Kampagne zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt

Die Kampagne «Wie geht’s Dir?» will zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beitragen. Auch soll für das Thema sensibilisiert und dazu ermutigt werden, im Alltag über psychische Probleme zu sprechen. Die im Herbst 2014 erfolgreich gestartete Kampagne geht am 10.10. (Internationaler Tag der Psychischen Gesundheit) in eine neue Runde und widmet sich dem Themenschwerpunkt «Arbeitswelt».

Unter Beteiligung der Kantone Aargau, Bern, Graubünden, Luzern, Schwyz, Solothurn, Thurgau und Zürich sowie der Stiftung Pro Mente Sana und mehreren Gesundheitsorganisationen richtet sich die neue Welle an Arbeitgebende und Arbeitnehmende.

Es gibt Themen, die lange im Verborgenen schlummern. Niemand will sie wahrnehmen – bis sie eines Tages doch ans Tageslicht gelangen und sich nicht mehr verleugnen lassen. Psychische Krankheiten gehören oft dazu. Jeder zweite Mensch erkrankt in seinem Leben einmal psychisch. Doch obwohl psychische Belastungen häufig sind, werden sie insbesondere am Arbeitsplatz noch immer verschwiegen. Hier setzt die Kampagne «Wie geht’s Dir?» an.

Arbeit ist ein wichtiger Faktor für die Psyche

Das moderne Arbeitsleben ist komplex und verlangt hohe Flexibilität. Ständiger Leistungsdruck, Angst vor Arbeitsplatzverlust oder Überforderung sowie zwischenmenschliche Konflikte können zu
psychischen Belastungen führen. Arbeit ist aber – und dass geht in der Diskussion oft vergessen – vor allem auch ein sehr wichtiger Schutzfaktor.

Arbeit gibt Identität, Tagesstruktur, soziale Kontakte und ein Einkommen: Dies alles ist wichtig für die psychische Gesundheit. Es ist darum von grosser Bedeutung, dass Menschen mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen im Arbeitsprozess verleiben können.


Die Statistik zeigt die zehn häufigsten psychischen Erkrankungen bei Krankschreibung aufgrund von Burn-out. (Quelle: © Statista)

Reden hilft

Dass die IV-Berentung aufgrund psychischer Erkrankungen heute bei 43% aller Renten liegt, ist daher beunruhigend und verdeutlicht, wie wichtig die Enttabuisierung ist: Dinge offen zu benennen, ist entscheidend wichtig, weil nur dann gemeinsam nach guten Lösungen gesucht werden kann.

Aufgrund der Tabuisierung werden auch heute noch viele psychische Erkrankungen nicht oder zu spät behandelt. Doch wie spricht man psychische Belastungen am Arbeitsplatz an? Da setzt die Kampagne «Wie geht’s Dir?» an. Mit der Ermutigung, das Thema anzusprechen und zuzuhören.

Neue Kampagnenwelle

Ab dem 17. Oktober sind in den Trägerkantonen wieder Gross- und Kleinplakate zu sehen, diesmal mit zwei neuen Sujets zur Arbeitswelt. Zudem finden zahlreiche regionale Aktionen zur Kampagne statt.

Mit einer neuen Broschüre «Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz» wird Arbeitnehmenden aufgezeigt, was sie für ihre psychische Gesundheit tun können und wie sie vorgehen können, wenn sie psychische Belastungen ansprechen. Ein ähnliches Produkt wird es im Verlauf des Kampagnenjahres auch für Führungsverantwortliche geben, denn sie spielen eine entscheidend wichtige Rolle, wenn es darum geht, belastete oder erkrankte Mitarbeitende im Betrieb zu unterstützen und zu halten.



Weiterentwicklung der Kampagne

Der Anstoss für die Kampagne ging von der Schweizerischen Stiftung Pro Mente Sana und den Kantonen Bern, Luzern, Schwyz und Zürich sowie der CORAASP aus der Romandie aus. Die Trägerschaft konnte nun erweitert werden. Neu dabei sind die Kantone Aargau, Graubünden, Solothurn und Thurgau. Pro Mente Sana und der Kanton Zürich bleiben Hauptträger der Kampagne.

Weitere Organisationen aus dem Gesundheitsbereich unterstützen die Kampagne: die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP, die Verbindung Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH und die Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie SGPP. Geplant ist ausserdem die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft, um die Kampagne zu verstärken.

Weitere Informationen: www.wie-gehts-dir.ch

 

Artikel von: Schweizerische Stiftung Pro Mente Sana
Artikelbild: Kampagnenplakat „Wie geht’s Dir?“ zur Arbeitswelt. (Bildquelle: © wie-gehts-dir.ch)

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Ich habe bildende Künste studiert und arbeite seit vielen Jahren als freiberuflicher Graphik Designer. Da für mich selbständiges Arbeiten und Eigenverantwortung sehr wichtig sind, bin sehr gerne in der Welt des Web Content Managements unterwegs.

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