Green your office: Wie Sie Ihren Büroalltag nachhaltiger gestalten

Sie müssen kein Social Entrepreneur sein, um durch eine paar simple Veränderungen mit Ihrer Unternehmensführung Gutes für die Umwelt zu tun. „Green Office“ ist das entsprechende Stichwort. Selten ist es mit nennenswerten Mehrausgaben verbunden, Büro und Logistik nachhaltiger zu gestalten – und in vielen Fällen sparen Sie dadurch langfristiger mehr, als Sie sich vielleicht vorstellen können.

Und nicht nur das: Für immer mehr potenzielle Neukunden und Geschäftspartner ist ein transparent praktiziertes Nachhaltigkeitsbewusstsein ein Mitentscheidungsgrund für die Zusammenarbeit.

Wir haben ein paar praktische Tipps für ökofreundliche Umstrukturierungsmassnahmen für Sie zusammengestellt – von unmittelbar umsetzbar zu langfristig planbar. Machen Sie sich einen Jahresplan, in dem Sie Meilensteine ökologischen Handelns festhalten und kommunizieren Sie diesen auch an Ihre Mitarbeiter. In eine umweltbewusste Kultur mit messbaren Massnahmen für ein grüneres Arbeitsumfeld eingebunden zu werden, erhöht nachweislich deren Motivation und Identifikation mit dem Arbeitgeber.

Es gibt ausserdem eine einfache Regel, an die sich Mitarbeiter wie Manager halten können, um nicht nur ihren CO2-Fubadruck zu verringern: Alle Konsumentscheidungen sollten immer auf Notwendigkeit hin abgewogen werden, Wiederverwendbarkeit ist einmaligem Gebrauch grundsätzlich vorzuziehen und Bewahrung geht vor Verbrauch.

1. Kaufen Sie ab heute nur noch Bio- und Fair-Trade Kaffee. Sie können diesen zu konkurrenzfähigen Preisen online bestellen. Ihrer Gesundheit tun Sie damit auch noch Gutes: Bio-Kaffee kommt in der Produktion ohne Pestizide aus. Inzwischen gibt auch kompostierbare Kaffeekapseln, falls Sie ein solches Maschinensystem benutzen.


Ersetzen Sie Wegwerfbecher durch Tassen. (Bild: constanze wilking / pixelio.de)


2. Ersetzen Sie Wegwerfbecher durch Tassen. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter, eigene Tassen oder Gläser von zu Hause mitzubringen. Stellen Sie eine Möglichkeit zum Abwaschen zur Verfügung. Langfristig sparen Sie damit zusätzlich am Einkaufsbudget.

3. Machen Sie der „Stand-By“-Kultur ein Ende, indem Sie dafür sorgen, dass alle Geräte wie Drucker, Faxgeräte und Computer abends komplett ausgeschaltet werden. Computer sollten nach zehn bis fünfzehn Minuten ohne Nutzung in den Energiesparmodus herunterfahren. Statten Sie selten benutzte Räume wie Lager oder Archive mit bewegungsempfindlicher Technologie aus, so dass keine leeren Räume beleuchtet werden. Arbeiten Sie generell wieder mit mehr natürlichem als künstlichem Licht – dieses muss nicht automatisch immer an sein! Eventuell lassen sich die Schreibtische näher an die Fenster und so an eine natürliche Lichtquelle rücken.

4. Benutzen Sie nur 100 % Recyclingpapier für Ihre Druckbedürfnisse. Keine Sorge: Wir sprechen hier nicht von dem grauen, klopapier-ähnlichen Schleifblättern der Achtziger. Heutzutage ist recyceltes Papier genauso weiss und glatt wie Sie es gewohnt sind.

5. Leiten Sie Ihre Mitarbeiter an, mit dem Drucken an sich sparsam zu sein. Fügen Sie an die von Ihrem Unternehmen ausgehenden Mails einen entsprechenden Hinweis, dass diese Mail nur ausgedruckt werden sollte, falls absolut notwendig (Vorlagen finden Sie online). Vergeben Sie so viele elektronische Signaturen wie möglich, um das Ausdrucken zur Unterzeichnung von Dokumenten zu reduzieren.

6. Beziehen Sie alle Büroartikel von einem „Green Office“-Vertrieb. Von diesen gibt es mittlerweile eine Reihe; Sie können sich Ihr Sortiment bequem in deren Online-Shops bestellen und bekommen es CO2-neutral ins Unternehmen geliefert. Wählen Sie generell immer den Artikel, der den höchsten Recyclingwert aufweist. Stellen Sie überall wie möglich auf Wiederverwendbarkeit um, etwa durch nachfüllbare Druckerpatronen.

7. Trennen Sie Ihren Müll. Eine originelle und bewusstseinsfördernde Möglichkeit ist auch die Anlage eines Komposthaufens auf dem Unternehmensgelände; es gibt für diese sehr ästhetische Behälter.

8. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei, sich ökologisch fortzubewegen – etwa, in dem Sie Tickets für den öffentlichen Nahverkehr finanzieren oder Unternehmensfahrräder anschaffen, die ausgeliehen werden können. Buchen Sie Geschäftsreisen wann immer möglich mit der Bahn. Häufig lassen sich Flugreisen zu Eintagesmeetings durch die inzwischen technisch sehr ausgefeilten Videokonferenzen ersetzen – experimentieren Sie mit dieser Möglichkeit. Bieten Sie Fahrgemeinschaften an (oder ein diesbezügliches Organisationstool) und belohnen Sie diese mit Benzingutscheinen.

9. Überprüfen Sie Ihre Ausgaben für Heizung und Klimaanlagen und fahren Sie beides graduell zurück; dies macht für Umwelt und Stromrechnung einen enormen Unterschied, ohne negativ bemerkt zu werden. Stellen Sie sicher, dass nur die Räume beheizt werden, in denen sich auch Mitarbeiter aufhalten und dass alle Thermostate nachts automatisch abschalten.

10. Putzen Sie nur mit umweltfreundlichen Produkten, deren Putzleistung generell genauso gut ist. Stellen Sie diese selbst zur Verfügung, statt die des Reinigungsdienstes in Anspruch zu nehmen.

11. Steigen Sie um auf modulare Büromöbel, die sich flexibel und individuell kombinieren lassen. Auf diese Weise brauchen Sie nichts zu entsorgen und können jederzeit Möbel ergänzen, ohne ganze Sets erwerben zu müssen.

12.Verschenken Sie Ihre nicht mehr benötigten Möbel und Ausstattungsgegenstände, statt sie wegzuwerfen. Es gibt eine ganze Reihe von wohltätigen Vereinen und Organisationen, die froh über ein „neues“ Büroinventar sind. Oder inserieren Sie es einfach im „Zu verschenken“-Teil Ihrer lokalen Zeitung oder deren Online-Äquivalent.

13. Gleichen Sie Ihren CO2-Fussabdruck aus. Es gibt eine Reihe von Firmen, die sich in der Messung und Kompensation von ökologischen Fussabdrücken spezialisiert haben. Suchen Sie sich einen Partner, der ein Zertifikat eingeführt hat, dass Sie als Unternehmen auch auf Ihrer Webseite nutzen können. So inspirieren Sie andere und sind tun ausserdem Ihrem Image-Building etwas Gutes.

 

Oberstes Bild: © Mopic – Fotolia.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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