Cyber-Spionage: Source Code von IBM ging an China

In den USA steht ein Ex-IBM-Software-Entwickler wegen schwerer Wirtschaftsspionage in drei Fällen vor Gericht. Dabei handelt es sich um einen Chinesen, dem vorgeworfen wird, wertvollen Source Code gestohlen zu haben.

Dieser wird als „Produkt jahrzehntelanger Arbeit“ beschrieben und soll aus einem geclusterten Dateisystem bestehen, das die Leistung eines Rechners durch die Verteilung und Koordination mehrerer Server deutlich verbessert.

„Zerstört Innovationsgeist und Fair Play“

„Xu Jiaqiang wird beschuldigt, wertvolle firmeneigene Software von seinem ehemaligen Arbeitgeber, einem amerikanischen Unternehmen, gestohlen zu haben, mit der Absicht, sie an eine Behörde der chinesischen Regierung weiterzugeben“, erklärt der für den Fall zuständige US-Staatsanwalt Preet Bharara.

Gegen solche Wirtschaftsspionage müsse hart vorgegangen werden. „Ein solches Vergehen schadet nicht nur den Firmen, denen die Früchte ihrer jahre- oder sogar jahrzehntelangen Arbeit gestohlen werden, es zerstört auch den Innovationsgeist und das Fair Play in der globalen Wirtschaftslandschaft“, betont Bharara.

Aus diesem Grund werde seine Abteilung im DOJ, die National Security Devision, und das FBI bei diesem schweren Verbrechen „keine Gnade zeigen“.

„Xu hat diese Informationen sowohl für seinen eigenen Profit als auch für den der chinesischen Regierung gestohlen“, ergänzt der stellvertretende US-Justizminister John Carlin. „Diejenigen, die amerikanische Handelsgeheimnisse zum Vorteil fremder Nationen entwenden wollen, stellen eine Bedrohung für unsere wirtschaftlichen und nationalen Sicherheitsinteressen dar“, stellt der Politiker klar.

Scharfe Auseinandersetzung

Wenn es um Cyber-Spionage geht, tobt zwischen China und den USA bereits seit geraumer Zeit eine heftige Auseinandersetzung, die nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die politischen Beziehungen zunehmend belastet. Im Mai 2014 hatte etwa das chinesische Verteidigungsministerium ein offizielles Statement veröffentlicht, in dem entsprechende Anschuldigungen von Seiten der USA gegen fünf Offiziere der chinesischen Volksbefreiungsarmee, die wegen angeblicher Hackerangriffe beschuldigt wurden, auf das Schärfste zurückwies.



Ob Xu Jiaqiang tatsächlich schuldig ist, wird sich erst vor Gericht zeigen. Der Verhandlungsstart ist für den 16. Juni angesetzt. Wird er verurteilt, droht ihm für jede einzelne der drei Cyber-Spionage-Anklagen eine Haftstrafe von jeweils 15 Jahren.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © isak55 – shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu belmedia Redaktion

belmedia hat als Verlag ein ganzes Portfolio digitaler Publikums- und Fachmagazine aus unterschiedlichsten Themenbereichen aufgebaut und entwickelt es kontinuierlich weiter. Getreu unserem Motto „am Puls der Zeit“ werden unsere Leserinnen und Leser mit den aktuellsten Nachrichten direkt aus unserer Redaktion versorgt. So ist die Leserschaft dank belmedia immer bestens informiert über Trends und aktuelles Geschehen.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-22').gslider({groupid:22,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});