Die Businessreise Teil II: So schlafen Sie erholsam in Flugzeug und Bahn

Im zweiten Teil unserer Businessreiseserie geht es um die extra Schlaf- und Erholungszeiten, die Ihnen lange Flug- und Bahnreisen bieten – und wie Sie sie optimal für sich nutzen können. Schlaf ist ein essenzieller Schlüssel zum Erfolg. Sind Sie ausgeruht, steigen Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeitsspanne, Empathie, Kreativität und Problemlösungskompetenz. Zu wenig Nachtruhe hingegen kann Stresssymptome, Gereiztheit, Tunnelblick und depressive Verstimmungen auslösen.

Wenn Sie also wieder einmal direkt aus dem Over Night Trip ins erste Meeting fallen, ist die Schlafqualität der Stunden davor entscheidend. Natürlich sind Bahn und Flugzeug keine idealen Schlafumgebungen, schon aus evolutionären Gründen: Von Fremden umgeben, bleibt der Mensch einfach in konstanter Aufwachbereitschaft. Dennoch können Sie viel dafür tun, auch in diesem Kontext eine grosse Mütze erholsamen Schlaf zu bekommen. Wir haben die zehn effektivsten Tipps für Sie zusammengestellt, wobei vorausgeschickt werden soll, dass die Bahnreise auch aus Nachhaltigkeitsgründen dem Flieger meist vorzuziehen ist.

1. Sorgen Sie für Ruhe

Das A und O für eine ruhige Nacht ist Stille; im Flieger und in der Bahn lässt diese sich meist nur mit Ohrenstöpsel generieren. Nicht jede Ohranatomie kommt jedoch gut mit den Formen und dem Material zurecht, die Ihnen angeboten werden. Wenn Sie viel reisen, lohnt sich die Anschaffung hochwertiger Ohrstöpsel, die Sie sich sogar auf Ihre individuelle Ohrform anpassen lassen können. Wenn Sie Ohrstöpsel nicht gewöhnt sind, dann schlafen Sie ein paarmal zuhause damit, sonst kann das ungewohnte Gefühl Sie wachhalten. Vielleicht schlafen Sie ja auch mit leiser Musik oder einer entspannenden Meditationsübung am besten ein. Stellen Sie sich Ihre persönliche Best-of-Sammlung zum Einschlafen auf Ihrem MP3-Player oder iPhone zusammen; stellen Sie dabei sicher, dass diese auf Flight-Modus gestellt und an Bord gestattet sind.

2. Bleiben Sie cool.

Der Rest des Körpers sollte hingegen eher kühl als zu warm sein. Eine niedrige Umgebungstemperatur signalisiert dem Schlafzentrum, dass es Nachtzeit ist. Wählen Sie als Bettzeug immer die kühlere Variante und versuchen Sie auf die kuschelige Decke zu verzichten, die Ihnen die Stewardess anbietet. Sie können auch vorab ein seidenes Reiseset erwerben, das sich extrem klein falten lässt und dennoch wärmt.

3. Tragen Sie bequeme Kleidung

Niemand erwartet von Ihnen auf einem langen Flug oder einer nächtlichen Bahnreise den gleichen Dresscode wie im Meeting. Auch wenn Ihr Vorgesetzter mitfliegt: Ziehen Sie sich so bequem an wie möglich. Zu eng anliegende Kleidung transportiert keine Luft an Ihren Körper und lässt den Nachtschweiss nicht hinaus. Die Resultate sind umso unangenehmer, wenn sich Ihr Meeting (der ungünstigste aller Fälle) direkt an die Reise anschliesst. Wenn Sie sich ohne Hemd einfach nicht wohlfühlen, dann wählen Sie eine reine Baumwoll- oder Leinenvariante und behalten Sie es über Nacht nicht in der Hose gesteckt. Lockern Sie ausserdem Ihren Gürtel. Am günstigsten sind verschiedene Lagen, die Sie der Raumtemperatur anpassen können. Vergessen Sie dicke, wollene Schlafsocken nicht: Mit kalten Füssen ist es dem Körper nämlich unmöglich, in Tiefschlaf zu fallen. Mögen Sie nicht in Socken sein, dann wählen Sie Ihr bequemstes Schuhwerk für die Reise.

