Sparanstrengungen: Moody's bewertet Portugal besser

Portugal befindet sich auf dem Pfad der wirtschaftlichen Gesundung – zumindest nach der jüngsten Einschätzung der Ratingagentur Moody’s. Diese setzte die Bewertung der Bonität des Landes um eine Stufe herauf: Statt Ba2 liegt sie nun bei Ba1. Der Ausblick sei zudem „stabil“. Dies bedeutet, dass die Portugiesen innerhalb der nächsten 90 Tage nicht befürchten müssen, dass die neue Bewertung, die dazu führen dürfte, dass Staatsanleihen günstiger werden, wieder zu verlieren.

Haushaltskonsolidierung trotz ungünstiger Vorgaben

Die Ratingagentur honorierte, dass Portugal seinen Haushalt trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen weiter konsolidiere. Dabei bezieht sich Moody’s auf einige für die Sparanstrengungen ungünstige Urteile des Verfassungsgerichts des Landes. Die Regierung habe diese als weitere Herausforderung angenommen, die es zu meistern gelte, und nicht als Vorwand, um vom Sparkurs abzuweichen, lobt Moody’s.

Moody’s: BES wird Portugal nicht in den Abgrund ziehen

Zudem ist die Ratingagentur davon überzeugt, dass die derzeitigen finanziellen Probleme der Bank BES das Land nicht wieder in den Abgrund ziehen wird. Das Finanzinstitut hatte in den vergangenen Monaten eine rasante Talfahrt erlebt und 60 Prozent seines Marktwerts verloren. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, sei die Befürchtung der Investoren der Grund, dass die Bank von den finanziellen Problemen der Gründerfamilie erfasst werden könne. Der Prozess bedeute inzwischen aber keine Gefahr mehr für den portugiesischen Staatshaushalt.

Portugal sorgt vor

Portugal konsolidiere aber nicht nur den Haushalt, lobt die Ratingagentur, sondern sorge auch vor. Das Land verfüge erstmals seit Jahren wieder über „nennenswerte Liquiditätsreserven“ und habe praktisch uneingeschränkten Zugang zu den Kapitalmärkten. Die „Handelszeitung“ vermutet, dass deshalb sogar eine weitere Aufwertung der portugiesischen Bonität zeitnah folgen könne. Die Iberer würden damit den Notenbereich, der gemeinhin etwas despektierlich als „Ramsch“ bezeichnet wird, verlassen. Dies dürfte den endgültigen Durchbruch bedeuten. Das ungeschriebene Gesetz der Kapitalmärkte sagt, dass Investitionen in „Ramsch“-Papiere mit einem besonders hohen Risiko versehen sind. Der Zinsaufschlag ist umso höher. Es ergibt sich ein Teufelskreis: Weil Kredite immer teurer werden, muss man mehr Schulden machen, wodurch die Zinsen weiter steigen. Gelingt es, diesen zu durchbrechen, bedeutet dies eine erhebliche Erleichterung für den betreffenden Staat.

 

Oberstes Bild: © Kotomiti Okuma – Shutterstock.com

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