Schweiz kommt wegen EU bei nachhaltigem Investieren in Zugzwang
VON belmedia redaktion Finanzen News
Die EU verabschiedet in Kürze mehrere Richtlinien zu nachhaltigem Investieren. „Die Schweiz kommt wegen der EU-Regulierung in Zugzwang“, sagt Sabine Döbeli, Geschäftsführerin des Vereins Swiss Sustainable Finance in der neusten Ausgabe der „Handelszeitung“.
„Das EU-Vorgehen sorgt für viel Aufruhr unter unseren Mitgliedern“. Zum Verein gehörten unter anderem UBS, CS, ZKB, Axa, Suva, Helvetia, Privatbanken, Vermögensverwalter und Stimmrechtsberater.
Es geht um drei neue EU-Richtlinien und eine EU-Verordnung, die künftig die nachhaltige Finanzierung regeln. Sie sind das Resultat des EU-Aktionsplans zur „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“. Drei der vier Erlasse sind Anfang März vom EU-Ministerrat, dem Parlament und der Kommission verabschiedet worden. Der Beschluss zur EU-Richtlinie über die Klassifizierung nachhaltiger Investments wird in den nächsten zwei Wochen erwartet. Das Paket dürfte ab 2020 in Kraft treten.
Deshalb fordern die Beratungsgesellschaft PwC und der WWF in einer gemeinsamen Mitteilung die Schweizer Regierung zum Handeln auf: „Der Bundesrat soll die Bundesverwaltung beauftragen, einen Sustainable-Finance-Aktionsplan für die Schweiz auszuarbeiten.“ Dieser soll ein Gesetz und Anreize umfassen, damit die Schweiz in der Sustainable Finance „wieder eine Führungsrolle einnehmen kann“.
Auf Anfrage hält sich die Chefin des zuständigen Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF), Daniela Stoffel, bedeckt. Sie wolle sich in ein paar Monaten zum weiteren Vorgehen äussern.
Quelle: Handelszeitung
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