Parahotellerie Schweiz: Trends und Wachstumspotenzial im Tourismus

Während das Fernweh der Einheimischen und Wetterkapriolen die Sommerbilanz teilweise trübten, zeichnet sich bei den fünf Mitgliedern der Parahotellerie Schweiz eine äusserst erfolgreiche Wintersaison ab.

Die Parahotellerie Schweiz blickt auf eine durchwachsene Sommersaison zurück. Das zeigt eine aktuelle Umfrage bei den fünf Mitgliedern BnB Switzerland, Interhome, Reka, Schweizer Jugendherbergen und TCS Camping.

Das schlechte Wetter und ein leichter Rückgang bei Gästen aus der Schweiz sorgten dafür, dass mehrere Mitglieder zwischen Anfang Mai und Ende Oktober 2024 nicht an die Rekordwerte aus dem Vorjahr anknüpfen konnten.

Bei Reka gingen die Logiernächte im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um 1.34 Prozent zurück, wobei vor allem die Betriebe im Tessin litten. Beim Umsatz bewegte man sich trotzdem minim im Plus (0.42%). „Wir spürten bei den Schweizerinnen und Schweizern dieses Jahr eine grosse Nachfrage nach Auslandferien. Da für uns der Heimmarkt eine überragende Bedeutung hat, reichte die erhöhte Nachfrage von Gästen aus dem Ausland nicht aus, um fehlende Buchungen der Schweizer Gäste zu kompensieren“, erklärt Reka-Direktor Roland Ludwig.

Ein Minus von fünf Prozent bei den Logiernächten verzeichnete der grösste Schweizer Campingplatzbetreiber TCS Camping. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren spielte das Wetter im 2024 den Campings nicht in die Karten. Nach einem sehr durchzogenen Frühling ergab sich erst ab Mitte Juli eine stabile Hochwetterlage. Und die normalerweise gut gebuchten Feiertage im Frühling fielen buchstäblich ins Wasser. „Das Wetter hat auf die Logiernächte einen grossen Einfluss. Vor allem in der Nebensaison wird oft sehr kurzfristig gebucht. Umso erfreulicher ist es, dass trotzdem rund 900‘000 Logiernächte erzielt werden konnten. Das beweist uns, dass Camping als Ferienform weiterhin sehr beliebt ist“, urteilt Oliver Grützner, Leiter Tourismus & Freizeit beim TCS.

Bei den Jugendherbergen bewegten sich die Logiernächte und der Umsatz ziemlich genau auf Vorjahresniveau. „Unter anderem hat das Wetter dazu geführt, dass es zu einigen Schwankungen kam im Reiseverhalten der Gäste und der Spätsommer besser gebucht war als der Frühsommer. Während weniger Schweizer Gäste begrüsst werden konnten, verzeichneten wir mehr Logiernächte aus Europa, Asien und Nordamerika“, fasst CEO Janine Bunte zusammen.

Der Ferienhausvermittler Interhome verzeichnete insgesamt einen starken Sommer mit einem Buchungsplus von fünf Prozent. Auch diesen Sommer verbrachten viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien im eigenen Land, allerdings deutlich weniger als im Vorjahr (-6.3%). Das Wachstum ist somit vor allem auf Gäste aus dem Ausland zurückzuführen. „Wohl auch wegen des schlechten Wetters zog es viele Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland. Gefragt waren vor allem wärmere Destinationen“, sagt Roger Müller, CPO von Interhome.

Bei Interhome ist man zudem überzeugt, dass Grossveranstaltungen wie die Olympischen Spiele und die Fussball-Europameisterschaft das Reiseverhalten der Schweizerinnen und Schweizer im Sommer ebenfalls stark beeinflussten. Erfreut zeigt sich Roger Müller darüber, dass deutlich mehr Buchungen aus dem Ausland verzeichnet wurden: „Die Schweiz ist für viele ausländische Gäste ein attraktives Reiseziel, insbesondere für Touristen aus Indien, den USA, Kanada und Südkorea.“

Ebenfalls von einer Zunahme bei den Buchungen spricht Dorette Provoost, Geschäftsführerin von BnB Switzerland. „Während die Zahl der Einheimischen stabil blieb, verzeichneten wir bei den Gästen aus dem Ausland einen leichten Anstieg. Am auffallendsten dabei war der Zuwachs aus Frankreich“.

