Ich bin dann mal anders – kreative Jobbewerbungen boomen

Wer eine Bewerbung für einen neuen Job anfertigt, hat dies meist mit einem Lebenslauf und diversen Zeugnissen gut sortiert in einer Mappe getan. Doch der Trend ändert sich sogar in diesem Bereich und lässt mutmassen, dass in gewissen Branchen auch in diesen Belangen neuerdings Kreativität gefragt ist. Mit dieser Selbstvermarktungsstrategie ist der Einstieg in so manchen Job durchaus von Erfolg gekrönt, auch wenn einiges zu beachten ist.

Auffallen – aber positiv

Wer bis jetzt seine Qualifikationen fein säuberlich auf ein bis zwei DIN-A4-Blätter aufgelistet hat, ist in Sachen Karriereplanung und Einstieg ins Berufsleben längst nicht mehr up to date. Denn während früher Bewerbungen oftmals auf dem Schreibtisch der Personalchefs gelandet sind, ist es heute umgekehrt. Unternehmen suchen selbst nach fähigen Personen für ihre Unternehmen und nutzen dazu entweder die eigene Website oder aber Portale wie XING, Facebook oder sonstige soziale Netzwerke.

In gewissen Branchen gibt es immer wieder zahlreiche positive Beispiele, wie aussergewöhnliche Lebensläufe, die perfekt dazu passen, gut ankommen und genau das erreichen, wofür sie gedacht sind. Nämlich Aufmerksamkeit zu erregen und bestenfalls Interesse am Bewerbungskandidaten zu wecken. Damit steht dann einem persönlichen Kennenlernen nichts mehr im Wege und die Unternehmensführung ist im Vorfeld gewissermassen beeindruckt. Doch gerade bei solchen Bewerbungen ist auch Vorsicht geboten, um nicht übers Ziel hinaus zu schiessen und sich selbst masslos zu überschätzen.



Je nach Funktion muss auch der CV gestaltet sein

Viele kennen den Leitsatz „Form follows function“, der gerade in Bewerbungsmappen seine Berechtigung hat. Denn gerade bei diesem Dokument steht der Nutzungszweck an erster Stelle, womit sich auch die Gestaltung und Präsentation diesem Leitsatz unterordnen muss. Ein gewisses Mass an Kreativität ist nur dann der Sache dienlich, wenn es auf eine individuelle persönliche Note ankommt. Allen voran zählt hier natürlich ein etwaige gefragte Kompetenz im Umgang mit neuen Medien, die hier perfekt in den Vordergrund gerückt werden kann. In Kombination mit Ideenreichtum und Kreativität fallen solche Bewerbungen vermutlich im ganzen Stapel der eingetroffenen Unterlagen am Tisch des Personalentschieders auf und setzen eine willkommene Abwechslung.

Während im gehobenen Management der Finanz- und Bankenbranche sowie bei Rechtsanwälten oder in verwaltungstechnischen Berufen vor allem die klassische Bewerbungsmappe gefragt ist und entsprechend ankommt, sind es kreative Branchen, die auf ausgefallene Unterlagen achten und diese auch entsprechend honorieren. Dies sollte bei der Erstellung der Bewerbung natürlich berücksichtigt werden, um nicht leichtsinnig viel Aufwand zu investieren und sich am Ende seine Aussichten auf den Job noch zunichte zu machen.

Aus der Form fallende Lebensläufe sind vor allem dann gefragt, wenn es etwa um die Besetzung eines Postens als Creative Directors oder eines Art Directors geht. Auch bei der Suche nach Entwicklern, Programmierern oder sonstigen Designern sind unkonventionelle Bewerbungen mit einem entsprechenden Lebenslauf gefragt, die sich von der üblichen Masse abheben und die kreative Seite des Bewerbers gekonnt umsetzen, ohne dabei aufdringlich zu sein und das Wesentliche aussen vor zu lassen.

Fast schon etabliert hat sich eine Bewerbung mittels eigener Bewerbungs-Website. Wem das gar zu ausgefallen ist, der kann etwa eine klassische Bewerbungsmappe mit einem Online-Lebenslauf kombinieren. Wer auf den szenischen Effekt setzt, der kann mithilfe von QR-Codes kurze Vorstellungsvideos oder digitale Alben einbauen und effektiv präsentieren. Klar ist, dass szenische Motive immer gut ankommen, vorausgesetzt sie sind professionell gemacht und beschränken sich auf das Wesentliche und das sind bei Bewerbungen nun einmal die Fähigkeiten und die Stationen des Berufslebens.

Originelle Ideen müssen Prioritäten offenbaren

Eine besonders originelle Idee, die aber in Personalabteilungen durchaus ankommt, ist die Präsentation mittels eines Facebook-Fotoalbums. Wichtig ist dabei immer, die Prioritäten richtig zu setzen, denn der Hauptdarsteller in dieser Fotogalerie ebenso wie in einem Bewerbungsvideo ist nicht der Bewerber selbst, sondern sein berufliches Profil. Und das umfasst die Ausbildung, den bisherigen Werdegang sowie persönliche Fähigkeiten und Fortbildungsmassnahmen.

Klar ist, dass ein tabellarischer Lebenslauf übersichtlich und schnell erkennbar die einzelnen Fähigkeiten und Karriereschritte abbildet. Genau diesen Vorteil sollten auch kreative Lebensläufe bieten, denn Personalchefs haben kaum die Zeit, sich minutenlang durch Fotos zu klicken oder sich einem Video zu widmen, das nur Nebensächliches zeigt. Brechen sie vorzeitig ab, erfahren sie vielleicht gar nicht mehr, welche Anforderungen der Kandidat für den Job mitbringt oder was ihn auszeichnet. Welche Bewerbung auch immer gewählt wird, wichtig ist es, die entscheidenden Fakten rasch und sofort erkennbar zu präsentieren. Deshalb sollte auch ein Video-Dreh keinesfalls länger als zwei Minuten Zeit in Anspruch nehmen und als Kurzpräsentation dabei professionell umgesetzt sein.

 

Oberstes Bild: © MR.LIGHTMAN – Shutterstock.com

Je nach Funktion muss auch der CV gestaltet sein. (Bild: Iuliia Makarova / Shutterstock.com)
Je nach Funktion muss auch der CV gestaltet sein. (Bild: Iuliia Makarova / Shutterstock.com)

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