EU erweitert Verfahren gegen Google
Die Brüsseler Wettbewerbshüter erweitern das Google-Verfahren, da es jetzt auch konkrete Hinweise auf Marktmissbrauch im Anzeigengeschäft gibt, was dem Kernsegment des Unternehmens entspricht.
„Wir glauben, dass das Vorgehen von Google den Verbrauchern geschadet hat, weil sie die Suchergebnisse angezeigt bekommen, die Google ihnen zeigen will und nicht unbedingt diejenigen, die relevanter sind“, so Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Google weist Schuld von sich
Der Vorwurf der EU-Politikerin: Google schränkt die Möglichkeiten von Unternehmen ein, auf ihren Websites Suchmaschinenwerbung von Googles Wettbewerbern anzuzeigen. Zusätzlich weitete die Brüsseler Behörde die Vorwürfe im Wettbewerbs-Verfahren zur Shopping-Suche aus. Google soll die eigenen Dienste „sehr, sehr, sehr oft“ höher nach oben schieben.
Die Praktiken Googles sind der EU schon länger ein Dorn im Auge. Das jetzige Verfahren ist bereits das dritte. In den beiden vorherigen geht es um Shopping-Angebote und das Smartphone-Betriebssystem Android. Zu den Shopping-Diensten hiess es jetzt, Google seien weitere Beweismittel und Daten übermittelt worden, die die Vorwürfe der Kommission untermauerten, schreibt das „Handelsblatt“.
Google weist die Vorwürfe eines wettbewerbswidrigen Verhaltens von sich. Am Donnerstag lässt das Unternehmen nur wissen: „Wir glauben, dass unsere Innovationen und Produkt-Verbesserungen die Auswahl für europäische Verbraucher vergrössert und den Wettbewerb vorangebracht haben.“ Dennoch würden die Vorwürfe der Kommission nun intern geprüft.
Online-Werbung als Haupteinnahmequelle
Online-Werbung bedeutet die Haupteinnahmequelle für Google. 90 Prozent der Umsätze von 74,5 Mrd. Dollar kamen 2015 aus diesem Geschäftszweig.
Dabei bringen Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche nach wie vor das meiste Geld ein. Beim neuen Dachkonzern Alphabet steuerten alle anderen Bereiche neben Google nur knapp 450 Mio. Dollar Umsatz bei.
Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © turtix – shutterstock.com
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