Hypothekarkunden werden von Banken an Pensionskassen abgeschoben

Während manche Banken ihre Tragbarkeitsberechnungen bei Hypotheken immer mehr lockern, um auch finanzschwache Kunden bedienen zu können, ziehen sich andere Banken aus dem Hypothekargeschäft zurück. Das zeigen Recherchen der „Handelszeitung“.

Die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS seien daran, eigene Hypothekarkunden im Wert von jeweils hunderten von Millionen Franken in Anlagefonds abzuschieben, welche nun den Pensionskassen zur Zeichnung angeboten werden, wie Manager mehrerer Vorsorgeinstitute berichten.

Der UBS seien bereits beim Jahreswechsel rund 400 Millionen Franken angedient worden. Offenbar stehen die Banken noch in Gesprächen mit der Finanzmarktaufsicht. Die Credit Suisse bestätigt, die Umsetzung sei „weit fortgeschritten“. Die UBS will sich dazu nicht äussern. Bereits aufgelegt wurde ein ähnliches Produkt von der Zürcher Kantonalbank. Sie führt seit kurzem eine ähnlich gelagerte Sammelstiftung für Pensionskassen und hat dafür bereits 200 Millionen Franken eingesammelt.

Viele Pensionskassen suchen verstärkt im Hypothekarmarkt nach Renditen. Auch grosse Institute bauen ihr Geschäft aus, nachdem sie sich noch vor wenigen Jahren dort zurückgezogen hatten. Die Zürcher Beamtenkasse BVK steigerte ihr Hypovolumen im vergangenen Jahr um einen Viertel auf mehr als 1 Milliarde Franken, wie ein Sprecher sagt. Noch in den Vorjahren war das Geschäft rückläufig. Auch die Pensionskasse Basel-Stadt ist in den Hypomarkt zurückgekehrt und die Bundeskasse Publica will neu in grosse Hypotheken investieren.

Skeptisch zeigt sich Publica-Anlagechef Stefan Beiner bezüglich der Grossbanken-Vehikel: „Wir wollen nicht einfach Hypotheken finanzieren, welche die Banken nicht mehr wollen.“ Man müsse die Anreizstrukturen solcher Fonds schon sehr genau anschauen, damit man als Pensionskasse nicht einfach zum Sponsor unattraktiver Verpflichtungen der Bank werde.

 

Quelle: Handelszeitung
Artikelbild: Pincasso – shutterstock.com

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