Adoptionsurlaub – ein wichtiger Schritt voran

Die Kommission für Soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats behandelt aktuell das Thema „Adoptionsurlaub“. Dies geht auf eine parlamentarische Initiative von Nationalrat Marco Romano (CVP/TI) in der letzten Legislaturperiode zurück. Ziel ist eine Gesetzesvorlage, welche 12 Wochen Adoptionsurlaub – frei aufteilbar unter beiden Elternteilen – vorsieht.

Der Adoptionsurlaub betrifft nur einige Dutzend Fälle pro Jahr und verursacht daher nur wenig Kosten. Travail.Suisse unterstützt die Einführung, weil damit eine familienpolitische Lücke geschlossen wird.

Grosser Nutzen – geringe Kosten

Die Adoption eines Kindes braucht Zeit. Die ersten Wochen sind entscheidend, um der neuen Familie einen guten Start zu ermöglichen und ein für das Kind unverzichtbares Vertrauensklima zu schaffen. Wird der Adoptionsurlaub in Anlehnung an das Modell der Mutterschaftsversicherung ausgestaltet und mit 80 Prozent des Lohnes entschädigt, würde dies lediglich jährliche Kosten von 780’000 Franken verursachen.

Der Adoptionsurlaub bliebe dabei auf die Aufnahme von Kindern von unter 4 Jahren beschränkt. Bei der Adoption eines Kindes der Ehefrau oder des Ehemannes bestünde zudem kein Anspruch auf Entschädigung. Gemäss diesen Bedingungen hätte 2014 der Anspruch in 64 Fällenbestanden.

Travail.Suisse ist der Ansicht, dass die Adoption nicht mehr das Stiefkind der schon seltenen familienpolitischen Massnahmen in der Schweiz bleiben darf. Eine Adoption ist eine grosszügige Haltung, die nicht behindert werden soll. Eltern, die ein Kind adoptieren, haben vor der Aufnahme des Kindes bereits viel Zeit, Geld und Energie aufgewendet. Die Gesellschaft muss diese Grosszügigkeit jetzt anerkennen und den Bezug eines bezahlten Urlaubs ermöglichen.

 

Artikel von: Travail.Suisse
Artikelbild: © Dragon Images – Shutterstock.com

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