Wir besuchen den Google-Zoo: Pinguin, Fork und Payday Loan (Teil 2)

Google ist gegenwärtig die mit Abstand am meisten genutzte Suchmaschine. Wer es schafft, seine eigene Präsentation unter einem Money-Keyword bei Google weit oben zu platzieren, darf sich berechtigterweise Hoffnungen auf eine hohe Wahrnehmung bei interessierten Käufern machen.

Allerdings: Eine Spitzenposition zu erbeuten ist gerade bei beliebten Keywords meist ein hartes Stück Arbeit.


Dies ist ein Bericht in 2 Teilen:

Pandas, Pinguine und Kolibris – ein Besuch im Google-Zoo (Teil 1)

Ein Besuch im Google-Zoo: Pinguin, Fork und Payday Loan (Teil 2)


Infolge des stetigen Wandels bei den Google-Suchalgorithmen muss entsprechend ein bestimmter Aufwand betrieben werden, um einen vorderen Platz zu behaupten. In diesem Artikel über die unterschiedlichen Google-Updates erfahren Sie mehr über die Familien Pinguin, Fork und Payday Loan.

Linkprofile – analysiert und bewertet

Das Pinguin-Update wurde erstmalig im April 2012 für alle Sprachen ausgespielt. Damals waren laut Google rund 3 Prozent der Suchanfragen von dieser Änderung betroffen, wobei der Prozentsatz je nach Sprache unterschiedlich ausfiel. Mit dem Pinguin-Update wollte Google vor allem jene Webseiten abstrafen, die aufgrund von unlauteren SEO-Methoden weit oben gelandet waren.

Als Beispiele für unlautere Mittel seien Cloaking oder Keyword Stuffing genannt. Bei Ersterem wird die Website sozusagen aufgeteilt. Ein Teil wird nur der Suchmaschine präsentiert und ist für sie optimiert, ein anderer wird dem Besucher der Website gezeigt. Hinter dem Begriff Keyword Stuffing verbergen sich die verschiedensten Methoden, um Keywords besonders oft auf der eigenen Website anzubringen. Dies kann in dem für den Nutzer sichtbaren Teil passieren, aber auch in Bereichen, die allein von der Suchmaschine ausgelesen werden.

Johannes Beus, Geschäftsführer der SEO-Firma Sistrix sagt, dass bei der Erkennung unlauterer SEO-Methoden dem Linkprofil eine hohe Bedeutung zukommt. Mit dem Pinguin-Update wurden offenbar Algorithmen installiert, die abwägen sollen, ob die Backlinks zu einer Website natürlich gewachsen sind oder künstlich gezüchtet wurden. Bei dieser Beurteilung spielten, so Beus, sicher viele Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Beschaffenheit der Anchortexte (das ist der meist farblich hervorgehobene Teil eines Hyperlinks). Es sei damit zu rechnen, dass Google mit dem Update ausser dem Linkprofil auch bereits etablierte Koeffizienten weiter verfeinerte wie z. B. die Berücksichtigung von unnatürlichen Keyword-Dichten. Beim aktuellen Update (2.1.) wurde dieser Kurs fortgesetzt.

Bei diesen automatisierten Prozessen kann es auch dazu kommen, dass Seiten zu Unrecht abgestraft werden. Allerdings berichteten SEO-Agenturen beim Pinguin-Update von einer sehr hohen Trefferquote.

Wo liegt der Fokus?


Payday Loan soll das Google-Ranking von einer speziellen Art von Spam reinigen (Bild: © Feng Yu – shutterstock.com)

Etwas unspezifischer sind die Informationen zu Googles Payday-Loan-Update. Der Name bedeutet so viel wie Kleinkredit mit kurzer Laufzeit. Er wurde vermutlich deshalb ausgewählt, weil das Update auf eine bestimmte Sorte von Spam abzielt, die besonders die Branchen Glücksspiel, Pornografie und eben Kreditvergabe betrifft. Im Gegensatz dazu wurden Updates wie Panda oder Hummingbird dazu ausgearbeitet, um allgemeine und weit verbreitete Spammethoden nicht auch noch mit einer vorderen Google-Platzierung zu belohnen.

Das Payday-Loan-Update 3.0, welches Google im Juni 2014 veröffentlichte, soll laut Mitarbeiter Matt Cutts weder die Inhalte noch den Aufbau einer Seite ins Visier nehmen, sondern auf die Suchanfragen selbst abzielen. „Was das genau bedeutet, ist allerdings nicht zu 100 Prozent klar“, schreibt Barry Schwartz, der Autor für das SEO-Nachrichtenportal Search Engine Land.

Klar scheint aber, dass mit diesem Update auch die ersten Massnahmen gegen negatives SEO ergriffen wurden. Dieses kann beispielsweise von Konkurrenten angekurbelt werden, um eine andere Seite bei Google abzuwerten. Das geschieht, indem minderwertige Backlinks massiv auf eine Seite eingeschmuggelt werden.

Unlautere Nutzung von Gastblogs

„If you’re using guest blogging as a way to gain links in 2014, you should probably stop“, notierte Matt Cutts am 20. Januar 2014 in seinem persönlichen Blog. Googles Fork-Update stellt darauf ab, Gastblogs als Quelle für die Linkgenerierung erfolglos zu machen. Damit sind nicht jene Seitenbetreiber gemeint, die ausgewählte und gute Gastblogger für sich gewinnen. Auch nicht gute Autoren, die zahlreiche Gastblogs verfassen, weil sie einfach gute Schreiber sind.

Was Google als Problem sieht, ist die offenbar üblich gewordene Praxis, Seitenbetreibern Content in Form eines Gastblogs und auch Geld anzubieten, damit diese bestimmte Backlinks platzieren.

Auf solche Weise gekaufte Backlinks umschiffen nämlich Googles Methoden zur Qualitätssicherung der angezeigten Suchergebnisse – und die sollen nicht länger belohnt werden. Die Empfehlung an die Seitenbetreiber lautet deshalb, nur eigene Texte zu veröffentlichen bzw. Anfragen zur Publikation von Gastblogs nur dann anzunehmen, wenn die Anfragenden bekannt sind.

Zusammenfassung

  • Das Pinguin-Update untersucht und bewertet hauptsächlich das Linkprofil einer Internetseite. Neben anderen Faktoren vor allem auf Natürlichkeit.
  • Payday Loan ist ein spezifisches Update. Es soll das Google-Ranking von einer speziellen Art von Spam reinigen und erste Massnahmen gegen ein negatives SEO
  • Googles Fork-Update unterbindet das unlautere Nutzen von Gastbeiträgen zur Generierung von Backlinks.

 

Oberstes Bild: © Minerva Studio – shutterstock.com

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Diplomphysiker im technischen Vertrieb mit Leidenschaft fürs Schreiben.
Die Themen dürfen ruhig weit gesteckt sein: Von Archäologie und Kulturanalyse über Naturwissenschaft und Technik hin zum eCommerce und Content-Marketing.

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