingt die Übernahme, so sollen einige Standorte zusammengeführt werden, heisst es von Helvetia. Die 7000 Stellen, die beide Versicherer gemeinsam haben, werden nicht gehalten. Wie genau die Pläne diesbezüglich sind, wollte sich allerdings keines der beiden Unternehmen entlocken lassen. Nur so viel drang an die Öffentlichkeit: Das Ganze soll sozialverträglich passieren. Dies bedeutet, Helvetia plant, für mehrere Jahre die Stellen von ausscheidenden Mitarbeitern nicht neu zu vergeben und die Arbeitsplätze auf diese Weise zu streichen.

 

Oberstes Bild: © Helvetia Versicherungen St. Gallen – wikimedia.org

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