Schweizer Wildimporte – rückläufiger Trend
Die Einfuhren von Wildfleisch in die Schweiz sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Seit 10 Jahren ist ein negativer Trend festzustellen. Im vergangenen Jahr waren es noch 3 744 Tonnen, davon stammten mehr als 50 % aus Österreich und Neuseeland.
Besonders dramatisch war der Importrückgang in den Jahren 2008 bis 2012. Hier sank das Importvolumen um ein Drittel, um danach wieder leicht anzuziehen. Zwischen 2005 und 2015 reduzierten sich die Importe um 10 %, d. h. von 4 161 Tonnen auf nunmehr 3 744 Tonnen. Diese Menge entspricht 450 Gramm pro Einwohner. Im Vergleich dazu stiegen die Einfuhren aller Fleischwaren und geniessbaren Schlachtnebenerzeugnisse im gleichen Zeitraum um 15 % auf 109 110 Tonnen (13.2 kg pro Einwohner).
Schweizer Wildfleischimporte | |||||
2005 | 2015 | Veränderung 2015/05 (in %) |
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Menge (Tonnen) | Anteil (in %) | Menge (Tonnen) | Anteil (in %) | ||
Total | 4 161 | 100 | 3 744 | 100 | -10 |
Österreich | 793 | 19 | 977 | 26 | +23 |
Neuseeland | 1 107 | 27 | 927 | 25 | -16 |
Slowenien | 0 | 0 | 375 | 10 | * |
Deutschland | 886 | 21 | 305 | 8 | -66 |
Tschechien | 25 | 1 | 293 | 8 | * |
Frankreich | 219 | 5 | 242 | 7 | +11 |
Südafrika | 167 | 4 | 196 | 5 | +18 |
Niederlande | 39 | 1 | 174 | 5 | +347 |
Polen | 75 | 2 | 75 | 2 | -0 |
Belgien | 29 | 1 | 41 | 1 | +45 |
* Veränderung nicht berechenbar oder über 999,9 % |
Quelle: Oberzolldirektion, Aussenhandelsstatistik
Herkunft: Österreich inzwischen auf Platz 1
Der grösste Teil der Wildfleischimporte stammt aus Europa. Es wird jedoch durchaus auch Fleisch aus exotischeren Regionen eingeführt.
Rangmässig machte Österreich im Vergleich zu 2005 zwei Plätze gut und führte im Jahr 2015 mit einem Anteil von 26 % (977 Tonnen; vor allem Hirsche und Rehe) die Rangliste an. Den zweiten Platz belegte Neuseeland, welches für einen Viertel aller Zulieferungen verantwortlich war (927 Tonnen; praktisch nur Hirsche). 2005 hielt Neuseeland noch den Spitzenplatz inne (Anteil: 27 %; 1 107 Tonnen).
Den dritten Rang belegt Slowenien (Anteil: 10 %), gefolgt von Deutschland (Anteil: 8 %). Hervorzuheben ist auch der 7. Platz Südafrikas (Anteil: 5 %; 196 Tonnen), eines weiteren exotischen Landes, das bekannt ist für sein Straussenfleisch.
Verhaltener Preisanstieg im Zeitablauf
Der durchschnittliche Preis pro Kilo Import-Wildfleisch stieg in einem Jahrzehnt um 10 % an, d.h. von 12.90 Fr/kg auf 14.20 Fr/kg. Das teuerste Wildbret stammte aus Südafrika (18.90 Fr/kg). Die unterschiedlichen Preise sind jedoch kaum durch die geografische Entfernung erklärbar. So war neuseeländisches Fleisch – mit 12.80 Fr/kg im Jahr 2015 – stets billiger als der Gesamtdurchschnitt. Dagegen erfuhren die Preise für Wildfleisch aus Tschechien, den Niederlanden und Belgien einen deutlichen Rückgang von 22 bis 43 %.
Artikel von: Eidgenössische Zollverwaltung
Artikelbild: © stockcreations – shutterstock.com
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