4. Planen Sie die Reise so intelligent wie möglich

Preiswerte Verbindungen zeichnen sich oft durch wiederholtes Umsteigen aus. Das macht einen durchgehend erholsamen Schlaf mit aufeinanderfolgenden Phasen unmöglich, weil Sie auch innerlich ständig auf dem Sprung sind. Wenn es das Budget nur irgend zulässt, versuchen Sie eine Nonstop-Verbindung zu buchen. Die positiven Resultate rechtfertigen den Gang zum Budgetverantwortlichen, um eine Aufstockung der Reisekosten bewilligen zu lassen. Fahren Sie abends so spät los wie möglich und beginnen Sie gar nicht erst mit der Arbeit, sondern begeben Sie sich direkt in den Entspannungsmodus.

5. Wählen Sie Ihren Sitzplatz sorgfältig

Versuchen Sie Ihre Reise so früh wie möglich zu buchen, damit Sie noch eine breite Sitz- oder Liegeplatzauswahl haben. Versuchen Sie immer, einen Fensterplatz zu erwischen. Das verschafft Ihnen extra Raum, um Ihr Kissen einzurichten und Ihren Kopf anzulehnen. Sie werden zudem nicht von über Sie steigenden Passagieren geweckt. Setzen Sie sich auf Flügen soweit Sie können nach vorne; dort ist es immer ruhiger, solange Sie nicht direkt neben der Toilette sitzen. Recherchieren Sie vorab, welche Züge und Fluglinien den meisten Komfort hinsichtlich der Regulierbarkeit der Sitze in die Liegeposition anbieten. Nutzen Sie notfalls Ihre eigenen Flugmeilen für ein Upgrade in die Business-Class, wenn dort ergonomischere Bedingungen herrschen (auch wenn dies bei arbeitnehmerfreundlichen Unternehmen nicht nötig sein sollte).


Verzichten Sie auf Alkohol oder Schlaftabletten. (Bild: Lisa S. / Shutterstock.com)


6. Kein Alkohol. Kein Alkohol. Kein Alkohol. Und besser keine Pillen.

Sicher, die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass Sie mit einem Glas Rotwein und einer Schlaftablette schneller einschlafen. Allerdings werden Sie sich beim Aufwachen zerknittert und unausgeruht fühlen. Versuchen Sie auf diese Hilfsmittel zu verzichten und vor allem: Kombinieren Sie sie nicht. Wenn Ihnen ein bestimmter Tee wie etwa Johanniskraut oder Baldrian zu Hause gut tut, haben Sie am besten immer ein paar Beutel dabei – heisses Wasser bringt man Ihnen gerne.

7. Reisen Sie hydriert.

Trinken Sie schon während des Tages so viel Wasser wie möglich, damit Sie gut mit Flüssigkeit versorgt das Flugzeug besteigen. Nehmen Sie dann kurz vor der geplanten Schlafenszeit keine Getränke mehr zu sich, um nicht mit einem dringenden Bedürfnis wach zu werden und dann nicht mehr einschlafen zu können.

8. Bleiben Sie unauffällig

Geben Sie dem Flugpersonal keinen Grund, Sie zu wecken. Schliessen Sie Ihren Sicherheitsgurt oberhalb der Decke, damit Stewardess oder Steward Sie nicht um einen Kontrollblick bitten müssen. Achten Sie darauf, nicht einzuschlafen, solange Ihr Essenstablett noch vor Ihnen steht, sodass Sie vom Abräumen nicht aufschrecken.

9. Nutzen Sie Wachphasen für Bewegung

Wenn Sie aufwachen und nicht sofort wieder wegdösen können, dann machen Sie einen kurzen Spaziergang den Gang hinauf und herunter sowie ein paar Dehn- und Streckübungen, die Sie aus Ihrem regulären Fitnessprogramm adaptieren. Sie verhindern so die Entstehung von Blutpfropfen.

10. Reisen Sie stets mit Ihrem persönlichen Sleep kit

Hinein gehören Ihre Ohrstöpsel, Ihre eigene Schlafmaske, Ihr Bettzeug, Ihre Teebeutel, Ihr bespieltes iPad und Ihre Schlafsocken.

 

Oberstes Bild: © michaeljung – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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