Aluminium als Zugpferd der Konjunktur

Die Aluminiumbranche in der Schweiz sorgt weiterhin für mächtig Furore. Nachdem sie bereits im vergangenen Jahr in einen starken Aufwärtssog geraten war, konnten die entsprechenden Unternehmen auch im ersten Halbjahr des Jahres 2014 noch einmal entscheidend zulegen. Die Walzwerke erfreuten sich diesbezüglich einer ebenso guten Auslastung wie die Presswerke, deren Auftragseingang um insgesamt 6,8 % auf nunmehr 31’200 Tonnen stieg.

Für den grössten Zuwachs sorgte indes das Transportwesen. Laut Aluminium-Verband Schweiz erzielten alleine die Presswerke eine Steigerung im Export von 9,2 %. Demgegenüber wirkt der Zugang der inländischen Auftragseingänge von 3,1 % nahezu mager. Für die erhöhte Nachfrage zeichnen dabei in erster Linie die Auto- und Flugzeugindustrie sowie die Zugindustrie, die mit ihrer Historie rund um Eisenbahnen ohnehin eine grosse Strahlkraft im In- und Ausland besitzt, verantwortlich. Dies gilt sowohl für die eigentliche Produktion als auch für die Auftragseingänge.

Die Schweizer Aluminiumindustrie profitiert auch vom Boom der Zug- und Autoindustrie

Verbandspräsident Markus Tavernir zeigte sich vor allem von den Zahlen im Hinblick auf die Auto- und Zugindustrie angetan. Diese positive Entwicklung sei dabei auch auf das Umrüsten der Auto- und Zughersteller von Stahl auf Aluminium zurückzuführen, erläuterte er Anfang September bei der Präsentation der aktuellen Zahlen in Hinwil ZH. Momentan besteht diesbezüglich in der Tat ein regelrechter Boom, da der Stahl in diesen Branchen immer mehr dem leichteren Aluminium weichen muss. Als exemplarisches Beispiel fungiert hier die Firma DGS, die in Bezug auf die einkommenden Bestellungen vehement von der neuen Leichtbaukonstruktion der neuen Mercedes-C-Klasse profitiert. Diesbezüglich sind die Bestellungen um fast ein Drittel angestiegen, während der Umsatz im ersten Halbjahr 2014 um ein Viertel angewachsen ist.

Ein Formel-1-Rennwagen wird zukünftig aus rund 75 % Aluminium bestehen

Selbst die Formel 1 baut inzwischen auf Aluminium. Aufgrund des geringen Gewichts bestehen die modernen Rennwagen heute bereits zu rund 70 % aus Aluminium. Sauber-Betriebsdirektor Axel Kruse, der bei der Präsentation auch vor Ort in Hinwil im Kanton Zürich war, erläuterte die diesbezüglichen Zusammenhänge: „Wo Flüssigkeiten drin sind oder was Flüssigkeiten enthält, besteht bei einem Rennwagen aus Aluminium.“ So werden dann eben sowohl Antriebsstrang als auch Motor aus Aluminium hergestellt. Und das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht. In naher Zukunft dürfte Aluminium rund 75 % des Gesamtgewichts eines Formel-1-Autos ausmachen, warf Kruse schon einmal einen Blick in die Zukunft.

Einen kleinen Wermutstropfen musste die Branche aber dennoch verdauen. Die Nachfrage aus der Elektro- und Maschinenbaubranche sowie dem Energiesektor zeigte sich äusserst verhalten; bei einigen Unternehmen war sie sogar stark rückläufig. Gerade der klassische Maschinenbau bereitet diesbezüglich Sorgen. Demgegenüber sind die reinen Aluminiumhändler weiter im Aufwind, da die Nachfrage stetig steigt.

 

Oberstes Bild: © Yulia Grigoryeva – Shutterstock.com

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