Konsolidierung der Baukonjunktur ist klares Signal an Gewerkschaften

Diese Konsolidierung zeigt klar auf: Das von den Baumeistern im August 2018 den Gewerkschaften unterbreitete Angebot bezüglich Lohn, Frührente Bau und Arbeitsbedingungen ist äusserst grosszügig.

Die Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe sind im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent zurückgegangen. Die Auftragseingänge sinken gar um acht Prozent. Dies geht aus der neusten Quartalsstatistik des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor.

Diese Konsolidierung zeigt klar auf: Das von den Baumeistern im August 2018 den Gewerkschaften unterbreitete Angebot bezüglich Lohn, Frührente Bau und Arbeitsbedingungen ist äusserst grosszügig. Jetzt ist es an den Gewerkschaften, sich zu bewegen und auf die Baumeister zuzukommen.

Das Bauhauptgewerbe hat in den ersten sechs Monaten 9.4 Mrd. Franken umgesetzt, 1.1% weniger als im Vorjahr. Das zweite Quartal ist dabei deutlich schwächer ausgefallen als das erste, in dem noch ein Wachstum zu verzeichnen war. Die Auftragslage deutet auf eine weitere Konsolidierung in der zweiten Jahreshälfte hin. Die Umsätze dürften 2018 das Niveau des Vorjahres nicht mehr ganz erreichen.

Konsolidierung der Baukonjunktur ist klares Zeichen an unersättliche Gewerkschaften

Weiterhin in Rente mit 60 – monatlich 150 Franken höhere Löhne für alle – nicht länger arbeiten. Dieses Angebot präsentierten die Baumeister den Gewerkschaften im August. Die Konjunkturentwicklung auf dem Bau zeigt eindrücklich auf, dass für weitergehende Forderungen der Gewerkschaften kein Spielraum bleibt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und qualifizierte Arbeitsplätze erhalten zu können, braucht es flexible Arbeitszeiten. Die Gewerkschaften müssen jetzt einen Schritt auf die Baumeister zukommen.

Sorgenkind Wohnungsmarkt

Dies unterstreicht auch die Situation im Wohnungsbau. Seit einigen Jahren werden mehr neue Wohnungen gebaut als nachgefragt werden. Die Leerstände steigen. Beim gegenwärtigen Bevölkerungswachstum – deutlich tiefer als noch vor ein paar Jahren – gibt es schlicht eine zu geringe Nachfrage für die teilweise über 50’000 Wohneinheiten, welche in den letzten Jahren jährlich neu erstellt worden sind. Es ist mit einer Abkühlung der Wohnbautätigkeit zu rechnen.

Wann und wie schnell diese kommt, ist kaum vorauszusehen. Je länger sie jedoch auf sich warten lässt, desto deutlicher wird sie ausfallen. Kurzfristig stützen die tiefen Renditen auf den Finanzmärkten aber den Mietwohnungsbau – für Investoren sind Immobilien immer noch eine attraktive Alternative zu Staatsanleihen oder Obligationen. Deshalb werden kurz- und mittelfristig weiterhin viele Mietwohnungen gebaut werden.

 

Quelle: Schweizerischer Baumeisterverband
Titelbild: sculpies – shutterstock.com

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