„Dress to impress“ - Dresscodes im Berufsleben

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts signalisierten festgelegte Kleiderordnungen, wer welchem gesellschaftlichen Klientel und Stand angehörte. In der heutigen Zeit dagegen gelten Dresscodes eher als Konventionen bzw. stillschweigende Vorschriften zur gewünschten Kleidung im gesellschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, die im Hinblick auf das gute Ansehen dennoch eingehalten werden sollten.

Aufgrund vieler verschiedener Dresscode-Regeln ist es meist aber gar nicht so einfach, sich gerade im Beruf immer korrekt zu kleiden. So gibt es meist schon unterschiedliche Regeln in Bezug auf Dresscodes für den Tag und geschäftliche Anlässe am Abend.

In vielen Branchen gehören Anzug und Krawatte zur massgeblichen „Uniform“ für Männer. Frauen sollten auf Kostüm, Hosenanzug, Blusen und edle Pumps setzen. Manchmal geht es aber auch etwas weniger förmlich zu. Damit Sie hier nicht ins Fettnäpfchen treten, stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Dresscode-Regeln vor und sagen Ihnen, wie Sie bei jedem Anlass passend angezogen sind.

Dresscode-Regeln und ihre Bedeutung

Ob Smart Casual, Business formal, Black Tie oder Informal – viele unterschiedliche und meist englischsprachige Begriffe bestimmen in der heutigen Zeit den Dresscode im Berufsleben und bei offiziellen Veranstaltungen. Stilbewusste Arbeitsnehmer sollten diese „Codes“ unbedingt entschlüsseln können.

Trotz allgemein festgelegter Kleiderordnungen unterscheiden sich Dresscodes von Branche zu Branche und werden sogar von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich aufgefasst.

Generell gilt: „overdressed“ statt „underdressed“. Es schadet nie, besser angezogen zu sein als letztendlich erwartet wird – ein formelles Outfit lässt sich meist mit wenigen Handgriffen „downgraden“. Besonders als Neuling im Unternehmen sollte man bei gegebenem Anlass lieber fragen, welche Bekleidung erwartet wird beziehungsweise welcher Dresscode im Unternehmen vorausgesetzt wird. So umgehen Sie geschickt Sie unangenehme oder gar peinliche Situationen.



Dresscodes für den Berufsalltag

  • Business formal

Business formal bezeichnet im Wesentlichen die üblicherweise im Büro getragene Alltagskleidung. Hier kommt es jedoch auch massgeblich auf die Branche, das Unternehmen und oft auch die Führungsposition an. So wird vor allem in höheren Positionen und bei direktem Kundenkontakt ein etwas formellerer Dresscode erwartet – meist bestehend aus einem dunklen Anzug mit Krawatte für Herren und einem schicken Kostüm oder eleganten Hosenanzug mit Bluse bei Frauen.

Bei Herren sind hier wie schon erwähnt dunkle Farben angemessen – Schwarz oder Anthrazit; alternativ eignen sich auch Grau oder Braun. Männer sollten speziell darauf achten, dass nicht mehr als zwei Muster verwendet werden. Ist beispielsweise die Krawatte gemustert, sollte das Hemd möglichst neutral und unifarben gewählt werden; hat der Anzug Nadelstreifen, sollten Hemd und Krawatte eher schlicht bleiben.

Frauen sollten darauf achten, dass der Saum des Kleides oder Rocks immer die Knie umspielt – kürzer als knielang ist ein absolutes No-Go! In Bezug auf die richtigen Schuhe sollten Frauen zu schlichten (nicht höher als sieben Zentimeter!) und geschlossenen Pumps greifen.

Bei Kontakt zu externen Kunden oder der obersten Führungsebene wird oft der Dresscode Semi-formal vorgeschrieben. Dieser entspricht im Grunde einer Kombination der oben genannten klassischen Varianten. Noch mehr als bei den klassischen Outfits sollte hier besonderes Augenmerkt auf ein elegantes und gepflegtes Erscheinen gelegt werden.

  • Casual

Der Dresscode Casual bezeichnet im Grunde gehobenere Freizeitkleidung. Hierzu gehören schicke Baumwollhosen, Polohemden, leicht offenes Hemd (bitte niemals mehr als zwei Knöpfe!) und Jackett. In Teilen der USA sind zu Casual sogar Jeans und T-Shirts erlaubt.

