Coller Capital – Ergebnisse des „Global Private Equity Barometers“

Coller Capital ist einer der führenden Private Equity-Investoren weltweit. Im Rahmen des „Global Private Equity Barometers“ hat das Unternehmen jetzt für gesetzliche Rentenversicherer und private Versicherungsgesellschaften tätige Private Equity-Investoren (Limited Partners, LPs) befragt, wie sie die Geschäftsaussichten in den nächsten drei bis fünf Jahren einschätzen. Insgesamt wurden 110 Private Equity-Investoren aus aller Welt befragt.

Ein Drittel der LPs denken, dass ihre Organisationen die angestrebten Investmentrenditen verfehlen werden, wenn sich das wirtschaftliche Umfeld oder Betriebsmodelle nicht signifikant ändern. LPs rechnen dagegen mit weiterhin guten Renditen aus Private Equity: Mehr als 75 % der LPs rechnen bei dieser Anlageklasse für die nächsten fünf Jahre mit Nettojahresrenditen von mindestens 11 %.

Hunger nach alternativen Assets

Vor diesem Hintergrund gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Hunger der Anleger nach alternativen Assets nachlässt. Weltweit geht fast die Hälfte der LPs davon aus, dass sie ihre Zielallokationen für Infrastruktur in den nächsten zwölf Monaten aufstocken werden. Fast 40 % der LPs setzen auf höhere Zielallokationen in Private Equity und Immobilien. Eine Ausnahme gibt es: Mehr als ein Viertel der LPs planen, ihre Zielallokationen für Hedgefonds in den nächsten zwölf Monaten zu reduzieren, während nur 8 % der LPs eine Erhöhung planen.

Private Equity-Investments in Immobilien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: Etwa die Hälfte der LPs investiert bereits in Private Equity-Immobilien und Private Equity-Infrastruktur, während weitere 10 % der LPs derartige Anlagen für die nächsten drei Jahre planen.

„Harter“ Brexit wäre schädlich

Die Konjunkturaussichten und Investmentrenditen werden zunehmend durch politische Erwägungen beeinflusst. Zwei Drittel der LPs sagen, ein „harter“ Brexit hätte negative Auswirkungen auf die EU. (Ein „harter“ Brexit wäre eine vollständige Trennung Grossbritanniens von der EU, bei der Grossbritannien nur noch eingeschränkten Zugang zum EU-Binnenmarkt hätte und die Zuwanderung nach Grossbritannien stark reduziert würde.) Ganze 75 % der LPs denken, dass ein harter Brexit schaden würde. Mehr als ein Drittel (37 %) der LPs denken, dass bei einem harten Brexit auch ihre Gesamtrenditen aus europäischen Private Equity-Investments geringer wären.

Klimawandel und ethisches Investment

Der Klimawandel ist ein zunehmend wichtiger Faktor für die Anlageentscheidungen der LPs: Zwei Drittel der LPs in Europa und Asien-Pazifik sagen, dass sie den Klimawandel schon heute bei ihren Private Equity-Entscheidungen berücksichtigen bzw. in den nächsten zwei bis drei Jahren beabsichtigen einzubeziehen. Weniger ausgeprägt ist dieser Trend bei nordamerikanischen LPs, von denen nur ein Drittel entsprechende Pläne für diesen Zeitrahmen hat.

Eine ähnliche Dynamik zeigt sich im Hinblick auf die Bedeutung der ESG-Faktoren (Umwelt-, soziale und Governance-Aspekte) für die Entscheidungsfindung der LPs. Mehr als ein Drittel der LPs in Europa und in der Region Asien-Pazifik gibt an, Kapitalzusagen hauptsächlich aus ESG-Gründen abgelehnt zu haben. Bei nordamerikanischen LPs ist es nur ein Fünftel.

Institutionelle Anleger machen immer häufiger von Social Impact-Investing (d. h. Anlagen, die an der Wirksamkeit zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen orientiert sind) Gebrauch: Die Hälfte der LPs gab an, ihre Organisation habe bereits solche Anlagen oder entsprechende Anlagepläne für die nächsten zwei Jahre. Vier Fünftel der LPs sagten jedoch, sie persönlich seien der Meinung, Social Impact-Investments stellten nur dann eine angemessene Kapitalverwendung dar, wenn es die finanziellen Renditen ihrer Organisation nicht schmälert.

Attraktive Chancen in Schwellenländern

Unter den Private Equity-Märkten in Schwellenländern gelten Indien und Südostasien als diejenigen, die in der Region Asien-Pazifik für die nächsten drei Jahre die attraktivsten Chancen bieten: Ein Drittel der LPs denkt, dass in diesen Bereichen wahrscheinlich attraktive Chancen für Private Equity zu finden sein dürften.

In Lateinamerika sind es nach Ansicht eines Drittels der LPs Brasilien und Mexiko, die in den nächsten drei Jahren besonders attraktive Anlagechancen für Private Equity bieten. Brasilien wird jedoch von den LPs unterschiedlich beurteilt: Etwa ein Viertel der LPs glaubt, dass Brasilien und Argentinien in den nächsten drei Jahren für Private Equity-Investments weniger attraktiv sind.

 

Quelle: Coller Capital
Artikelbild: © Africa Studio – shutterstock.com (Symbolbild)

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