Smartwatch: Grossangriff von Apple auf den Markt für Luxusuhren

Eigentlich ist das in Kalifornien ansässige Unternehmen Apple bekannt für hoch moderne und funktionelle Gerätelösungen wie zum Beispiel das iPad oder das iPhone. Doch jetzt verdichten sich die Anzeichen, das der Hersteller von Computern, Betriebssystemen, Unterhaltungselektronik und Anwendungssoftware auch in das Geschäft rund um Luxusuhren einsteigt. Dass bald eine iWatch auf den Markt kommt, erscheint jedenfalls angesichts des neuesten Coups des Branchenriesen immer wahrscheinlicher: Apple hat sich nämlich die Dienste von Patrick Pruniaux, der bislang als Vertriebsvizepräsident der Luxusuhrenmarke Tag Heuer fungierte, gesichert.

Schweizer Luxusuhren-Unternehmen verliert Vertriebsvizepräsidenten an Apple

Wie die LVMH-Tochter Tag Heuer offiziell mitteilte, wird Pruniaux nach insgesamt sieben Jahren zu dem Mac- und iPhone-Hersteller wechseln. Dabei ist es laut der Stellungnahme einer Sprecherin des in La Chaux-de-Fonds ansässigen Unternehmens, das vor allem für seine luxuriösen Armbanduhren international bekannt ist, vermutlich zu einer gezielten Abwerbung gekommen. Apple nahm zu diesem Vorwurf bislang keine Stellung. Da Apple seine Smartwatch, die inoffiziell häufig auch als iWatch bezeichnet wird, Medienberichten zufolge wahrscheinlich im Oktober in den Handel bringt, ist der Zeitpunkt der Abwerbung eines Spezialisten dieser Art aber sicherlich kein Zufall.

Mit Argwohn beobachtet dabei die Luxusuhren-Branche die Vorbereitungen von Apple im Hinblick auf einen Markteintritt in dieses Segment. Experten und Branchenkenner trauen dem Giganten aus Kalifornien diesbezüglich nicht umsonst zu, den Markt – ähnlich wie zuvor bei Tablets oder Smartphones – nachhaltig zu revolutionieren. Konkurrenten wie zum Beispiel Samsung bieten zwar bereits diesbezügliche Kleinstcomputer an, konnten bislang aber noch keinen überwältigenden Erfolg vermelden. Da die Mehrheit der Produkte von Apple in der Regel aber immer über eine ungeheure Anziehungskraft als Statussymbole verfügen, scheint sich Apple hier in einer weitaus besseren Position als Samsung und Co. zu befinden.

Smartwatch und Co. werden zukünftig die Uhrenbranche stark fordern

Gerade die in der Schweiz beheimateten Uhrenhersteller und Manufakturen sollten sich hier auf eine Konkurrenz einstellen, die auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Alleine das Abwerben des erfahrenen und für seine Vertriebserfolge bekannte Patrick Pruniaux und auch anderer Führungskräfte aus diesem Bereich lässt darauf schliessen, dass Apple seine zukünftige Vorgehensweise detailliert geplant hat und entsprechende Marktanteile generieren möchte. So weit wie in diesem Fall hat sich der US-Konzern noch nie auf den Markt für Luxusgüter vorgewagt. Die Frage wird sein, ob sich die Schweizer Uhrenindustrie gegen diesen Angriff auf ihre traditionellen Pfründe stimmig positionieren können. Bislang haben die Hersteller von Luxusuhren jedenfalls noch keine passende Antwort auf das Samsung Gear oder die angekündigte Smartwatch. Darauf zu hoffen, dass Luxusuhren dieser modernen Prägung wieder vom Markt verschwinden, könnte in einem Fiasko enden.

 

Oberstes Bild: © Denys Prykhodov – Shutterstock.com

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