Swisscom stark - trotz Preisdruck und Wettbewerb

Swisscom-Chef Urs Schaeppi zeigt sich erfreut über das Konzern-Ergebnis des ersten Halbjahres. Trotz starken Wettbewerbs seien sowohl der Umsatz als auch der Gewinn gehalten worden. Insgesamt erreichte der Nettoumsatz von Swisscom in den ersten sechs Monaten CHF 5‘769 Mio. (CHF +11 Mio. oder +0.2%) und lag damit leicht über Vorjahresniveau.

Während in der Schweiz der Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen wegen hohem Preisdruck und zunehmender Marktsättigung um CHF 46 Mio. (-1.4%) sank, stieg er im Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden um CHF 29 Mio. Der EBITDA stieg um 4.4% oder CHF 94 Mio. auf CHF 2‘227 Mio.

Das Wachstum beim EBITDA ist insbesondere von Fastweb geprägt: Neben einem guten operativen Ergebnis erhielt das Unternehmen eine Entschädigung von Telecom Italia von EUR 55 Mio. als Folge einer aussergerichtlichen Einigung in einem Rechtsstreit. Der Reingewinn von Swisscom stieg um CHF 4 Mio. oder 0.5% auf CHF 788 Mio.

Prognose für das Gesamtjahr 2016

Angesichts der Entschädigung von Telecom Italia und höherer Investitionen in die Breitbandnetze in der Schweiz passt Swisscom die Prognose für 2016 an. Swisscom erwartet unverändert einen Nettoumsatz von über CHF 11.6 Mrd., neu einen EBITDA von rund CHF 4.25 Mrd. (bisher rund CHF 4.2 Mrd.) und Investitionen von rund CHF 2.4 Mrd. (bisher: über CHF 2.3 Mrd.). Bei Erreichen der Ziele plant Swisscom, der Generalversammlung 2017 für das Geschäftsjahr 2016 eine unveränderte Dividende von CHF 22 pro Aktie vorzuschlagen.

Seit 1. Januar 2016 ist Swisscom in einer neuen Organisation unterwegs, die noch stärker auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ausgerichtet ist. Als Folge von Effizienzsteigerungen hat Swisscom für 2016 einen leicht tieferen Stellenbestand angekündigt. Entsprechend sank der Personalbestand im Konzern um 43 Vollzeitstellen oder 0.2% auf 21‘443 Stellen. Bereinigt um Firmenkäufe sank der Bestand um 0.7%. Per Ende Juni verzeichnete Swisscom In der Schweiz einen Personalbestand von 18‘754 Stellen (-0.4%).

Anhaltend hohe Investitionen

Gemäss einer aktuellen Studie der EPFL bewegt sich die Schweiz im Bereich der ICT-Infrastruktur auf einem äusserst konkurrenzfähigen Niveau. Swisscom trägt dazu mit ihren Investitionen in erheblichem Masse bei. So nahmen die konzernweiten Investitionen um CHF 51 Mio. oder 4.5% auf insgesamt CHF 1‘193 Mio. zu, in der Schweiz stiegen sie um CHF 34 Mio. oder 4.0% auf CHF 876 Mio. Per Ende Juni sind rund 2.3 Mio. Anschlüsse mit neusten Glasfasertechnologien ausgerüstet. Insgesamt hat Swisscom rund 3.3 Mio. Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband (mehr als 50 Mbit/s) erschlossen. Swisscom nimmt damit im internationalen Vergleich eine Spitzenstellung ein.

Auch die Umstellung des Festnetzes auf die IP-Technologie geht zügig voran. Bis heute hat Swisscom bereits die Anschlüsse von 1.3 Mio. Kunden auf die IP-Technologie migriert, das ist mehr als die Hälfte aller Kunden.

Da sich der mobile Datenverkehr weiterhin jedes Jahr verdoppelt, treibt Swisscom den Ausbau des schnellen 4G/LTE-Netzes weiter voran. Über 98% aller Swisscom Kunden können vom Mobilfunknetz der neusten Generation profitieren. Als erste Anbieterin in Europa ist es Swisscom im April zusammen mit ihrem Partner Ericsson gelungen, Daten mit einer Geschwindigkeit von 1 Gbit/s über das Mobilfunknetz zu übertragen, die kommerzielle Einführung ist für Anfang 2017 geplant.

Roaming-Volumen wächst stark

Die im März eingeführten, neuen Mobilfunkabos Natel infinity 2.0 beinhalten höhere Surfgeschwindigkeiten, mehr Roaming und einen unbegrenzten Online-Speicher. Bereits 632‘000 Kunden haben sich für die neuen Abos entschieden. Der Kundenbestand aller Natel infinity Abos beträgt 2.33 Mio., dies entspricht 70% der Anzahl Postpaid-Anschlüsse (ohne Grosskunden).