Winterprognosen: Durchwegs erfreulich

Für die Wintersaison 2024/25 zeichnet sich bei den fünf Mitgliedern ein ganz anderes Bild ab. Die Prognosen sind durchs Band positiv. Bei BnB Switzerland rechnet man aufgrund der bisherigen Anfragen mit einem erfolgreichen Winter. „Ab Ende 2024 können wir endlich Direktbuchungen zu attraktiven Konditionen anbieten, was uns erweiterte Kooperationsmöglichkeiten mit Destinationen eröffnet“, sagt Dorette Provoost. Zudem feiert BnB Switzerland im Jahr 2025 sein 30-jähriges Jubiläum und plant zahlreiche Neuerungen, die insbesondere den Gastgebern, aber auch den Gästen, zusätzlichen Nutzen bringen.

Die Buchungen bei Reka waren am Stichtag der Umfrage 6.44 Prozent über dem Vorjahr. Roland Ludwig führt die erhöhte Nachfrage unter anderem auf die besser liegenden Schulferien zurück, ein Faktor sei aber auch die erstmalige Winteröffnung des Feriendorfs Lugano-Albonago. „Wir sind überzeugt, dass der Winter im Tessin ein gutes Potenzial hat. Unsere Gäste dürfen sich zudem über ein neues Gemeinschaftshaus und Spielzimmer im Feriendorf Hasliberg sowie acht renovierte Wohnungen im Feriendorf Sörenberg freuen.“

Bei den Jugendherbergen zeichnet sich im Winter ein Plus von über fünf Prozent ab. Dies sei unter anderem auf einige Events diesen Winter, wie beispielsweise die Freestyle Weltmeisterschaft im Engadin, zurückzuführen, glaubt Janine Bunte. Ein Grund sei sicher auch, dass die Gäste der Schweizer Jugendherbergen auch dieses Jahr wieder von zahlreichen Vergünstigungen für Winter-Erlebnisse profitieren. Die Schweizer Jugendherbergen erhalten am Ende der Wintersaison zudem Zuwachs: Nach rund zwei Jahren Bauzeit eröffnet am 28. Februar 2025 im historischen Stadtteil Martigny-Bourg eine neue Herberge. Die insgesamt 48 Betten sind aufgeteilt in Doppel-, Familien-, 4-Bett- sowie 6-Bett-Zimmer – allesamt mit eigener Dusche und WC.

Roger Müller von Interhome freut sich im Hinblick auf 2025 besonders über die Lancierung des Nachhaltigkeitslabel „ECOmodation“, das umweltfreundliche Ferienwohnungen anhand von 24 Kriterien auszeichnet, die in Zusammenarbeit mit Universitäten wissenschaftlich erarbeitet wurden. Aber auch die Buchungsrate sorgt für Freude: Für die Wintersaison zeichnet sich derzeit ein Wachstum von über sieben Prozent ab.

Insbesondere die Zeit um den Jahreswechsel ist sehr gut gebucht und auch, dass die Osterferien auf einen späteren Zeitpunkt fallen, sei ein Vorteil. „Ein weiterer möglicher Grund ist das schneearme Vorjahr, welches das Interesse vieler Reisender geweckt hat, dieses Jahr umso mehr die winterliche Berglandschaft zu geniessen.“ Während auch diesen Winter der Anteil der Buchungen von Einheimischen deutlich am grössten ist, freut sich Interhome auf besonders viele Gäste aus den USA (+20%) und Südkorea (+32%).

Mit einem Wachstum zu rechnen ist nicht zuletzt auch bei TCS Camping. Mit dem neuen attraktiven Camping Olivone im Tessiner Bleniotal hat der Campingplatzbetreiber diesen Winter sechs Plätze im Portfolio, die auch in den kälteren Monaten Gäste begrüssen.

 

Quelle: PrimCom
Bildquelle: Andrea Campiche

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