  • Business casual

Bei eher informellen Anlässen wie einem lockeren Empfang oder auf Geschäftsreisen, internen Meetings oder am sogenannten Casual Friday ist leger angesagt – aber auch hier gilt: weniger ist mehr. Ein typischer Freizeitlook ist auch hier nicht angemessen, da es sich immer noch um einen Anlass im geschäftlichen Rahmen handelt! Männer sollten zu farbigen Hemden (gerne auch zur legereren Variante Polohemd) oder feinen Strickpullover, Leinenhosen und Loafers greifen. Die Krawatte darf bei diesem Dresscode im Schrank bleiben.

Frauen dürfen sich dagegen modisch richtig austoben: egal ob modische Blusen, Pullover, Röcke und Baumwollhosen – solange alles in einem stilvollen Rahmen bleibt ist nahezu alles erlaubt. Neben den klassischen Pumps sind in puncto Schuhe auch offene Schuhe wie Peeptoes oder Sandaletten durchaus erlaubt.


Dezent und stilvoll – der passende Business-Dress für „sie“. (Bild: © Maksim Shmeljov – shutterstock)

Dresscodes für geschäftliche Abendveranstaltungen

  • Smart Casual

Bei Veranstaltungen, die sich unmittelbar an die Arbeit anschliessen – wie beispielsweise Vorträge, Geschäftsempfänge oder Geschäftsessen – ist unter dem Dresscode Smart Casual eher lässigere Geschäftskleidung oder auch elegante Freizeitkleidung erlaubt. Einzige Faustregel: Bitte keine Brauntöne!

Männern können hier zu Hemd oder Polo-Shirt, lässiger Baumwoll- oder Flanellhose oder gar zu dunkler Jeans greifen. Sofern Sie direkt aus dem Büro kommen, können die Krawatte und das Sakko abgelegt werden.

Frauen sind hier relativ ungebunden: Mit Rock oder Hosen kombiniert zu modischen Shirts oder legeren Blusen liegen Sie nie verkehrt. Allerdings sollte auch hier darauf geachtet werden, dass der Rock niemals kürzer als eine Handbreit über den Knien ist.

  • Informal

Wer auf der Einladung einer Abendveranstaltung Informal liest, sollte dies keinesfalls zu wörtlich nehmen und in informeller Kleidung auftauchen, denn trotz des irrenführenden Begriff gilt hier: elegante, meist knielange Kleider für die Damen und dunkle Anzüge für die Herren.

  • Black Tie

Black Tie ist der Dresscode für offizielle Abendveranstaltungen wie beispielsweise einem Dinner. Hier sollte „man(n)“ zu einem eleganten Smoking inklusive Kummerbund und schwarzer Fliege greifen, während Sie eine schwarze lange Robe trägt.

  • White Tie

Anders als bei der oben genannten Variante gilt diese bei hochoffiziellen Anlässen wie beispielsweise Bällen und offiziellen Tanzveranstaltungen. Der Dresscode White Tie erfordert absolute Eleganz und Repräsentativität. Für Herren ist ein schwarzer Frack Pflicht – dazu eine weisse Weste, ein weisses Hemd mit Stehkragen und verdeckter Knopfleiste, eine weisse Fliege und elegante Lackschuhe. Sie sollte unbedingt das bodenlange Abendkleid wählen – nach Möglichkeit in dezenten Farben wie Schwarz, Grau, Weiss oder zarten Pastelltönen.

Trotz Dresscode Individualität bewahren

Zwar ist es bei den vielen Vorschriften und Regeln gar nicht so einfach, seinen individuellen Stil hervorzuheben, jedoch ist es auch nicht völlig unmöglich. Frauen können hier beispielsweise auf persönliche Accessoires, wie Schmuck oder eine breite Auswahl an Schuhen, zurückgreifen. Männer sind da durchaus etwas gebundener: Sie können ihre Individualität lediglich durch ein farbiges Hemd oder die gemusterte Krawatte zum Vorschein bringen.

Insgesamt kann man sagen, dass Dresscodes das Auftreten im Beruf erleichtern und bei einem souveränen Absolvieren der Aufgaben behilflich sein können. Zusätzlich sollte man sich zwischen den Terminen auch oftmals eine kleine Auszeit gönnen, um aufzutanken.

 

Oberstes Bild: © Ollyy – Shutterstock.com

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