Syna droht Kiosk-Konzern Valora mit Klage
Das Agenturmodell des Kiosk-Konzerns Valora steht schon länger in der Kritik. Bemängelt werden die Arbeitsbedingungen und wiederholte Verstösse gegen das Arbeitsgesetz. Im Streit zwischen Valora und der zuständigen Gewerkschaft Syna droht jetzt eine weitere Eskalation. Syna will den Kioskkonzern verklagen, wenn die im August anstehenden Vertragsverhandlungen erneut scheitern.
„Einige Kioskunternehmer baten Syna, diesen Weg zu gehen“, sagt Zentralsekretärin Claudia Stöckli zur Handelszeitung. Syna bemängelt die Arbeitsbedingungen in den Kioskagenturen. Die Gewerkschaft hat Hinweise, dass es wieder zu Verstössen gegen das Arbeitsgesetz gekommen ist.
Die Gegenseite gibt sich gelassen. „Sollte Syna den Weg vor Gericht beschreiten, können wir dies kaum verhindern“, sagt Valora-Sprecherin Stefania Misteli. Und weiter: „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen.“
Bereits vor einem Jahr stand Valora wegen Verletzungen des Arbeitsrechts am Pranger. Deshalb hatte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) eine interkantonale Fallkoordination eingeleitet. Dieser Prozess ist mittlerweile abgeschlossen. Das Seco bestätigt entsprechende Recherchen der Handelszeitung.
„Die beteiligten Kantone sind durch ihre Teilnahme am Prozess über das Ergebnis informiert. Alle übrigen Kantone werden wir nächstens formell per Brief in Kenntnis setzen“, sagt Sprecherin Antje Baertschi. Um die Ermittlungen einzustellen, hatte Valora eine übergeordnete Verantwortung für seine Agenturen übernommen.
Artikel von: Handelszeitung
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