Studie: Welche Jobs werden am häufigsten geklickt?

Welche Jobs werden am häufigsten ausgeschrieben und welche am häufigsten geklickt? Klicken sich Jobsuchende tatsächlich während der Arbeitszeit durch neue Angebote? Haben Männer Vorteile bei der Jobsuche? Die „JobCloud Market Insights“, eine Studie von JobCloud – in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), kennt die Antworten.

Zum ersten Mal gibt JobCloud, das führende digitale Unternehmen im Schweizer Stellenmarkt, zu dem u.a. jobs.ch und jobup.ch gehören, Einblick in ihren umfangreichen Datenschatz, um daraus die Verhaltensweisen von Jobsuchenden und Recruitern aufzuzeigen.

Die „JobCloud Market Insights“ vergleichen das Angebot auf den Jobportalen jobs.ch und jobup.ch und stellt es der tatsächlichen Nachfrage, also den Klicks von Jobsuchenden, gegenüber.

„Die JobCloud Market Insights nutzen das riesige Datenvolumen, das unsere Portale generieren – selbstverständlich anonymisiert – und zeigen der Öffentlichkeit, was tatsächlich auf dem Stellenmarkt passiert“, so Renato Profico, CEO von JobCloud. „Wir freuen uns, mit der Publikation der Studie diese Daten erstmals zugänglich zu machen und werden sie in Zukunft laufend wiederholen und ausbauen.“

Studie zeigt Fachkräftemangel in der IT und BauEngineering

In der Deutschschweiz werden am meisten Stellen in der Berufsgruppe Informatik/Telekommunikation ausgeschrieben, aber verhältnismässig wenig geklickt. Der Fachkräftemangel in dieser Berufsgruppe sowie in den Branchen Bau/Architektur/Engineering sowie Medizin/Pflege/Therapie ist in der Deutschschweiz eindeutig sichtbar.

In der Romandie sind die vom Fachkräftemangel betroffenen Berufsgruppen Maschinen-/Anlagebau/Produktion sowie Bau/Architektur/Engineering. Zu den beliebtesten Stellen in beiden Regionen gehören Jobs in der Administration: Anteilsmässig werden die meisten Klicks im administrativen Bereich getätigt.

Stellensuchende wollen aufsteigen

In erster Linie möchten sich Jobsuchende bei einem Stellenwechsel hierarchisch verbessern und auf Führungspositionen aufsteigen – diese Inserate werden im Verhältnis nämlich besonders häufig angeklickt.

An Führungspositionen interessiert sind zudem meist Personen aus dem Inland: 22 Prozent der Klicks, die monatlich insgesamt aus der Schweiz kommen, landen auf Führungsstellen. Stellensuchende aus dem Ausland interessieren sich hingegen häufiger für fachspezifische Positionen. So kommen beispielsweise nur 12 Prozent aller Klicks, die aus Deutschland auf den Stellenportalen landen, Führungsstellen zugute.



In den Bürozeiten auf der Jagd nach dem neuen Job

Besonders aktiv sind Stellensuchende während den Bürozeiten und am Wochenbeginn. Von 9 bis 11 sind die Besuche auf den Portalen am höchsten, effektiv auf die Inserate geklickt wird gegen 14 Uhr am häufigsten. Die meisten Klicks auf Stelleninserate geschehen am Wochenanfang, also am Montag und Dienstag. Nach Feierabend und am Wochenende hingegen nimmt die aktive Stellensuche ab, wobei Recruiter ihre Vakanzen bevorzugt an Freitagen, noch kurz vor dem Wochenende, ausschreiben.



Profile der Männer werden von Recruitern stärker geklickt

Frauen sind häufiger auf Stellenportalen unterwegs als Männer: Rund 55 Prozent der Besuche stammen von Frauen. Sie scheinen aber eher „nur mal schauen“ zu wollen – denn Männer klicken sich nicht nur durch die Inserate, sondern hinterlegen öfters auch gleich ihr Profil (56 Prozent gegenüber 44 Prozent), wie das Beispiel in der Romandie zeigt. Das mit Recht: Männerprofile werden von Recruitern durchschnittlich 31 Mal angeklickt, während sich Frauen mit nur 16 Klicks begnügen müssen.

Was die Studie aufzeigt

Laut Prof. Dr. Frank Hannich von der ZHAW zeigen die „JobCloud Market Insights“ detailliert auf, welche Berufsgruppen oder Branchen am beliebtesten beziehungsweise vom Fachkräftemangel am stärksten betroffen sind und machen regionale Unterschiede zwischen der Deutsch- und der Westschweiz aus.

„Auch die Frage, wann und wie die Jobsuchenden nach Stellen suchen und welche Hierarchiestufen die meisten Klicks generieren, können wir beantworten. Die JobCloud Datensätze sind ein riesiger Schatz an Informationen zum tatsächlichen Verhalten von Jobsuchenden und Recruitern im Netz, anhand derer wir mit den zukünftigen JobCloud Market Insights auch immer wieder neue Trends ablesen können“, so Prof. Dr. Hannich.

Zur Methodik

Die „JobCloud Market Insights“ Studie beruht auf Daten der JobCloud AG. Die Zusammenführung der Daten der beiden führenden Jobportale jobs.ch und jobup.ch in der Deutsch- bzw. Westschweiz deckt einen beachtlichen Teil des digitalen Schweizer Stellenmarktes ab – sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Die Studie ist eine in der Schweiz bisher einzigartige Beobachtungsstudie.

Statt Meinungen und Absichten wurde das tatsächliche Verhalten bei Jobsuche und Stellenausschreibung untersucht und dabei Nachfrage und Angebot gegenübergestellt. Entsprechend der Perspektive im HR-Marketing wurden die Jobsuchenden bzw. deren Klicks und Besuche gesamthaft als Nachfrage bezeichnet und Stellenausschreibungen gesamthaft als Angebot. Stellenweise werden die Daten mit anonymisierten Stellensuchprofilen ergänzt.

Die Werte wurden für den Beobachtungszeitraum Juni 2016 erhoben. Ziel der Studie sind nicht Erkenntnisse über einzelne Unternehmen oder Personen. Deshalb wurden Unternehmens- und Personendaten vor der Bearbeitung und Auswertung anonymisiert soweit sie nicht von vornherein anonymisiert vorlagen.
Im Einzelnen wurden folgende Datensätze in die Studie einbezogen:

  • Stellenausschreibungen Juni 2016, N = Deutschschweiz 24‘040 / Romandie 8‘053
  • Anzahl Klicks auf Stelleninserate Juni 2016, N = Deutschschweiz 13‘246‘658 / Romandie 11‘014‘922
  • Anonymisierte Stellensuchprofile, Status Juni 2016, N = Romandie 804‘346 / Deutschschweiz keine Erhebung

Die Beobachtungsdaten wurden durch das Autorenteam aus dem Human Capital Management und Marketing sowie ausgewählten Experten der JobCloud AG bearbeitet, ausgewertet und interpretiert.

Komplette Studie (PDF)

 

Quelle + Grafiken: JobCloud AG
Artikelbild: Stuart Miles – shutterstock.com

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