Das Roaming-Volumen wächst weiter stark, begünstigt durch Preissenkungen und Inklusivleistungen bei Natel infinity Abos. Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Datenverkehr auf das 2.4-fache des Vorjahres, der Sprachverkehr um 13%. Die Inklusiv-Volumen bedeuten wie im Vorjahr eine Preissenkung von rund CHF 100 Mio. im Jahr, mit sehr positiven Folgen für die Kunden: Bei Privatkunden wurden im zweiten Quartal 2016 drei Viertel des weltweiten Datenvolumens gar nicht mehr verrechnet, Tendenz steigend.


Swisscom erzielt trotz Preisdruck und Wettbewerb gute Umsätze und Gewinne im 1. Halbjahr. (Bild: © Antonio Guillem – shutterstock.com)

Erfolgreiches digitales Fernsehen

Zahlreiche Neuigkeiten brachte das erste Halbjahr 2016 in Sachen digitales Fernsehen: Die von der Wettbewerbskommission (WEKO) verhängte Sanktion in Höhe von CHF 71.8 Mio. wegen angeblich unzulässigem Verhalten bei der Vermarktung von Sportinhalten über Pay-TV hat Swisscom vor dem Bundesverwaltungsgericht angefochten.

Am Markt ist Swisscom TV erfolgreich unterwegs. Der Bestand an Swisscom TV-Anschlüssen stieg trotz harter Konkurrenz mit Kabelnetzbetreibern binnen Jahresfrist um 162‘000 oder 13.1% auf 1.40 Mio. (+33‘000 im zweiten Quartal), davon nutzen drei Viertel den cloudbasierten Dienst Swisscom TV 2.0. Ein neues TV-Angebot speziell für Geschäftskunden sorgt seit Juni 2016 für Unterhaltung in öffentlichen Räumen. Swisscom TV Public ermöglicht beispielsweise Bars und Restaurants, Public Viewing anzubieten.

Digitalisierung im Grosskunden-Geschäft

Der Umsatz mit externen Kunden im Bereich Enterprise Customers blieb mit CHF 1‘202 Mio. (-0.2%) nahezu stabil. Der preisbedingte Umsatzrückgang im Mobilfunkgeschäft wurde durch höhere Umsätze im Lösungsgeschäft kompensiert, allerdings mit einer tieferen Marge. Der Auftragseingang im Grosskundengeschäft nahm zwar wegen starkem Wettbewerb um 2.0% auf CHF 1’028 Mio. ab. Swisscom konnte jedoch verschiedene namhafte Geschäftskunden gewinnen und setzt für diese Cloud-, Digitalisierungs- und Outsourcingstrategien um.

Fastweb – sehr gut behauptet

Fastweb hat sich in einem schwierigen Marktumfeld sehr gut behauptet. Der Umsatz von Fastweb in Italien erhöhte sich als Folge des Kundenwachstums um EUR 19 Mio. oder 2.2% auf EUR 881 Mio. Die Kundenbasis im Breitbandgeschäft wuchs binnen Jahresfrist um 100‘000 oder 4.6% auf 2.26 Mio. (+56‘000 im ersten Halbjahr.) Der durchschnittliche Umsatz pro Breitbandkunde im Bereich Privatkunden sank als Folge des intensiven Wettbewerbs gegenüber dem Vorjahr um rund 3%. Dieser Rückgang wurde durch das Kundenwachstum überkompensiert.

Die Zahlen zum Zwischenbericht im Überblick

1.1.-30.6.2015 1.1.-30.6.2016 Änderung
Nettoumsatz (in Mio. CHF) 5‘758 5‘769 0,2%
Betriebsergebnis vor Abschreibungen, EBITDA (in Mio. CHF) 2‘133 2‘227 4,4%
Betriebsergebnis EBIT (in Mio. CHF) 1‘105 1‘135 2,7%
Reingewinn (in Mio. CHF) 784 788 0,5%
Swisscom TV-Anschlüsse Schweiz (per 30.6. in Tausend) 1‘238 1‘400 13,1%
Mobilfunkanschlüsse Schweiz (per 30.6. in Tausend) 6‘592 6‘623 0,5%
Umsatz mit Bündelverträgen (in Mio. CHF) 1‘077 1‘213 12,6%
Breitbandanschlüsse Fastweb (per 30.6. in Tausend) 2‘157 2‘257 4,6%
Investitionen (in Mio. CHF) 1‘142 1‘193 4,5%
Davon Investitionen Schweiz (in Mio. CHF) 842 876 4,0%
Mitarbeitende Konzern (Vollzeitstellen per 30.6.) 21‘486 21‘443 -0,2%
Davon Mitarbeitende Schweiz (Vollzeitstellen per30.6.) 18‘828 18‘754 -0,4%

 

Artikel von: Swisscom AG
Artikelbild: © LDprod – shutterstock.com

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