Trotz aktueller Irakkrise bleibt der Schweizer Benzinpreis moderat

Die Krise im Irak hat naturgemäss Auswirkungen auf den Ölpreis. Klarerweise muss somit auch mit einer Benzinpreiserhöhung gerechnet werden, die auch die Schweizer Autofahrer trifft. Doch laut Experten müssen sich die Kfz-Lenker auf keine Rekordjagd bei der Preisgestaltung für Benzin und Diesel einstellen.

Seit die islamistische Terrorgruppe ISIS im Irak auf dem blutigen Vormarsch ist, macht sich auch Schrecken im Ölmarkt breit. Und tatsächlich wurde erst kürzlich ein Neunmonatshoch bei den Ölpreisen festgestellt, denn diese kletterten immerhin um ein ganzes Prozent auf 114,69 bzw. 107,68 Dollar je Fass für die Nordseeöl-Sorte Brent bzw. das US-Öl WTI.

Dass die Preise im Zuge der Krise entsprechend reagieren, bringen Experten vor allem mit der Erwartungshaltung in Verbindung. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer eingepreisten Risikoprämie. Immerhin ist der Irak innerhalb der OPEC der zweitgrösste Lieferant für Erdöl, weltweit sogar die Nummer fünf unter den wichtigsten Anbietern für Erdöl. Die geförderte Rohölmenge entspricht 10 % des gesamten OPEC-Outputs, deren Förderziel derzeit bei 30 Millionen Fass pro Tag liegt.

Ausweitung des Konflikts wäre Gefahr für Ölförderung

Derzeit hat die Krise noch kaum Auswirkungen auf die Fördermenge, doch Analysten befürchten eine Ausweitung auf andere Länder wie die Türkei, durch die eine der wichtigsten Pipelines führt.

Realistisch betrachtet, wird der Konflikt jedoch bis Ende des Jahres dauern und die Grenzen des Iraks nicht überschreiten. Damit sollten sich die Preise für Rohöl zwischen 110 und 115 Dollar einpendeln. Gemäss Experten der Genfer Privatbank Bordier & Cie. haben die Preise, die die Schweiz für Rohöl zahlt, einen Spielraum bis etwa 120 Franken pro Fass. Sollte diese Marke überschritten werden, könnte es Auswirkungen auf die Wirtschaft bzw. Konjunktur geben.

Klar ist in jedem Fall, dass Preiserhöhungen an den Zapfsäulen, die in schwacher Form sicherlich zu erwarten sind, zeitverzögert umgesetzt werden. Damit sollte ein zusätzlicher Spielraum im Hinblick auf die Ferienzeit, in der viele mit dem Auto unterwegs sind, bleiben.

 

Oberstes Bild: © Maridav – Shutterstock.com

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