Schweizer Regionen sind immer besser vernetzt

Der Kanton Zürich scheidet in der regionalen Erreichbarkeit aller 26 Kantone am besten ab, gefolgt vom Kanton Basel-Stadt. Dies zeigen die neuesten Ergebnisse des BAK Erreichbarkeitsmonitorings. Wie aus dem Monitoring hervorgeht, hat sich die regionale Erreichbarkeit in der Schweiz seit 2005 deutlich verbessert. Die grössten positiven Veränderungen hängen dabei mit grossen Infrastrukturinvestitionen zusammen.

Viele Regionen der Schweiz profitierten von einem stetigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Optimierung der Verkehrsdienstleistungen. Während kleinere Regionen durch grosse Infrastrukturprojekte näher an die metropolitanen Zentren gebracht wurden, verbesserten sich die zentral gelegenen Regionen vor allem durch einen Ausbau des ÖV-Angebotes. Die Analysen werden im Auftrag der Kantone Aargau, Basel-Stadt und Zürich und der Flughafen Zürich AG durchgeführt.

Beste Erreichbarkeit in den wirtschaftlichen Zentren

Der Kanton Zürich verfügt sowohl beim motorisierten Individualverkehr als auch beim öffentlichen Verkehr über die höchste regionale Erreichbarkeit aller 26 Kantone. Da die Erreichbarkeit als eine Kombination von Reisezeit und Wirtschaftskraft gemessen wird, profitieren Stadt und Kanton Zürich von einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur und ihrer Lage im wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz.

Der Kanton Basel-Stadt liegt sowohl beim Individualverkehr als auch beim öffentlichen Verkehr an zweiter Stelle. Auch er zeichnet sich durch eine hohe Wirtschaftskraft und ein gut ausgebautes Verkehrsnetz aus. Dank der günstigen Lage zwischen diesen beiden Zentren sowie Bern und einer in alle Richtungen guten ausgebauten Verkehrsinfrastruktur gehört der Kanton Aargau ebenfalls zu den besterreichbaren Regionen der Schweiz. Beim motorisierten Individualverkehr belegt der Aargau den vierten, bei der Erreichbarkeit mittels öffentlichem Verkehr den fünften Rang.


Schweizer Regionen sind immer besser vernetzt. (Quelle: BAKBASEL, TransSOL)

Veränderung der Erreichbarkeit zwischen 2014 und 2016

In den letzten zwei Jahren konnten nur wenige Kantone die Erreichbarkeit des motorisierten Individualverkehrs (MIV) noch verbessern. In den übrigen Teilen des Landes sind durch die stetig steigende Netzbelastung die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf der Strasse langsamer geworden.

Verbesserungen können in diesem Bereich durch einen Ausbau der Infrastruktur erzielt werden. Beispielhaft lässt sich dies anhand der Nordwestschweiz beschreiben. Der Kanton Jura und auch angrenzende Gebiete wie Basel-Stadt und die übrige Westschweiz profitierten von der Fertigstellung von Teilstrecken der Transjurane. Da dies der einzige grössere Infrastrukturausbau zwischen 2014 und 2016 war, konnten fast ausschliesslich Westschweizer Kantone und Basel-Stadt die Erreichbarkeit erhöhen. In Basel wirkten sich ausserdem kleinere Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise die Zollfreistrasse in Riehen, positiv aus.

Beim öffentlichen Verkehr können Verbesserungen der Erreichbarkeit sowohl durch den Ausbau der Infrastruktur als auch durch eine Ausweitung des Dienstleistungsangebots auf der bestehenden Infrastruktur erzielt werden. Ersteres ergab sich beispielsweise durch die vollständige Inbetriebnahme der Durchmesserlinie am Hauptbahnhof Zürich. Profitieren konnten davon vor allem Regionen in der Ostschweiz und Teile des Kantons Aargau. In den Kantonen Uri und Tessin führte eine erhebliche Verbesserung des ÖV-Angebots bei den Busverbindungen zur höchsten Erreichbarkeitsverbesserung aller Kantone.

Die Schweiz ist langfristig immer besser vernetzt

Betrachtet man alle drei Arten der Erreichbarkeitsmessung für die Schweizer Gemeinden und analysiert die längerfristigen Veränderungen über mehrere Jahre, dann erkennt man, dass eher diejenigen Kantone und Gemeinden der Schweiz von einer überdurchschnittlichen Verbesserung der Erreichbarkeit profitieren, deren Erreichbarkeitsniveau weniger hoch ist. Es zeigt sich hierin unter anderem der flächige Ausbau des Verkehrssystems, in dem die Regionen der Schweiz auch untereinander immer besser vernetzt werden. So profitieren die weniger zentral gelegenen Orte der Schweiz in besonderem Mass von einem beschleunigten Zugang zu den grossen metropolitanen Zentren.

Auswirkungen des Gotthard-Basistunnels

In der aktuellen Ausgabe des BAK Erreichbarkeitsmonitorings sind die Auswirkungen des Gotthard-Basistunnels noch nicht enthalten. Die Ökonomen von BAKBASEL gehen davon aus, dass sich dadurch die Erreichbarkeit der Schweizer Regionen noch weiter verbessern wird. Die Effekte werden sowohl im europäischen Vergleich als auch in der regionalen Betrachtung des nationalen Vergleichs spürbar sein.

 

Artikel von: BAK Basel Economics AG
Artikelbild: © Boris-B – Shutterstock.com

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