Für mehr Chancengleichheit in der digitalen Schweiz
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Auch in der modernen Informationsgesellschaft ist Chancengleichheit gefragt. Damit dies keine Utopie bleibt, bedarf es gezielter Unterstützung. Mit dieser Thematik hat sich eine Fachtagung des Netzwerks „Digitale Inklusion Schweiz“ in Bern befasst, an der rund 160 Vertreter von Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft teilgenommen haben. Verantwortlich für die Organisation waren das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) und das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM).
Philippe Horisberger, stellvertretender BAKOM-Direktor, erklärte gleich in seiner Eröffnungsrede, dass die Chancengleichheit zu den Kernzielen der Strategie „Digitale Schweiz“ gehört. Wie kann der Diskriminierung von Personen in unserer Informationsgesellschaft entgegengewirkt werden? Diese Frage stellten sich die Teilnehmer der Fachtagung des nationalen Netzwerkes „Digitale Inklusion Schweiz“.
Die thematischen Schwerpunkte
Drei Schwerpunktthemen wurden im Plenum und in parallelen Workshops diskutiert:
- Die Verbesserung der Zugänglichkeit von Websites für Menschen mit Behinderungen,
- die Unterstützung älterer Menschen im Umgang mit den digitalen Medien und
- die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Grundkompetenzen bei Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Für bessere Zugänglichkeit
Verschiedene Massnahmen, die Menschen mit Behinderungen einen verbesserten Zugang zum Internet ermöglichen sollen, wurden vorgestellt und diskutiert. Im Zentrum standen dabei die Verbesserung der Zugänglichkeit zu Websites, Applikationen und elektronischen Dokumenten des Bundes, der Einsatz von „Leichter Sprache“, d.h. von einfachen und leicht verständlichen Texten, sowie von Gebärdensprache-Videos im Internet.
Anton Bolfing von der Stiftung „Zugang für alle“ hielt in seiner Präsentation erster Ergebnisse der „Schweizer Accessibility Studie 2016“ fest, dass bei vielen zentralen Webangeboten in der Schweiz noch grosser Handlungsbedarf in Sachen Zugänglichkeit besteht. Anton Bolfing: „Besonders bei News-Portalen und Web-Shops gibt es noch viel zu tun, damit Menschen mit Behinderungen diese nutzen können.“ Markus Riesch vom EBGB informierte über den Aktionsplan E-Accessibility, mit dem der Bund bis 2017 die Zugänglichkeit seiner digitalen Angebote nachhaltig verbessern will.
Digitale Welt auch für ältere Menschen
Beim zweiten Schwerpunktthema wurden Vorschläge diskutiert, die der Verringerung des digitalen Grabens in der Internetnutzung zwischen den Altersgruppen dienen können. Altersgerechte Gestaltung von Applikationen oder geeignete Internet-Plattformen sollen dabei helfen, dass auch ältere Menschen an den Vorteilen der Informationsgesellschaft teilhaben können. In eindrücklicher Weise wurde aufgezeigt, wie die neuesten technischen Innovationen dazu beitragen können, die Lebensqualität und Gesundheit älterer Menschen zu verbessern.
Verbesserung von IKT-Kompetenzen
Den dritten Schwerpunkt bildeten die IKT-Grundkompetenzen, d.h. grundlegende Kompetenzen im Umgang mit den neuen Technologien. Sie wurden als wichtiger Integrationsfaktor in unsere Gesellschaft und Arbeitswelt anerkannt. Sie gelten heute neben Schreiben, Lesen und Mathematik als Schlüsselkompetenzen.
Martina Fleischli vom Schweizerischen Dachverband für Weiterbildung (SVEB) wies dabei insbesondere auf den Handlungsbedarf bezüglich Weiterentwicklung der aktuellen Angebots- und Förderstrukturen im Bereich IKT-Grundkompetenzen hin. Weiter wurde die zentrale Vermittlerfunktion der interkulturellen Bibliotheken im heutigen Informationszeitalter diskutiert.
Dialog zur Weiterentwicklung der digitalen Schweiz
Die Tagung ist Teil des interdisziplinären Dialogs zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie „Digitale Schweiz“, die vom Bundesrat im April 2016 verabschiedet wurde. Diese ist für alle Akteure der Informationsgesellschaft Schweiz relevant. Andreas Rieder, Leiter des EBGB, hielt als Fazit fest: „Die Chancengleichheit in der Informationsgesellschaft ist keine Utopie. Im Gegenteil, sie stellt eine Chance dar, die von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft wahrgenommen werden muss, mit dem Ziel, unsere digitale Gesellschaft weiterzuentwickeln.“
Artikel von: Bundesamt für Kommunikation BAKOM
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