Abschaffung der Heiratsstrafe soll kommen

Die Initiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe will die jahrzehntelange Benachteiligung von verheirateten und eingetragenen Paaren bei Steuern und Renten endlich abschaffen. Bereits 1984 hat das Bundesgericht unmissverständlich festgehalten, dass die Heiratsstrafe verfassungswidrig ist.

Das überparteiliche Komitee hat heute seine Argumente zur Abschaffung der Heiratsstrafe vorgelegt.

„Es ist ungerecht: Verheiratete und eingetragene Paare werden gegenüber Konkubinatspaaren bei den Steuern und Sozialversicherungen benachteiligt“, erklärte heute Christophe Darbellay, Präsident der CVP Schweiz und alt Nationalrat, die Initiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe. Bei gleichen Einkommens- und Vermögensverhältnissen bezahlen Verheiratete mehr Steuern und erhalten tiefere AHV-Renten. Das Bundesgericht hat dies bereits 1984 unmissverständlich als verfassungswidrig gerügt. Aber geschehen ist praktisch nichts! Seit 2007 gilt die Heiratsstrafe auch für eingetragene Paare, welche den Ehepaaren in punkto Steuern und Sozialversicherungen gleichgestellt sind.

Doppelte Benachteiligung

Durch die Steuerprogression bezahlt ein Ehepaar mehr Steuern, als wenn es im Konkubinat leben würde, weil die Einkommen zusammengerechnet werden. „Noch immer zahlen zehntausende Paare in der Schweiz zu viele Steuern, nur weil sie sich das Ja-Wort gegeben haben. Das muss endlich korrigiert werden“, betonte Marianne Streiff, Nationalrätin und Präsidentin der EVP Schweiz. Und die Heiratsstrafe ist gleich eine doppelte Bestrafung: Ein Ehepaar erhält eine auf 150 % festgelegte Maximalrente, während ein Konkubinatspaar im Alter zwei volle Renten, also 200 %, erhält. Die Initiative gibt dem Bund hier den Auftrag, zu handeln.

Ja zur gemeinsamen Besteuerung von Paaren

Die Initiative „Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe!“ definiert die Ehe als Wirtschaftsgemeinschaft und fordert, dass Ehepaare und eingetragene Paare weiterhin gemeinsam besteuert werden. „Nur so wird das Bürokratiemonster ‚Individualbesteuerung‘ verhindert und endlich der richtige Entscheid für die gemeinsame Steuerrechnung getroffen“, sagt Nadja Pieren, Nationalrätin und Vizepräsidentin der SVP Schweiz.



Kantone unterstützen die Initiative

Die Kantone haben gehandelt und die Heiratsstrafe weitgehend abgeschafft. Alle haben sie die gemeinsame Besteuerung gewählt und lehnen die bürokratische Individualbesteuerung, welche bis zu 50 % bürokratischen Mehraufwand in den Steuerverwaltungen bedeuten würde, entschieden ab. Deshalb unterstützt auch die Finanzdirektorenkonferenz FDK die Initiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe, wie einst auch der Bundesrat. Marco Romano, CVP-Nationalrat und Mitglied des Initiativkomitees, betont: „Nur mit einem Ja zur Volksinitiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe können wir die Benachteiligung von Ehepaaren und eingetragenen Partnerschaften endlich beenden.“

 

Artikel von: heiratsstrafe.ch
Artikelbild: © Tom Pavlasek – shutterstock.com

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Als gelernter Informatikkaufmann war für mich schon schnell klar, dass die Administration von verschiedenen Systemen zu meinem Gebiet werden sollte. Um aber auch einen kreativen Anteil in meinen Arbeitsalltag zu integrieren, verschlug es mich in die Welt des Web Content Management.

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