Schweizer Banken – Regulierung und Fachkräftemangel drücken

Es sind gleich mehrere Faktoren, die die Schweizer Banken vor Herausforderungen stellen: die hohe Regulierungsdichte, die wirtschaftliche Lage und die Reform der Altersvorsorge, um die wichtigsten zu nennen. Die Studie „Arbeitgeber Banken Monitor 2016“ stellt die Aufgaben aus der Sicht von Personalverantwortlichen dar.

Ein weiteres Thema dabei ist auch der Fachkräftemangel. Er hat sich verschärft, obwohl die Banken bereits heute viel für die bessere Nutzung des inländischen Fachkräftepotentials tun. Arbeitgeber Banken startet gemeinsam mit dem Kaufmännischen Verband Schweiz ab 2017 das Programm „Arbeitskompetenz 4.0“, mit dem gerade das Potential von älteren Mitarbeitenden gestärkt werden soll.

Beim diesjährigen Arbeitgeber Banken-Treffen konnten Politik- und Wirtschaftsvertreter begrüsst werden, darunter als Ehrengast und Redner auch Jörg Gasser, Staatssekretär für internationale Finanzfragen. Dominierendes Thema waren die Ergebnisse der Studie. Sie zeigt: Die letztes Jahr genannten Sorgen der Personalverantwortlichen der Banken in der Schweiz haben sich 2016 akzentuiert.

„Der Fachkräftemangel in der Bankbranche hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmals massiv verschärft. Mehr denn je sind die Banken deshalb auf gute liberale Rahmenbedingungen angewiesen“, sagte Barend Fruithof, Präsident von Arbeitgeber Banken. „Dazu gehören Erleichterungen und Anpassungen an die heutige Arbeitsrealität. Ein erster Schritt ist gemacht: Die neue Vereinbarung über die Arbeitszeiterfassung kommt bei unseren Mitgliedern sehr gut an“.


Jörg Gasser, Staatssekretär für internationale Finanzfragen (Bild: © obs/Arbeitgeber Banken)

Hohe Regulierungsdichte besonders schwierig

Am meisten beschäftigt die Banken nach wie vor die hohe Regulierungsdichte, weshalb sich Arbeitgeber Banken weiterhin gegen neue staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt wehren wird. Die zweitgrösste Sorge der Personalverantwortlichen ist die Zukunft der Altersvorsorge, der sie unter allen innenpolitischen Reformen zugleich das grösste Potential zurechnen.

Arbeitgeber Banken lehnt die AHVplus-Initiative entschieden ab und setzt sich für eine langfristige Sicherung der AHV im Rahmen des Projekts „Altersreform 2020“ ein. Drittgrösste Sorge ist die allgemeine Wirtschaftslage und damit verbunden die Zukunft der Bilateralen sowie der Erhalt der Personenfreizügigkeit.

Die Schweizer Bankbranche ist auch künftig auf hoch qualifizierte Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Ausland angewiesen, um weiterhin international in der Top-Liga mitzuspielen. Die Personalverantwortlichen spüren den Druck und die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften, die tendenziell immer länger dauert.

Mehr offene Stellen als Arbeitslose

Die Banken engagieren sich bereits heute sehr für die verstärkte Nutzung des inländischen Fachkräftepotentials. Dieses Potential ist jedoch beschränkt. Das zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass es in


Barend Fruithof, Präsident Arbeitgeber Banken, und Jörg Gasser, Staatssekretär für internationale Finanzfragen (Bild: © obs/Arbeitgeber Banken)

der Bankbranche mehr offene Stellen als Arbeitslose gibt. Die Nutzung des Inländerpotentials erfordert unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Bereitschaft, über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten. Das Interesse seitens der Mitarbeitenden an einem längeren Verbleib im Arbeitsmarkt ist allerdings bescheiden, wie die Studie zeigt.

Arbeitskompetenz 4.0

Um die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden im Bankensektor und insbesondere von älteren Mitarbeitenden gezielt zu steigern, lanciert der Kaufmännische Verband Schweiz gemeinsam mit Arbeitgeber Banken den Zertifikatskurs „Arbeitskompetenz 4.0“.

Der modular aufgebaute Lehrgang umfasst die individuelle fachliche Weiterentwicklung in finanzwirtschaftlichen Themen, digitale Arbeits- und Lernkompetenz, Selbstmanagement verknüpft mit Markt-Trends und ein Potentialanalyse sowie Entwicklungscoaching in Bezug auf geforderte Skills im Arbeitsmarkt.

Der Kurs umfasst rund 180 Lernstunden und startet zum ersten Mal 2017 in Zürich (gefolgt von Kursen in Baden und Basel). Interessierte Bankmitarbeitende profitieren von der Subvention der Kurskosten durch Arbeitgeber Banken.

 

Artikel von: Arbeitgeber Banken
Artikelbild: Barend Fruithof, Präsident von Arbeitgeber Banken (© obs/Arbeitgeber Banken)

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