Italien setzt auf Steuerentlastung
Innovative Vorhaben sollen von 2018 bis 2024 in Italien mit Steuererleichterungen und Sonderabschreibungen im Gesamtwert von 13 Mrd. Euro gefördert werden.
Die Steuerentlastungen des Förderprogramms der italienischen Regierung „Piano Industria 4.0“ fallen somit deutlich umfangreicher aus als die Frankreichs (10 Mrd.) und Deutschlands (1 Mrd.).
Schwerpunkte der Förderung
„Zusätzlich vorgesehen sind flankierende Massnahmen über zehn Mrd. Euro“, verdeutlicht Carlo Calenda, Leiter des italienischen Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung. Dazu gehören vor allem der Ausbau der Breitbandkommunikation (6,7 Mrd. Euro), die steuerliche Freistellung betrieblicher Produktivitätsprämien (1,3 Mrd. Euro) und die Einrichtung eines Garantiefonds für mittelständische Unternehmen (900 Mio. Euro).
Infolge der erhofften Schubkraft des Programms, so der Minister, dürften die Privatinvestitionen um jährlich zehn Mrd. Euro steigen. Bei den privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung wird in den kommenden vier Jahren eine Zunahme von 11,3 Mrd. Euro erwartet.
Die Initiative der italienischen Regierung wird von fast allen massgeblichen Industrievereinigungen und Fachverbänden des Landes gutgeheissen. Sie biete die Möglichkeit, grösstmögliche Synergien zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor zu erzielen.
Mittel gegen die Deindustrialisierung
Mit ins Boot geholt werden sollen auch die führenden Forschungseinrichtungen und Gewerkschaften der Mittelmeerhalbinsel. „Industria 4.0 ist wahrscheinlich die letzte Chance, die schleichende Deindustrialisierung des Landes zu stoppen“, unterstreicht Calenda abschliessend. Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes am Bruttoinlandsprodukt liege bei nur 15 Prozent und müsse deshalb nachhaltig gesteigert werden.
Artikel von: pressetext.redaktion
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